Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: leg
Foto: leg

Dritte Pegida-Demo in Frankfurt

Fröhliches "Nazigucken"

In Zeiten von Dschungelcamps ist die Idee von "Die Partei" doch völlig nachvollziehbar: Am Montagabend lud Die Partei zur "Nazi-Safari". Dabei durften sogar die eingepferchten "Patriotischen Europäer" gefüttert werden.
Die schönste Art, eine Pegida-Demo zu verbringen, ist außerhalb des Zauns – oder dem „Nazi-Freigehege“, wie es die Partei „Die Partei“ nennt. Von dort aus kann man nämlich kaum ein Wort von dem verstehen, was Heidi Mund und ihresgleichen von sich geben. Nur Bruchstücke dringen durch die Pfiffe, die Rufe und die Musik, die von der Gegendemo kommt. Und die Musik macht Laune. Vor allem „Heidi, Heidi, deine Welt sind die Berge“ hebt die Stimmung bei den Gegendemonstranten, die in der Kälte sich mit warmem Apfelsaft am Stand von „Die Partei“ eindecken.

Die Satire-Politiker haben ihren Teil der Gegendemo zur „Nazi-Safari“ erklärt. Gegen eine Spende werden Papiertüten mit Tierfutter verteilt. Hier sei Hessens rassistische Elite versammelt, sagt Nico Wehnemann, Vorsitzender der Partei Gallus Frankfurt am Main, und lädt zum „friedlichen Nazigucken“ ein. Und tatsächlich tummeln sich auch NPD-Mitglieder wie Stefan Jagsch im Gehege herum. Nachdem – wie schon die beiden Male zuvor – ein Eierregen auf die Pegidisten fällt, appelliert Wehnemann: „Lasst die Nazis in Ruhe! Wir brauchen sie noch zum auslachen!“

Gegen 18.50 Uhr, 20 Minuten nach dem Beginn der Pegida-Kundgebung, lässt die Polizei die Lautstärke der Musik runterdrehen. Der Fairness halber darf die Gegendemo Pegida nicht übertönen. „Immerhin haben wir sie eine halbe Stunde lang gestört“, sagt Wehnemann. „Ich dachte schon, die machen die Musik schon nach zehn Minuten leiser.“ Kurz darauf fordert er die Menge durchs Mikrofon auf: „Macht doch mal Lärm! Seid mal laut!“ Gerne folgen die Aktivisten dem Aufruf. Und immer wieder fliegen Eier aus der Menge.

Ein junger Mann wird von der Polizei abgeführt. Er soll einen Gegenstand auf die Pegidisten geworfen haben. Kurz darauf trägt er Handschellen. Am Bauzaun, der die Sicht auf Pegida versperrt, kommt es zu einer kurzen Rangelei mit der Polizei. Sonst bleibt der Protest friedlich. Auf 100 Pegidisten kommen 1000 Gegendemonstranten. „Meinungsfreiheit gilt nicht für alle“, lässt der Redner am Antifa-Zelt die Menge wissen und wirft Pegida Volksverhetzung vor.

Gegen 19.10 Uhr singen die selbsternannten Patriotischen Europäer wieder die Nationalhymne und beenden kurz darauf die Farce. „Wir kommen wieder“, sagt Heidi Mund. Doch die nächste Pegida-Kundgebung soll erst wieder in zwei Wochen, also am 23. Februar, stattfinden. „Wir freuen uns auf euch!“, antwortet Nico Wehnemann.
 
10. Februar 2015, 11.29 Uhr
leg
 
 
Fotogalerie: Pegida-demo
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Politik
Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel fordert Hessens Ministerpräsident Rhein von Außenministerin Baerbock Konsequenzen: Die Generalkonsulate in Deutschland sollen geschlossen werden.
Text: tig/dpa / Foto: Boris Rhein fordert, dass die iranischen Generalkonsulate geschlossen werden © Sinah Osner / Hessische Staatskanzlei
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
11. Oktober 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Esther Graf
    Zoom | 19.00 Uhr
  • FFM Jam Special
    The Cave | 19.30 Uhr
  • Gitte Haenning
    Kurtheater | 20.00 Uhr
Nightlife
  • Disco minus50plus
    Brotfabrik | 21.00 Uhr
  • Estación Latina
    Centralstation | 22.30 Uhr
  • Frafimi Barabend
    Dreikönigskeller | 20.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • hr-Sinfonieorchester
    Alte Oper | 20.00 Uhr
  • Join
    Bockenheimer Depot | 20.00 Uhr
  • Malion Quartett
    Alte Oper | 20.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Der Geizige
    Schauspiel Frankfurt | 19.30 Uhr
  • Das letzte Mal
    Kammerspiele Wiesbaden | 20.00 Uhr
  • Ein Käfig voller Narren
    Kellertheater | 20.30 Uhr
Kunst
  • Thusjanthan Manoharan
    Haus am Dom | 09.00 Uhr
  • Plakatfrauen. Frauenplakate
    Museum Wiesbaden | 10.00 Uhr
  • Carol Rama
    Schirn Kunsthalle Frankfurt | 10.00 Uhr
Kinder
  • Ein kleines Lied
    Theaterhaus | 10.00 Uhr
  • Die Biene Maja
    Papageno-Musiktheater am Palmengarten | 16.00 Uhr
  • Pop Up-Technothek – MINT zum Anfassen
    KiBi – Zentrale Kinder- und Jugendbibliothek | 15.00 Uhr
und sonst
  • Bahnhofsviertel FFM - Rotlicht, Lifestyle & Vielfalt
    Frankfurter Stadtevents | 17.00 Uhr
  • Aufgepasst – Was lebt um uns herum in der Natur?
    Alter Flugplatz Bonames/Kalbach | 16.00 Uhr
  • Schirner Tage Herbst
    Böllenfalltorhalle | 12.00 Uhr
Freie Stellen