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Foto: Greser & Lenz
Foto: Greser & Lenz

Kolumne von Ana Marija Milkovic

Deutschland, Du mein Wetterleuchten

Eine Karikatur von Greser & Lenz ist Ausgangspunkt des Gedankenspiels unserer Kolumnistin, der von der Flüchtlingsfrage über grüne Energien bis hin zu einer klaren Feststellung führt: Wenn Solidarität, dann für alle!
"Keine Bange, liebe Alle, ich möchte nun endlich die unselige Diskussion über meine Flüchtlingspolitik beenden." Die Karikatur von Angela Merkel von Greser & Lenz stammt aus dem Jahr 2004. 11 Jahre später gewinnt das Kopftuch an Aktualität, da viele Fremde in unser Land kommen.

Schäuble, so schreibt die Tagespresse, plant mit de Maizière nun den Aufstand gegen Merkel. Schäuble ist der Mann, den nicht einmal der größte Korruptionsskandal in Europa, Leuna, etwas anhaben konnte. Er weiß, was in schwierigen Zeiten zu tun ist, um keinen bleibenden Schaden zu nehmen.
Unsere politische Klasse gleicht dabei einem Mehrwegsystem. Gegen eine Pfandflasche ist auch erst einmal nichts einzuwenden. Eine Pfandflasche ist ein Gefäß, das darauf ausgelegt ist, mit Inhalt und das gleich mehrfach abgefüllt zu werden. Das klingt vernünftig. An den Inhalten wiederum arbeiten sich verschiedene Ministerien ab. Flaschen kommen und gehen. Die Administration aber bleibt. An den Geschmacksverstärkern und Konservierungsstoffen arbeiten wiederum Dritte, die Lobbyisten. Im Ergebnis schmeckt das, was als Mehrweg begann, nach Red Bull mit Dosenpfand.

Der vergorene Saft der Weinrebe wird dagegen in Einwegflaschen als Genussmittel verkauft. Neben Reben, Ausbaumethoden kommt es auch auf biochemische Reifeprozesse und Standortfaktoren an. Junger Wein kann ein guter Tischwein sein. Ein guter Sommer aber macht noch lange keinen Jahrhundertwein.

Dieser Sommer wird nun als Jahrhundertsommer eingehen. Fremde Menschen aus uns fremden Kulturen kamen in Heerscharen und kommen auch weiterhin. Sie wünschen sich ein besseres Leben. Eigentlich haben Flüchtlinge keine Lobby, wenn da nicht Angela Merkel wäre, die sich für sie ausgesprochen hat. Damit haben Sie die wichtigste Fürsprecherin im Land.

Das hätten andere auch gerne. Zum Beispiel die Menschen, die seit Jahren in einem Billiglohnsektor ihr Auskommen suchen. Diese werden nie, jedenfalls nicht positiv benannt. Angela Merkel setzt eine Politik fort, die ihren Anfang mit Rot-Grün nahm. Arbeitnehmer wurden sukzessive ihrer Privilegien beraubt. Von diesen Menschen nun Solidarität abzuverlangen ist ein bemerkenswertes Anliegen. Viele Menschen in unserer Gesellschaft leben prekär und das sind sicherlich nicht nur Alkoholiker, die sich schwer damit tun, eine Flasche Bier von A nach B zu tragen.

Ich denke dabei nicht nur an die Generation Praktikum. Märkte und auch einige Arbeitgeber werden dagegen subventioniert. Das betrifft nicht nur die Teilarbeitszeit, sondern auch die Energiepolitik: Mit neuen, grünen Produkten soll Geld verdient, soll ein neuer Markt generiert werden. Beruhigt ja auch das Gewissen des Verbrauchers. Wir hinterfragen dabei nicht, wo die Rohstoffe herkommen, mit dem LED-Lampen bestückt werden. Vielleicht überfallen wir demnächst Bolivien dafür.

Nun fordert unsere Kanzlerin Solidarität auch von Menschen, die keine erfahren. Die Antwort darauf kann ein bedingungsloses Grundeinkommen sein, das jedem Deutschen einmal als Sabbatical zu den üblichen Sozialleistungen zugestanden wird. Die üblichen Subventionen in Märkte, die dazu beitragen, dass Ergebnisse einer Prüfung nicht Stand halten und manipuliert werden, gehören auf den Prüfstand, gegebenenfalls abgeschafft. So werden Menschen entlastet und Märkte entstehen, die nicht ausschließlich auf Subventionen angelegt sind, weil auch mehr Menschen dann Freude empfinden aus eigener Kraft an Sinnvollem beizutragen. Am Ende dieser Entwicklung gewinnt dann auch der Batzi die Suleika lieb.

Wenn Solidarität, dann für alle!
 
30. November 2015, 11.41 Uhr
Ana Marija Milkovic
 
 
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