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Containeranlage in Preungesheim

Neuer Wohnraum für Flüchtlinge

Rund 40 Flüchtlinge kommen pro Woche in Frankfurt an. Unterkünfte für die Menschen sind rar. Nun wurde eine Containeranlage für 80 Personen in Preungesheim eröffnet. Der Bedarf ist damit noch lange nicht gedeckt.
Auch die zweite Asylkonferenz, die am Mittwoch in Wiesbaden stattfand, brachte keine endgültigen Lösungen. Die Zahl der Flüchtlinge bringt Hessen an die Grenzen. Erstaufnahmeeinrichtungen sind hoffnungslos überfüllt, ebenso wie längerfristige Unterkünfte für die hilfesuchenden Menschen. Darüber hinaus streiten Land und Kommunen, wie die vorhandenen Gelder verteilt werden sollen. Frankfurt muss sieben Prozent aller Flüchtlinge aufnehmen. Pro Person bekommt die Stadt eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 725 Euro. Davon gehen 390 Euro direkt an den Flüchtling – mit diesem Geld muss er seinen Lebensunterhalt bestreiten. Kosten für eine Unterkunft fallen für ihn nicht an. Sprich, es bleiben 335 Euro für Unterkunft, Verwaltungskosten, sowie ärztliche Versorgung. „Das reicht hinten und vorne nicht“, sagt Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU).

Größtes Problem seien aber fehlende Unterkünfte für die Flüchtlinge. Pro Woche kommen im Schnitt 40 Personen in Frankfurt an, erklärt Birkenfeld. Und Wohnraum ist ohnehin knapp in der Stadt. Bisher kamen Flüchtlinge in Wohnungen, in gemeinschaftlichen Wohneinrichtungen sowie in Hotels unter. Inzwischen müssen aber auch Containeranlagen genutzt werden. In Preungesheim, am Apfel-Carré, wurde am gestrigen Mittwoch eine Anlage für 80 Menschen eröffnet. Zuvor war hier eine Kita untergebracht.

Unterstützt wird das Projekt vom Evangelischen Verein für Wohnraumhilfe. Rund 14 Quadratmeter stehen je zwei Flüchtlingen zur Verfügung. Ein Bett, ein Schrank und ein gemeinsamer Tisch – dann ist das Zimmer auch schon voll. „Aber es ist hier wesentlich besser, als in anderen Anlagen. Die Betten sind durch die Schränke räumlich etwas getrennt, so haben die Menschen ein wenig Privatsphäre“, sagt Michael Frase, Leiter der Wohnraumhilfe. Auch ein Gemeinschaftsraum sowie eine Küche sind vorhanden.

Für die Betreuung der Menschen ist ebenfalls gesorgt. 24 Stunden am Tag wird eine Ansprechperson vor Ort sein. Sicherheitskräfte sollen für den Schutz der Flüchtlinge sorgen, erklärt Birkenfeld. Auch eine halbe Stelle für eine Pfarrerin wurde eingerichtet. Die übernimmt Heike Seidel Hoffmann. „Die Bereitschaft der Bürger zu helfen, ist unheimlich groß“, berichtet sie. Es gehe nun darum, die Hilfe zu koordinieren, um eine Überversorgung zu vermeiden. „Man muss die Menschen ja auch erst einmal zur Ruhe kommen lassen.“ Birkenfeld warnte davor, Freizeitangebote in den Räumen der Anlage anzubieten. „Besser ist es, die Menschen mitzunehmen, zum Sport, zum Hobby, zur Bibliothek.“ Frankfurt leiste mehr als andere Städte, um so etwas zu erleichtern. Denn jeder Flüchtling bekommt eine Frankfurt-Card. Damit kann er nicht nur den RMV kostenlos nutzen, sondern auch kulturelle Angebote zu ermäßigten Preisen.

Der zuständige Ortsbeirat 10 war zu Beginn gegen die Anlage. Inzwischen aber befürwortet Ortsvorsteher Robert Lange (CDU) die Flüchtlingsunterkunft. Ursprünglich war im Gespräch, die Containeranlage auf zwei Stockwerke aufzustocken. Lange befürchtete einen optischen Schandfleck im Stadtteil. „Es gab auch einige Bedenken von Bürgern“, berichtet er. Überwiegend befürchteten die Preungesheimer, dass ihre Eigentumswohnungen und Häuser an Wert verlieren. Diese Befürchtung konnte aber schnell zerstreut werden. Denn die Anlage ist nur für maximal drei Jahre genehmigt. Dann werden an dieser Stelle Wohnungen gebaut. Lange stellt auch eine Bedingung, um die Akzeptanz der Bürger zu erhöhen: Es sollen keine Wohnungslosen einziehen. Die Container sollen ausschließlich Flüchtlingen zur Verfügung stehen.

Dennoch ist die Unterkunft nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „Als wir das im Herbst 2014 geplant haben, dachte ich, der Bedarf sei damit vorerst gedeckt“, berichtet Birkenfeld. Durch die aktuelle Situation aber werden die Plätze in rund zwei Wochen belegt sein. Eine weitere Herausforderung stellen auch Familien dar, die überwiegend aus Balkanstaaten kommen. In Preungesheim werden nur Einzelpersonen untergebracht. Überwiegend stammen sie aus Syrien, Eritrea und Afghanistan. Für große Familienverbunde müssen andere Wohnmöglichkeiten gefunden werden.
 
19. Februar 2015, 11.43 Uhr
Christina Weber
 
 
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