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Foto: Harald Schröder
Foto: Harald Schröder

75. Jahrestag Auschwitz-Befreiung

Holocaust-Gedenktag: Gegen das Vergessen

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch sowjetische Soldaten befreit. Über eine Millionen Menschen wurden zwischen 1940 und 1945 in dem Lager ermordet. Ihnen wird heute bundesweit gedacht.
Heute vor 75 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Das Grauen, das sich zwischen 1940 und 1945 in dem Lager am Rande der polnischen Stadt Oświęcim ereignete, gilt als Symbol des industriellen Massenmordes; der Jahrestag der Befreiung ist seit 1996 in Deutschland, seit 2005 international der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.

Etwa 1,1 bis 1,5 Millionen Menschen wurden in dem Lager ermordet. Genau lässt sich die Zahl der Todesopfer nicht beziffern; viele der aus fast ganz Europa deportierten Menschen wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft ohne Registrierung ermordet. Etwa 90 Prozent der Opfer waren jüdischer Herkunft. Hinzu kamen knapp 140 000 Polinnen und Polen, zahlreiche Sinti und Roma sowie politische Gefangene. In der Woche vor der Befreiung durch die sowjetischen Soldaten, zwang die deutsche SS etwa 60 000 Häftlinge zu Todesmärschen nach Westen. Nicht marschfähige Häftlinge wurden erschossen, zahlreiche starben unterwegs, geschwächt durch Hunger und Kälte. Bei ihrer Ankunft fand die Rote Armee 7000 Überlebende vor.

Auch Frankfurts nationalsozialistische Vergangenheit ist mit den grausamen Verbrechen, die in Auschwitz begangenen wurden, eng verknüpft. Der IG Farben-Konzern, in dessen ehemaliger Zentralverwaltung sich seit 2001 die geisteswissenschaftlichen Fachbereiche der Goethe-Universität befinden, ließ von Tausenden Zwangsarbeitern das erste privat finanzierte Konzentrationslager Monowitz bei Auschwitz errichten, mit dem Ziel, von den Häftlingen eine Fabrik für synthetischen Kautschuk aufbauen zu lassen. Außerdem war der Konzern am Vertrieb des Schädlingsbekämpfungsmittels Zyklon B beteiligt, das in den Gaskammern des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau eingesetzt wurde.

An der Universität war der Umgang mit dieser Vergangenheit des Unternehmens ein brisantes Thema: Bereits mit Bekanntwerden der Nutzung des ehemaligen Hauptsitzes der IG Farben war ein Konflikt um einen angemessenen Umgang mit der Erinnerung an die Verbrechen des Unternehmens während der NS-Zeit entstanden. Die Studierenden, aber auch Teile der Stadtgesellschaft forderten einen angemessenen Umgang mit den Verbrechen der IG Farben. Der Konflikt dauerte über Jahre an.

Vielen Frankfurterinnen und Frankfurtern ist zudem bis heute unbekannt, dass sich ab 1944 mitten in Frankfurt, im Gallusviertel, ein Konzentrationslager in den Adlerwerken befand, das intern den Namen „Katzbach“ trug. Das Kulturdezernat der Stadt Frankfurt setzt sich bereits seit geraumer Zeit für ein angemessenes Gedenken in den Räumen des KZ „Katzbach“ ein. Unter den Opfern befanden sich vor allem Teilnehmer des Warschauer Aufstandes, also Menschen, die aus Polen zur Zwangsarbeit nach Frankfurt deportiert wurden.

Bundesweit wird heute der Opfer des Holocaust gedacht. Im Hessischen Landtag in Wiesbaden erinnerten heute die Abgeordneten den vielen homosexuellen Verfolgten. Eine Übersicht über weitere Gedenkveranstaltungen, die heute und in den kommenden Tagen in Frankfurt stattfinden, finden Sie hier.
 
27. Januar 2020, 12.38 Uhr
Ronja Merkel/Nathanael Reuter
 
 
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