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Frankfurt Osthafen
20 Jahre Atelierfrankfurt: mehr als nur ein Raum
Eines der größten Atelierhäuser Deutschlands befindet sich am Frankfurter Osthafen. In diesem Jahr feierte das Atelierfrankfurt 20. Geburtstag.
Eigentlich ist es ein doppeltes Jubiläum, das diesen November mit den „Open Studios“ in der Schwedlerstraße gefeiert wurde: „20 Jahre Atelierfrankfurt“ titelten die Plakate, zugleich befindet sich das 11 000 Quadratmeter fassende Atelierhaus seit zehn Jahren an diesem Standort. Corinna Bimboese hat fast die gesamte Zeit miterlebt. 2006 lebte die Kunsthistorikerin gerade wenige Jahre in Frankfurt, arbeitete bei der Galeristin Anita Beckers und wurde von der Künstlerin Nathalie Grenzhäuser gefragt, ob sie sich das nicht einmal anschauen wolle: eine neue Ateliergemeinschaft, damals noch an der Hohenstaufenstraße. Bald organisierte sie für das Atelierhaus, heute ist sie Direktorin des Atelierfrankfurt und leitet ein mehrköpfiges Team. 2014 co-organisierte Bimboese den Umzug ins ehemalige Lagerhaus am Osthafen, gefunden mit Unterstützung des Kulturamts der Stadt.
Bimboese: „Die meisten kommen ja nicht nur hierher, weil sie unbedingt einen Raum wollen“
Das Atelierfrankfurt e.V. finanziert sich durch städtische wie private Zuschüsse, Spenden, Veranstaltungen und Mieteinnahmen. Leerstand gab es bisher kaum: „Die meisten kommen ja nicht nur hierher, weil sie unbedingt einen Raum wollen. Es ist schon ein bisschen mehr.“ Dieses Mehr umfasst heute verschiedene Ausstellungs- und Projekträume, die für eigene Vorhaben genutzt werden können, Veranstaltungsreihen, Partys, die hauseigene Kantine, in die auch Büroangestellte der umliegenden Firmen strömen.
Für die Mieterinnen und Mieter gibt es eine Teeküche in jedem Stockwerk: „Man kann hier sein eigenes Ding machen, kann aber auch an der Gemeinschaft Atelierfrankfurt teilnehmen. Dafür setzen wir uns als Team stark ein.“ Nebenbei generiert der Zusammenschluss einige Aufmerksamkeit: Zu den „Open Studios“ verkauft sich manche Arbeit direkt aus dem Atelier heraus. Zudem hat das Atelierhaus einen eigenen Webshop, der rund ums Jahr betrieben wird.
Im Atelierfrankfurt kann man bleiben, solange man möchte
Im Atelierfrankfurt kann man bleiben, solange man möchte. Es ist explizit ein Atelierhaus nicht nur für Nachwuchskünstlerinnen und -Künstler, auch wenn diese ebenso einziehen. Die meisten Mieterinnen und Mieter haben ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt seit Jahren in Frankfurt. Viele investieren in ihre Räume, verlegen die Böden neu oder bauen maßgefertigte Regale ein, um ihre Kunst gut lagern zu können. Atelierflächen umfassen 10 bis 100 Quadratmeter, die Miete liegt je nach Stockwerk und Fläche zwischen 150 und
1000 Euro.
Neben den bildenden Künsten finden sich Kulturinstitutionen, Vereine, ganze Hochschulklassen unter einem Dach: Der Masterstudiengang „Performative Künste“ der University of Applied Sciences sitzt im Erdgeschoss, Professor Orm Finnendahl von der Hochschule für Musik und Bildende Kunst mietet ein Sound-Studio im Haus, es gibt städtische Proberäume für Theater, das japanische Filmfestival Nippon Connection hat ein ständiges Büro vor Ort, auch die Galeristin Anita Beckers.
Ein Haus wie dieses findet man kaum ein zweites Mal in Frankfurt
Kurzum, ein Haus wie dieses findet man kaum ein zweites Mal in der Bundesrepublik, wohl umso weniger in Frankfurt. Die Nutzung ist noch einige Jahre gesichert. Fragt man Corinna Bimboese, was danach kommt, klingt sie bemerkenswert optimistisch. „Und jetzt,“ sagt die Direktorin, „bin ich noch optimistischer: Wir haben bald eine neue Gastronomie im Haus, im Sommer wurde das Kutscherhaus als zusätzliche Veranstaltungsfläche eröffnet, und es wird ab Januar acht neue Ateliers geben. Klar, der Mietvertrag endet 2028. Das ist ein Fakt. Aber wir arbeiten an dem, was danach kommt.“
Man dürfe nicht vergessen, dass der klassische Zwischennutzer wenige Jahre in einer Immobilie verbringe. Die Ateliergemeinschaft ist inzwischen schon zehn Jahre vor Ort. Die Unterstützung in der Stadtgemeinschaft, durch das Kulturamt, durch private Sponsoren und Stiftungen sei hoch und beständig. Das Atelierfrankfurt ist offenbar nicht nur als Vermieter, sondern auch als Mieter eine ziemlich gute Partie.
