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Foto: dpa/Chris Pizzello
Foto: dpa/Chris Pizzello

Antisemitismus

Roger Waters will sich in die Frankfurter Festhalle klagen

Nachdem die Stadt Frankfurt und die Hessische Landesregierung ein Konzert von Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters absagen ließen, will dieser die Entscheidung nicht hinnehmen.
Roger Waters, Musiker, Aktivist und Pink-Floyd-Mitbegründer, will die geplante Absage seines Konzerts in Frankfurt nicht hinnehmen und gerichtlich dagegen vorgehen. Waters sei der Meinung, „dass dieser eklatante Versuch, ihn zum Schweigen zu bringen, ernsthafte und weitreichende Folgen für Künstler und Aktivisten in der ganzen Welt haben könnte, wenn er nicht angefochten wird“, teilte sein Management in London mit.

Die Absage des Konzerts in der Frankfurter Festhalle sei „verfassungswidrig“ und „ungerechtfertigt“, erklärte das Waters-Management weiter. Sie beruhten „auf der falschen Anschuldigung, Roger Waters sei antisemitisch, was er nicht ist“. Der Musiker habe seine Anwälte angewiesen, sofort alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um diese ungerechtfertigte Entscheidung aufzuheben und sicherzustellen, dass sein grundlegendes Menschenrecht auf Meinungsfreiheit geschützt wird“, hieß es in der Erklärung aus London.

Frankfurt Festhalle: Konzert von Roger Waters wegen Antisemitismus abgesagt

Die Stadt Frankfurt und die Hessische Landesregierung hatten Ende Februar entschieden, das für den 28. Mai geplante Konzert von Roger Waters in der Festhalle abzusagen. Eine entsprechende Anweisung sollte die Messe per Gesellschafterbeschluss erhalten.

Der geplante Auftritt des früheren Pink-Floyd-Frontmanns hatte im Vorfeld die Gemüter erhitzt und bereits Ende Januar hatte Planungsdezernent und OB-Kandidat Mike Josef (SPD) eine Absage erwogen. Unter anderen hatte sich die jüdische Gemeinde in einem Gespräch gegen die „antisemitischen Aussagen und Symbole“, die Waters auf Konzerten verwende, verwahrt.

Roger Waters' Bühnenshow mit Schweine-Ballon


Tatsächlich gilt Roger Waters als einer der reichweitenstärksten Antisemiten der Welt. Mehrfach forderte er etwa einen kulturellen Boykott Israels oder zog Vergleiche zum Apartheidsregime Südafrikas. Auch übte er Druck auf Künstlerinnen und Künstler aus, Veranstaltungen in Israel abzusagen.
Besonderes Aufsehen erregte Waters mit seiner Bühnenshow bei mehr als 200 Konzerten, als er einen Ballon in Form eines Schweins aufsteigen ließ, auf dem unter anderem ein Davidstern abgebildet war.

Die Stadt Frankfurt hat Roger Waters nicht verboten, in Frankfurt aufzutreten. Es handelt sich also lediglich um die Absage einer Veranstaltung an historischem Ort. In den Tagen nach der Pogromnacht 1938 wurden 3000 jüdische Männer in die Frankfurter Festhalle gebracht, misshandelt und später in Konzentrationslager deportiert. Viele von ihnen wurden ermordet.

Festhalle ist ein historischer Ort: Auftrag gegen Antisemitismus und Hetze

Auf dem Platz vor der Festhalle erinnert eine Gedenktafel an die Geschehnisse vom November 1938, die als Auftrag verstanden werden soll, sich gegen Antisemitismus sowie Hass und Hetze zu stellen.
 
15. März 2023, 10.43 Uhr
ktho
 
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Katja Thorwarth >>
 
 
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