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Foto: Haus am Dom
Foto: Haus am Dom

PRO ASYL-Menschenrechtspreis 2016

Auszeichnung für Mussie Zerais Flüchtlingshilfe

Er selbst kam einst als Flüchtling nach Europa und hilft nun anderen Neuankömmlingen: Seit vielen Jahren engagiert sich der katholische Priester vor allem in der Seenot-Rettung. PRO ASYL ehrt Zerai nun mit dem Menschenrechtspreis 2016.
Wenn Flüchtlinge auf See in Not geraten und dringend Hilfe brauchen, wählen sie als letzten Ausweg oft die Telefonnummer von Mussie Zerai. Sie wissen, dass dieser Anruf ihre Rettung bedeuten kann. Ob Tag oder Nacht – das Telefon des Priesters ist immer eingeschaltet. Seit mehr als einem Jahrzehnt engagiert sich der Mann aus Eritrea für die Rettung und Aufnahme von Bootsflüchtlingen in Europa. Ruft ein Flüchtling an, kontaktiert Zerai sofort die italienische Küstenwache und sucht schnell nach einer Möglichkeit, zu helfen. Der Priester ist dabei so erfolgreich, dass die italienische Küstenwache von mehreren Tausend Menschen spricht, die Zerai auf diese Art gerettet habe. 2006 gründete er in Italien zusätzlich die Hilfsorganisation „Agenzia Habeshia“, die Flüchtlingen und Migranten bei der Integration in der neuen Heimat unterstützt. Seitdem wendet sich Zerai auch an die Öffentlichkeit, versucht durch Radio-und Fernsehauftritte auf die Flüchtlingsthematik aufmerksam zu machen.

PRO ASYL honoriert nun sein langjähriges Engagement und zeichnet Father Mussie Zerai mit dem diesjährigen Menschenrechtspreis aus. „Wenn ich höre, dass jemand in Not ist, dann ist es meine menschliche Verpflichtung, ihm zu helfen“, wird der Preisträger in der Pressemitteilung der Organisation zitiert. Wie wertvoll und bedeutend die Unterstützung für die Flüchtlinge ist, kann Zerai gut nachvollziehen. Als Teenager verließ er in den 1990er Jahren seine afrikanische Heimat in Richtung Italien, nahm kleinere Jobs als Obstverkäufer und Dolmetscher an, bevor er schließlich Theologie studierte. Seit seiner Priesterweihe arbeitet Zerai als Seelsorger in der Schweiz. Als er 2003 gebeten wurde, in einem lybischen Gefängnis zu übersetzen, traf Zerai Flüchtlinge aus seinem Heimatland und beschloss daraufhin, zu helfen. Seine Telefonnummer verbreitet sich seitdem unter den Flüchtlingen in Not.

Der Menschenrechtspreis ist mit 5000 Euro dotiert, offiziell verliehen wird er am Samstag, 17. September im Frankfurter Haus am Dom. Um 14 Uhr geht die Zeremonie los. SPIEGEL-Journalist Maximilian Popp wird die Laudatio auf den Preisträger halten, Katharina Lumpp von der UNHCR das Grußwort der Veranstaltung sprechen.

Anlässlich des 30. Geburtstags von PRO ASYL diskutieren Vertreter der Organisation im Anschluss an die Preisverleihung mit Autorin Jagoda Marinić und Doris Peschke von der CCME (Churches‘ Commission for Migrants in Europe) über die Frage, wie es für Flüchtlinge in Europa weitergehen kann. Das Thema der Gesprächsrunde: „Menschenrechte kennen keine Grenzen – 30 Jahre PRO ASYL“.
 
8. September 2016, 14.58 Uhr
Nicole Nadine Seliger
 
 
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