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Foto: Nils Bremer
Foto: Nils Bremer

Letztes Aufbäumen gegen DFB-Akademie

Frankfurter Rennbahn-Freunde verklagen Stadt

Der Rennklub sieht die Stadt Frankfurt im Unrecht – und das gleich auf mehreren Ebenen. Unter anderem soll die städtische Hippodrom über 100.000 Euro zahlen. Die Stadt setzt auf eine Räumungsklage.
Carl-Philipp zu Solms-Wildenfels sieht im ersten Moment nach einem ruhigen, besonnenen Gesprächspartner aus. Jedoch: Es kommt halt drauf an, über was man mit ihm spricht. Schwenkt das Gespräch auf die Galopprennbahn, dann fällt es ihm sichtlich schwer an sich zu halten. Inkompetent ist noch das freundlichste Wort, das er über die Stadt Frankfurt und ihre politischen Vertreter verliert.

Als im Juni der Bürgerentscheid das nötige Quorum verfehlte, war zunächst davon auszugehen, dass der Deutsche Fußballbund (DFB) am 1. Januar 2016 das Gelände übernehmen könnte, um dort sein Leistungszentrum zu errichten. Doch danach sieht es nach derzeitigem Stand nicht aus.

Die Stadt Frankfurt verhandelt noch mit dem Betreiber des Golfklubs, welcher ebenfalls auf der Rennbahn betrieben wird. Sein Gelände, so heißt es inzwischen, könne noch einige Monate länger genutzt werden. Zu den Verhandlungen über die vorzeitige Vertragsauflösung will sich die Stadt nicht äußern, der Golfplatzbetreiber war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Auch die Quotenhaus Wettannahme Gesellschaft will sich nicht so einfach einer Kündigung fügen, der Rennklub schon gar nicht; der hat eine Feststellungsklage eingereicht, nach der das Landgericht über den Fortgang des Pachtvertrags bis 2024 entscheiden soll. Während Herr zu Solms-Wildenfels hofft, dass die Stadt die Pferdefreunde bis zum Abschluss dieser Entscheidung auf dem Gelände belässt, heißt es beim Planungsamt der Stadt Frankfurt knapp, dass man die Rechtsauffassung des Rennklubs nicht teile.

"Entscheidend ist die Räumungsklage, die wir beim Landgericht eingereicht haben", sagt Mark Gellert, Sprecher beim Planungsdezernat. Noch steht die Entscheidung aus, unklar, ob sie noch in diesem Jahr gefällt wird. Die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Bau der DFB-Akademie seien aber ohnehin noch nicht geschaffen. Erst im Sommer werde es Planungsrecht geben – und damit die Möglichkeit für den DFB einen Bauantrag einzureichen. Bis dahin könnten aber schon vorbereitende Arbeiten stattfinden, Vermessungen etwa oder Bodenproben.

"Wir werden das Gelände nicht hergeben", sagt dagegen Herr zu Solms-Wildenfels. Gegen die Hippodrom Gesellschaft, seit dem Verkauf durch den ehemaligen Renn-Klub-Präsident Manfred Hellwig komplett in städtischer Hand, wurde eine weitere Klage eingereicht, um ausstehende Zahlungen zu erhalten. Über 100.000 Euro sollen an den Rennklub fließen.

Carl-Philipp zu Solms-Wildenfels sagt, der Bürgerentscheid habe den Rennbahnfreunden Auftrieb gegeben. 62.900 Wähler stimmten im Juni für den Erhalt der Rennbahn, 40.196 dagegen. Das Quorum von 25 Prozent der Wahlberechtigten wurde zwar verfehlt, doch "wir haben ohnehin nie daran geglaubt, es zu erreichen. Es ist schlicht unmöglich." Die Abstimmung habe aber gezeigt, dass es wichtig sei, für die Rennbahn an ebenjener Stelle zu kämpfen. Deswegen will Herr zu Solms-Wildenfels nicht nur auf juristischem Wege kämpfen, sondern als Kandidat der rechtsgerichteten Bürger für Frankfurt die Rennbahn bei der Kommunalwahl im März thematisieren. "Es gibt politisch einiges aufzuarbeiten", sagt er.

Beim Planungsdezernat heißt es schlicht: "Es wäre schön, wenn der Rennklub die Fakten einmal zur Kenntnis nehmen würde."

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7. Dezember 2015, 11.49 Uhr
Nils Bremer
 
 
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