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Hier im Oberweg 4 wurden 2003 die ersten drei Stolpersteine in Frankfurt verlegt © Initiative Stolpersteine Frankfurt
Nie wieder ist jetzt!
20 Jahre Stolpersteine Frankfurt: Erinnerungskultur aktueller denn je
Vor 20 Jahren wurden in Frankfurt die ersten Stolpersteine verlegt. Das Historische Museum blickt auf ihre Geschichte zurück und lädt am 30. November zu einer öffentlichen Veranstaltung unter dem Motto „Kunst und Erinnerung".
In vielen deutschen Städten, aber auch in den Niederlanden, der Schweiz oder Italien gehören sie mittlerweile zum Stadtbild dazu: Stolpersteine. Die zehn mal zehn Centimeter großen Messingtäfelchen sind Einzelteile des größten dezentralen Mahnmals der Welt und erinnern an die Opfer der NS-Verbrechen. In Frankfurt gibt es sie nun seit zwei Jahrzehnten – und damit begehen sie ein für die Erinnerungskultur bedeutendes, aber auch wieder hochaktuelles Jubiläum.
Historisches Museum und Initiative Stolpersteine Frankfurt blicken auf 20 Jahre Stolpersteine zurück
Zu diesem Anlass veranstalten das Historische Museum und die Initiative Stolpersteine Frankfurt am 30. November eine öffentliche Veranstaltung unter dem Motto „Kunst und Erinnerung – 20 Jahre Stolpersteine in Frankfurt am Main, 23 Jahre Bibliothek der Generationen“. Ab 18.30 Uhr blicken DW Dreyse und Martin Dill zurück auf die 20-jährige Arbeit der Initiative, der sie selbst angehören. Danach diskutieren sie mit verschiedenen Teilnehmern über das Zusammenspiel von Kunst, zivilgesellschaftlicher Gedenkkultur und stadtgeschichtlicher Erinnerung.
Weiters geladen sind der Künstler und Erfinder der Stolpersteine Gunter Demnig, Erinnerungsforscherin Astrid Erll, Museumsdirektor Jan Gerchow und Annika Wagner, ebenfalls von der Initiative Stolpersteine Frankfurt. Durch den Abend führt Angela Janelli vom Historischen Museum und das Grußwort spricht Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD). Die Veranstaltung findet im Sonnemannsaal des Historischen Museums statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung per Mail an besucherservice@historisches-museum-frankfurt.de wird jedoch empfohlen.
Die Initiative betont, wie wichtig die aktive Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit sei. „Darum wird die Initiative Stolpersteine Frankfurt auch in den kommenden Jahren ihre Arbeit fortsetzen“, heißt es in einer Mitteilung.
Fast 2000 Stolpersteine in 34 Stadtteilen von Frankfurt
Die ersten Stolpersteine wurden übrigens am 11. November 2003 im Oberweg 4 in Gedenken an die in Auschwitz ermordeten Karl, Klara und Günter Kaufmann von Gunter Demnig in den Boden eingebracht. Die Idee für die Initiative kam von Bürgerinnen und Bürgern aus der Bürgerinitiative Nordend. Später kamen immer mehr Menschen aus Frankfurt dazu, um auch in anderen Stadtteilen Stolpersteine zu verlegen.
Die Initiative Stolpersteine Frankfurt recherchiert und dokumentiert seitdem Verfolgungsgeschichten der Opfer und kontaktiert Familienangehörige und Nachkommen. In Frankfurt erfolgt diese Arbeit ausschließlich ehrenamtlich und finanziert sich durch Spenden. Sogenannte Putzpaten kümmern sich um die regelmäßige Pflege der kleinen Mahnmäler. Inzwischen erinnern fast 2000 Stolpersteine in 34 Frankfurter Stadtteilen an die Opferschicksale – zuletzt wurden neue im September und im August verlegt.
Seit Beginn der Arbeit kamen viele hundert Angehörige, Nachfahren und Freunde der NS-Opfer zu den Verlegungen – und das von beinahe überall her. Aus Ländern wie den USA, Großbritannien, Israel, Südafrika, Argentinien und anderen europäischen Ländern kamen viele dabei zum ersten Mal nach Frankfurt.
Zu diesem Anlass veranstalten das Historische Museum und die Initiative Stolpersteine Frankfurt am 30. November eine öffentliche Veranstaltung unter dem Motto „Kunst und Erinnerung – 20 Jahre Stolpersteine in Frankfurt am Main, 23 Jahre Bibliothek der Generationen“. Ab 18.30 Uhr blicken DW Dreyse und Martin Dill zurück auf die 20-jährige Arbeit der Initiative, der sie selbst angehören. Danach diskutieren sie mit verschiedenen Teilnehmern über das Zusammenspiel von Kunst, zivilgesellschaftlicher Gedenkkultur und stadtgeschichtlicher Erinnerung.
Weiters geladen sind der Künstler und Erfinder der Stolpersteine Gunter Demnig, Erinnerungsforscherin Astrid Erll, Museumsdirektor Jan Gerchow und Annika Wagner, ebenfalls von der Initiative Stolpersteine Frankfurt. Durch den Abend führt Angela Janelli vom Historischen Museum und das Grußwort spricht Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD). Die Veranstaltung findet im Sonnemannsaal des Historischen Museums statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung per Mail an besucherservice@historisches-museum-frankfurt.de wird jedoch empfohlen.
Die Initiative betont, wie wichtig die aktive Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit sei. „Darum wird die Initiative Stolpersteine Frankfurt auch in den kommenden Jahren ihre Arbeit fortsetzen“, heißt es in einer Mitteilung.
Die ersten Stolpersteine wurden übrigens am 11. November 2003 im Oberweg 4 in Gedenken an die in Auschwitz ermordeten Karl, Klara und Günter Kaufmann von Gunter Demnig in den Boden eingebracht. Die Idee für die Initiative kam von Bürgerinnen und Bürgern aus der Bürgerinitiative Nordend. Später kamen immer mehr Menschen aus Frankfurt dazu, um auch in anderen Stadtteilen Stolpersteine zu verlegen.
Die Initiative Stolpersteine Frankfurt recherchiert und dokumentiert seitdem Verfolgungsgeschichten der Opfer und kontaktiert Familienangehörige und Nachkommen. In Frankfurt erfolgt diese Arbeit ausschließlich ehrenamtlich und finanziert sich durch Spenden. Sogenannte Putzpaten kümmern sich um die regelmäßige Pflege der kleinen Mahnmäler. Inzwischen erinnern fast 2000 Stolpersteine in 34 Frankfurter Stadtteilen an die Opferschicksale – zuletzt wurden neue im September und im August verlegt.
Seit Beginn der Arbeit kamen viele hundert Angehörige, Nachfahren und Freunde der NS-Opfer zu den Verlegungen – und das von beinahe überall her. Aus Ländern wie den USA, Großbritannien, Israel, Südafrika, Argentinien und anderen europäischen Ländern kamen viele dabei zum ersten Mal nach Frankfurt.
30. November 2023, 14.30 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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Text: Sina Claßen / Foto: Symbolbild © Adobe Stock/paul prescott
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