Info
Aktuelle Ausstellungen und Veranstaltungen sowie Webshop unter atelierfrankfurt.de
Das Atelierfrankfurt e.V. finanziert sich durch städtische wie private Zuschüsse, Spenden, Veranstaltungen und Mieteinnahmen. Leerstand gab es bisher kaum: „Die meisten kommen ja nicht nur hierher, weil sie unbedingt einen Raum wollen. Es ist schon ein bisschen mehr.“ Dieses Mehr umfasst heute verschiedene Ausstellungs- und Projekträume, die für eigene Vorhaben genutzt werden können, Veranstaltungsreihen, Partys, die hauseigene Kantine, in die auch Büroangestellte der umliegenden Firmen strömen.
Für die Mieterinnen und Mieter gibt es eine Teeküche in jedem Stockwerk: „Man kann hier sein eigenes Ding machen, kann aber auch an der Gemeinschaft Atelierfrankfurt teilnehmen. Dafür setzen wir uns als Team stark ein.“ Nebenbei generiert der Zusammenschluss einige Aufmerksamkeit: Zu den „Open Studios“ verkauft sich manche Arbeit direkt aus dem Atelier heraus. Zudem hat das Atelierhaus einen eigenen Webshop, der rund ums Jahr betrieben wird.
Im Atelierfrankfurt kann man bleiben, solange man möchte. Es ist explizit ein Atelierhaus nicht nur für Nachwuchskünstlerinnen und -Künstler, auch wenn diese ebenso einziehen. Die meisten Mieterinnen und Mieter haben ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt seit Jahren in Frankfurt. Viele investieren in ihre Räume, verlegen die Böden neu oder bauen maßgefertigte Regale ein, um ihre Kunst gut lagern zu können. Atelierflächen umfassen 10 bis 100 Quadratmeter, die Miete liegt je nach Stockwerk und Fläche zwischen 150 und
1000 Euro.
Neben den bildenden Künsten finden sich Kulturinstitutionen, Vereine, ganze Hochschulklassen unter einem Dach: Der Masterstudiengang „Performative Künste“ der University of Applied Sciences sitzt im Erdgeschoss, Professor Orm Finnendahl von der Hochschule für Musik und Bildende Kunst mietet ein Sound-Studio im Haus, es gibt städtische Proberäume für Theater, das japanische Filmfestival Nippon Connection hat ein ständiges Büro vor Ort, auch die Galeristin Anita Beckers.
Kurzum, ein Haus wie dieses findet man kaum ein zweites Mal in der Bundesrepublik, wohl umso weniger in Frankfurt. Die Nutzung ist noch einige Jahre gesichert. Fragt man Corinna Bimboese, was danach kommt, klingt sie bemerkenswert optimistisch. „Und jetzt,“ sagt die Direktorin, „bin ich noch optimistischer: Wir haben bald eine neue Gastronomie im Haus, im Sommer wurde das Kutscherhaus als zusätzliche Veranstaltungsfläche eröffnet, und es wird ab Januar acht neue Ateliers geben. Klar, der Mietvertrag endet 2028. Das ist ein Fakt. Aber wir arbeiten an dem, was danach kommt.“
Man dürfe nicht vergessen, dass der klassische Zwischennutzer wenige Jahre in einer Immobilie verbringe. Die Ateliergemeinschaft ist inzwischen schon zehn Jahre vor Ort. Die Unterstützung in der Stadtgemeinschaft, durch das Kulturamt, durch private Sponsoren und Stiftungen sei hoch und beständig. Das Atelierfrankfurt ist offenbar nicht nur als Vermieter, sondern auch als Mieter eine ziemlich gute Partie.
Aktuelle Ausstellungen und Veranstaltungen sowie Webshop unter atelierfrankfurt.de
27. November 2024, 10.44 Uhr
Katharina J. Cichosch
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Text: Sina Claßen / Foto: Im Durchschnitt spendeten Menschen aus Frankfurt 28 Euro © Adobe Stock/Syda Productions
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