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Foto: Bernd Kammerer
Foto: Bernd Kammerer

AfD-Wahlkampfauftakt im Gutleutviertel

Zwischen Kuscheldemo und Krawall

Demonstration zum Wahlkampfauftakt der AfD: Anhänger der Partei "Die Partei" und der Antifa veranstalteten Mittwochabend eine "Nazi-Safari" vor dem Saalbau im Gutleutviertel. Die Demonstration verlief weitgehend ruhig.
Den Aufruf der Partei „Die Partei“ haben die Demonstranten am Mittwochabend wörtlich nehmen wollen: Aus der „Nazi-Safari“ wollten sie kurzfristig doch lieber einen Streichelzoo machen. Zum Auftakt des Kommunalwahlkampfs der „Alternative für Deutschland“ (AfD) kamen rund 350 Menschen. Sie kamen jedoch nicht, um die Kundgebung der AfD im Saalbau im Frankfurter Gutleutviertel zu hören – sie protestierten gegen sie. Im Gebäude befanden sich über 100 Menschen, vor dem Gebäude also gut drei Mal so viele.

Die Stimmung war zu Beginn friedlich. Die Partei „Die Partei“ bot an einem Stand heißen Glühwein an – schließlich sind bald Kommunalwahlen. Musik wurde gespielt, um die Stimmung aufzulockern. Auf Facebook postete ein Anhänger, dass das „Gehege bereits errichtet sei“ und die „Tierpfleger schon in kleinen Gruppen gesichtet“ wurden. Gemeint waren damit die Polizisten und die Absperrung, die sie vor dem Gebäude errichtet hatten.

Vor dem Saalbau gab es Kundgebungen und Sprechchöre. Ein Redner der Demonstranten stellte die AfD in die Nähe der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung, unterstellte ihr eine rassistische Ideologie und bezeichnete sie als "Brandstifter". Jedes Mal, wenn Leute in das Gebäude gingen, wurden sie lautstark ausgebuht. Einige rohe Eier und Getränke flogen. Die Polizei bildete ein Spalier vor dem Gebäude, hinter dem die AfD-Anhänger ins Gebäude gingen.

Ein wenig spitzte sich die Situation zu. Demonstranten rüttelten an der Absperrung. Ein Feuerwerkskörper wurde abgefeuert. Einige Demonstranten versuchten am Rand der Absperrung in das Gebäude einzudringen. In Folge entstand eine kurze Rangelei. An anderer Stelle wurde ein Absperrgitter umgeworfen. Dort kam Pfefferspray seitens der Polizisten zum Einsatz. Es gab einige Verletzte.

Nachdem die Polizei die Absperrung wieder aufgerichtet hatte und den Abstand zum Gebäude vergrößerte, beruhigte sich die Lage wieder. Wozu möglicherweise POL1Z1STENS0HN a.k.a. Jan Böhmermann mit seinem Song "Ich hab Polizei" beitrug. Mit zunehmender Stunde und sinkender Temperatur nahm auch die Anzahl der Demonstranten ab.

Die Kundgebung der AfD war ein lang geplanter Termin. Am 6. März tritt die AfD zum ersten Mal bei der hessischen Kommunalwahl an. Der aktuelle „Hessentrend“ des Hessischen Rundfunks ergab hohe Umfragewerte für die AfD. Etwa zwölf Prozent der Hessen würden demnach die AfD wählen, wenn Sonntag Landtagswahl wäre. Das hieße, dass sie drittstärkste Kraft wäre in einem Sechs-Parteien-Landtag. Die anderen Parteien zeigten sich entsetzt über diese Werte, wie der hr berichtet. Dem AfD-Landesverband gehören zurzeit rund 1.900 Mitglieder an.

Die Redner der Demonstration kündigten an, auch weiterhin gegen Pegida, AfD, NPD und andere rechte Parteien demonstrieren zu wollen.
 
21. Januar 2016, 11.12 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
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Text: sic/Jasmin Schülke/Till Taubmann / Foto: © Harald Schröder
 
 
 
 
 
 
 
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