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Eine Glosse

Auf die Größe kommt es an

Der Wahlzettel ist zum Wählen da. Doch wieso wird das dem Frankfurter so schwer gemacht? Mit solch einem "Zettel" zu hantieren beansprucht die Fertigkeiten eines Jeden. Vielleicht dient er noch einem anderen Zweck?
Schon seit Anbeginn der Menschheit war es dieser Spezies ein Anliegen, sich zu behaupten. Survival of the fittest. Höher, schneller, weiter. Größe spielte dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Wer baut die größere Hütte? Wer erlegt das größere Mammut? Wer zeugt die größere Nachkommenschaft?

Ob das nur ein Anliegen der männlichen Angehörigen dieser Spezies ist, sei mal dahingestellt. Die gesamte Weltgeschichte versah man hier mit einem Obelisken, dort mit einer Pyramide und da mit einem Turm. Nicht erst seitdem es Wolkenkratzer gibt, war es ein Wettrennen: Wer baut den Größten? Den Höchsten? Den Längsten?

Oft ging es nur um ein paar Zentimeter. Baute Kopenhagen einen Rathausturm von 105,6 Meter, musste der schwedische König noch einen draufsetzen und den Turm des Stockholmer Rathauses 106 Meter hoch machen. Längst sind die Bauten bis in den Himmel gewachsen. Gerade die Stadt Frankfurt kann davon ein Liedchen singen.

So schnell nimmt es keine andere deutsche Stadt mit der Wolkenkratzerhauptstadt Deutschlands auf. Vielleicht liegt gerade hier der Hund begraben. Ob man mit den riesigen Gebäuden vielleicht nicht überwundene Komplexe überspielen will? Schließlich stand Frankfurt ja mal als Bundeshauptstadt im Gespräch. Jetzt ist sie nur Finanzzentrum Europas.

Oder vielleicht ist genau das das Problem. Denn die Stadt lockt einen ganz besonderen Schlag Mensch an: Den Gigolo. Der muss seine Größe inszenieren, um Macht und Ansehen zu demonstrieren. Oft tut er das in der erdenklich einfachsten Art, die es gibt: Porsche fahren in einer von Staus geplagten Innenstadt oder den Landrover auf perfekt asphaltierten und sauberen Straßen ausführen. Wen wundert es da noch, dass sogar der Wahlzettel Übergröße hat: Stolze 146 Zentimeter misst er. Somit hätte Frankfurt unangefochten den längsten – Wahlzettel.
 
4. März 2016, 11.35 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
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