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Drogentrendstudie 2023
Frankfurter Jugendliche trinken, rauchen und kiffen weniger
Der Konsum von Alkohol, Kippen und Cannabis in Frankfurt sinkt, Lachgas ist weiterhin beliebt und E-Zigaretten sind auf dem Vormarsch. Die wichtigsten Ergebnisse der Drogentrendstudie zusammengefasst.
Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 18 Jahren in Frankfurt trinken weniger Alkohol, rauchen weniger herkömmliche Zigaretten und konsumieren weniger Cannabis als noch im Vorjahr – so lauten die Ergebnisse der Drogentrendstudie „Monitoring-System Drogentrends“ (MoSyD) 2023. „Die Abstinenzraten bei allen Substanzen erreichen die höchsten Werte seit Erhebungsbeginn“, sagt Professor Bernd Werse, der das Institut für Suchtforschung der Frankfurt University of Applied Sciences leitet und für die Studie zuständig ist. Sie wird seit 2002 jährlich durchgeführt.
Elektronische statt herkömmliche Zigaretten beliebt
Einzig der tägliche Konsum von E-Zigaretten nimmt zu und ist erstmals höher als der von herkömmlichen Zigaretten. „Nimmt man alle E-Produkte zusammen, dampfen elf Prozent der Jugendlichen täglich“, sagt Werse. Besonders beliebt sind dabei laut Drogenreferatsleiter Oliver Müller-Maar sogenannte „Disposables“, also Einwegprodukte, die gezielt über Social Media an junge Menschen vermarktet werden. Gleiches gelte für Tabak-, Nikotin- oder Energy-Beutel: 19 Prozent der Befragten gaben an, sie schon ausprobiert zu haben.
Jugendliche von Debatte um Cannabis-Legalisierung nicht beeinflusst
Anders als es Kritikerinnen und Kritiker der Cannabis-Legalisierung vermuten würden, haben Frankfurter Jugendliche 2023 deutlich weniger Cannabis konsumiert als noch im Jahr zuvor: Zehn Prozent der Schülerinnen und Schüler gaben an, in den vergangenen 30 Tagen konsumiert zu haben, 2022 waren es 13 Prozent. „Die MoSyD-Studie hat bestätigt, dass sich Jugendliche von öffentlichen Debatten offenbar nicht so beeinflussen lassen wie gedacht, sondern andere Kriterien für sie eine Rolle spielen“, sagt Gesundheitsdezernentin Elke Voitl (Grüne). Solche Kriterien sind laut Werse der Freundeskreis und Informationsangebote an Schulen.
Lachgas weiterhin auf hohem Niveau in Frankfurt – Verkaufsverbot geplant
Während der Konsum von Lachgas in den Jahren 2021 und 2022 sprunghaft angestiegen ist, sinkt er erstmals wieder, bleibt aber dennoch auf hohem Niveau: 14 Prozent der Befragten gaben 2023 an, Lachgas mindestens einmal ausprobiert zu haben, im Vorjahr waren es noch 17 Prozent. Voitl spricht sich deshalb für ein Verkaufsverbot der Kartuschen an Minderjährige aus. Man werde sich zeitnah mit dem Thema befassen.
Info
Drogentrendstudie MoSyD 2023
Die Befragung wurde zwischen November 2023 und März 2024 durchgeführt. 954 Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 18 Jahren haben daran teilgenommen. Im Durchschnitt waren sie 16,6 Jahre alt und kamen zu 90 Prozent aus Frankfurt. Außerhalb von Schulen wurden Expertinnen und Experten befragt sowie eine Trendscout-Befragung durchgeführt.
Die gesamte Studie finden Sie hier.
Einzig der tägliche Konsum von E-Zigaretten nimmt zu und ist erstmals höher als der von herkömmlichen Zigaretten. „Nimmt man alle E-Produkte zusammen, dampfen elf Prozent der Jugendlichen täglich“, sagt Werse. Besonders beliebt sind dabei laut Drogenreferatsleiter Oliver Müller-Maar sogenannte „Disposables“, also Einwegprodukte, die gezielt über Social Media an junge Menschen vermarktet werden. Gleiches gelte für Tabak-, Nikotin- oder Energy-Beutel: 19 Prozent der Befragten gaben an, sie schon ausprobiert zu haben.
Anders als es Kritikerinnen und Kritiker der Cannabis-Legalisierung vermuten würden, haben Frankfurter Jugendliche 2023 deutlich weniger Cannabis konsumiert als noch im Jahr zuvor: Zehn Prozent der Schülerinnen und Schüler gaben an, in den vergangenen 30 Tagen konsumiert zu haben, 2022 waren es 13 Prozent. „Die MoSyD-Studie hat bestätigt, dass sich Jugendliche von öffentlichen Debatten offenbar nicht so beeinflussen lassen wie gedacht, sondern andere Kriterien für sie eine Rolle spielen“, sagt Gesundheitsdezernentin Elke Voitl (Grüne). Solche Kriterien sind laut Werse der Freundeskreis und Informationsangebote an Schulen.
Während der Konsum von Lachgas in den Jahren 2021 und 2022 sprunghaft angestiegen ist, sinkt er erstmals wieder, bleibt aber dennoch auf hohem Niveau: 14 Prozent der Befragten gaben 2023 an, Lachgas mindestens einmal ausprobiert zu haben, im Vorjahr waren es noch 17 Prozent. Voitl spricht sich deshalb für ein Verkaufsverbot der Kartuschen an Minderjährige aus. Man werde sich zeitnah mit dem Thema befassen.
Drogentrendstudie MoSyD 2023
Die Befragung wurde zwischen November 2023 und März 2024 durchgeführt. 954 Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 18 Jahren haben daran teilgenommen. Im Durchschnitt waren sie 16,6 Jahre alt und kamen zu 90 Prozent aus Frankfurt. Außerhalb von Schulen wurden Expertinnen und Experten befragt sowie eine Trendscout-Befragung durchgeführt.
Die gesamte Studie finden Sie hier.
11. Dezember 2024, 12.30 Uhr
Sina Claßen
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sina
Claßen >>
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Text: Sina Claßen / Foto: Im Durchschnitt spendeten Menschen aus Frankfurt 28 Euro © Adobe Stock/Syda Productions
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