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Viel diskutierte Kolumne

Daniel Cohn-Bendit und der Pfingstberg

Die Kolumne von Daniel Cohn-Bendit in der aktuellen Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT entfachte in der Stadtpolitik eine Diskussion über neue Quartiere. Nachverdichtung allein reiche nicht.
„Die kompakte Stadt der kurzen Wege muss das planerische Leitbild bleiben. (…) Deshalb ist der Vorschlag, auf unerschlossenen Ackerflächen im Frankfurter Norden („Am Pfingstberg“) ein komplett neues Baugebiet auszuweisen, eine Scheinlösung. Insbesondere das Fehlen eines leistungsfähigen Anschlusses an den Öffentlichen Nahverkehr macht deutlich, dass so keines der aktuellen Probleme unserer Stadt gelöst werden kann.“ Diese Aussage stammt aus dem Kommunalwahlprogramm der Grünen. Daniel Cohn-Bendit, Mitglied der Europäischen Grünen und früherer Europaabgeordneter, griff das Thema in seiner Kolumne in der der aktuellen Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT auf. Er könne der Forderung der Frankfurter Grünen nur bedingt zustimmen, denn Nachverdichtung alleine werde nicht ausreichen, so Cohn-Bendit. Fehlende Verbindungen seien kein Argument, sie müssten eben geschaffen werden.

Diese Äußerung entfachte die bereits mehrere Jahre alte Diskussion über die Bebauung des Pfingstbergs neu – auch wenn Cohn-Bendits Aussage gar nicht speziell auf dieses Gebiet gemünzt war, sondern eher eine allgemeine Einschätzung sein sollte. Die Reaktionen waren dennoch vielfältig. Cohn-Bendit habe sich so weit von den Bedürfnissen der Bürger im Frankfurter Norden entfernt wie der Mars von der Erde, wetterte Yannick Schwander, CDU-Fraktionschef im Ortsbeirat 13, in der Frankfurter Rundschau. Die Frankfurter Neue Presse griff dagegen die Freude der SPD auf, mit Cohn-Bendit einen Verfechter für die umstrittene Bebauung gefunden zu haben. „Daniel Cohn-Bendit war schon immer ein unabhängiger Kopf, der noch nie davor zurückgeschreckt ist, den Grünen die Meinung zu sagen, wenn er den Eindruck hat, sie sind auf dem falschen Weg“, wird Fraktionschef Klaus Oesterling hier zitiert.

Grund genug für uns, im zuständigen Ortsbeirat 13 (Nieder-Erlenbach) nachzufragen, wie die verschiedenen Positionen aussehen. Der Vorschlag sei völlig daneben, meint Ortsvorsteher Matthias Mehl (CDU). „Wir würden eine Trabantenstadt schaffen, die wie ein Fremdkörper wäre“, sagt er. Alle Parteien würden diese Einschätzung teilen – mit Ausnahme der SPD. “Wir haben das Gelände am Pfingstberg außerdem von den Naturschutzverbänden NABU und BUND prüfen lassen“, so Mehl weiter. Das Ergebnis: Das Gebiet sei für eine Bebauung nicht geeignet. Zudem wäre eine Investition für eine bessere Verkehrsanbindung nicht sinnvoll. Zur Verfügung stehende Mittel sollten lieber für den Ausbau der bestehenden Verkehrswege verwendet werden, als völlig neue zu abgelegenen Quartieren zu schaffen, so Mehl.

Thorsten Kruppka (SPD) sehe noch Diskussionsbedarf. Man müsse erst einmal sehen, welche Ideen umsetzbar wären. „Keiner möchte die Fehler der 70er-Jahre wiederholen und Trabantenstädte schaffen“, so Kruppka. Er weist aber daraufhin, dass eine Notsituation herrsche, „die Realität überrollt uns“. Denn es würde wesentlich mehr Wohnraum benötigt, als es in den bestehenden Quartieren möglich sei. „Außerdem gibt es in Nieder-Erlenbach bisher keinen sozialen Wohnungsbau“, bemängelt Kruppka. Für Infrastruktur müsse man eben Geld in die Hand nehmen.
 
27. Oktober 2015, 16.58 Uhr
Christina Weber
 
 
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