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Terrorismus-Vorwurf gegen Autorin
Aslı Erdoğan freigesprochen
Die im August 2016 in der Türkei festgenommene Schrifstellerin Aslı Erdoğan wurde vergangenen Freitag vor Gericht freigesprochen. Erdoğan lebte zwei Jahre lang als Gastautorin des Programms „Stadt der Zuflucht“ in Frankfurt.
Die in Deutschland lebende Journalistin und Schriftstellerin Aslı Erdoğan wurde vergangenen Freitag von einem türkischen Gericht freigesprochen. Erdoğan war wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation angeklagt worden, die Staatsanwaltschaft in Istanbul forderte bis zu neun Jahre Haft. 2016 wurde Erdoğan zusammen mit weiteren Journalist*innen der prokurdischen Zeitung Özgür Gündem festgenommen. Die Zeitung wurde nach dem Putschversuch gegen den türkischen Präsidenten unter dem Vorwurf von Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistan (AKK) geschlossen. Die Schriftstellerin wurde im Dezember 2016 aus der Haft entlassen, im darauffolgenden September wurde ihre Ausreisesperre aufgehoben. Von Oktober 2017 bis Oktober 2019 lebte sie als Gastautorin des Programms „Stadt der Zuflucht“ in Frankfurt. Seit Januar lebt sie in Berlin.
„Stadt der Zuflucht“ wird von der Frankfurter Buchmesse und Litprom gemeinsam mit der Stadt Frankfurt organisiert und bietet politisch verfolgten Schriftssteller*innen ein Zuhause. Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse und Vorstandsvorsitzender von Litprom e.V., zeigt sich erleichtert über den Freispruch der türkischen Autorin und versichert, sich weiterhin für alle anderen in der Türkei inhaftierten Autor*innen und Medienvertreter*innen einsetzen zu wollen. Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) spricht von einer „Genugtuung“. Sie freue sich, sagt Hartwig, dass das Istanbuler Gericht den hohen Wert der Meinungsfreiheit anerkannt habe. „Das lässt hoffen, dass auch allen anderen angeklagten türkischen Medienvertretern Recht widerfahren wird.“
Für die Freilassung und ein Ende der Verfolgung der türkischen Autorin hatte sich auch der Börsenverein des Deutschen Buchhandels eingesetzt. Im November 2016 organisierte der Börsenverein eine Mahnwache für Medien- und Kulturschaffende vor dem Istanbuler Gefängnis, in dem die Autorin inhaftiert war. Nach ihrer Freilassung aus der Untersuchungshaft setzte sich der Börsenverein mit Partnern für eine Ausreiseerlaubnis von Erdoğan ein.
„Stadt der Zuflucht“ wird von der Frankfurter Buchmesse und Litprom gemeinsam mit der Stadt Frankfurt organisiert und bietet politisch verfolgten Schriftssteller*innen ein Zuhause. Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse und Vorstandsvorsitzender von Litprom e.V., zeigt sich erleichtert über den Freispruch der türkischen Autorin und versichert, sich weiterhin für alle anderen in der Türkei inhaftierten Autor*innen und Medienvertreter*innen einsetzen zu wollen. Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) spricht von einer „Genugtuung“. Sie freue sich, sagt Hartwig, dass das Istanbuler Gericht den hohen Wert der Meinungsfreiheit anerkannt habe. „Das lässt hoffen, dass auch allen anderen angeklagten türkischen Medienvertretern Recht widerfahren wird.“
Für die Freilassung und ein Ende der Verfolgung der türkischen Autorin hatte sich auch der Börsenverein des Deutschen Buchhandels eingesetzt. Im November 2016 organisierte der Börsenverein eine Mahnwache für Medien- und Kulturschaffende vor dem Istanbuler Gefängnis, in dem die Autorin inhaftiert war. Nach ihrer Freilassung aus der Untersuchungshaft setzte sich der Börsenverein mit Partnern für eine Ausreiseerlaubnis von Erdoğan ein.
17. Februar 2020, 12.47 Uhr
ez
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