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Foto: GoEast
Foto: GoEast

goEast 2018

Auf den Spuren der Vergangenheit

Im 18. Jahr präsentiert das Wiesbadener goEast-Festival erneut eine umfangreiche Auswahl sowohl aus aktuellen osteuropäischen Werken, die sich mit sozialen und politischen Gegenwartsthemen beschäftigen, als auch mit ausgewählten Klassikern. Am Mittwoch, 18.4., startet das Festival.
Um Themen wie Antisemitismus oder Nationalismus, die das Tagesgespräch beherrschen, kommt man in einigen Arbeiten ebenso wenig herum wie um einen Blick auf die politische Führung in Amerika oder Russland.
Davon zeugen Filme wie die schwarze litauische Komödie „Das Wunder“ im Wettbewerb, der künftig nicht mehr nach Dokumentationen und Spielfilmen getrennt wird. Düstere Märchentradition greifen dagegen in Schwarzweiß gehaltene Arbeiten wie „Der unerschöpfliche Beutel“, eine „Rashomon“-Adaption, oder „November“ auf. Neben der Caligari Filmbühne und dem Apollo Kino wird der Wettbewerb noch im Frankfurter Kino des Filmmuseums gezeigt.

Erstmals übernahm die niederländische Produzentin und Kuratorin Heleen Gerritsen, die seit 2003 in Berlin lebt, die Leitung des renommierten Festivals, nachdem ihre Vorgängerin Gaby Babić nach siebenjähriger Leitung sich neuen Aufgaben zuwandte. Gerritsen schuf die neue Reihe „Bioskop“ als Nachfolger des früheren „Highlights“-Sektors, in dem herausragende Filme aufgenommen wurden, die teils schon auf anderen Festivals liefen. Hier findet man als Deutschlandpremiere Jan Svankajers neue surreale Horrorkomödie „Insekten“ über die chaotischen Proben zu einem Amateurtheaterstück. Wie gewohnt setzt der Meister des Stop-Motion-Tricks auf überbordende makabere Einlagen.

Neben Svankmajer hält das Festival manchen Filmemachern die Treue, die schon mit Hommagen und Werkschauen geehrt wurden oder im Wettbewerb Erfolge feierten. So widmet das Porträt Boris Klebnikov als Vertreter des skurrilen russischen Humors eine sechsteilige Reihe. „Verrückte Rettung“ erhielt 2009 den „goEast“-Regiepreis. Seine neue gesellschaftskritische Tragikomödie „Arrhythmia“ läuft am Dienstag, den 24.4. um 20.30 Uhr ebenfalls im Filmmuseum.

Gleichfalls besuchte Malgorzata Szumowska 2014 das Festival zu ihrer Retrospektive. Ihr neues Gesellschaftsdrama „Fratze“ (Szenenfoto), bei der letzten Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet, erzählt als Eröffnungsfilm von der Gesichtstransplantation des Heavy Metal-Fans Jacek, was ihn erst recht zum Außenseiter abstempelt. In dieser satirisch-bitteren Bestandsaufnahme Polens kritisiert sie Egoismus, Rücksichtslosigkeit und die Engstirnigkeit der Kirche.

Die Matineevorstellung am Sonntag, den 22.4., um 11 Uhr im Caligari präsentiert das neuste Werk von Martin Šulík als weiteren Stammgast. Im tragikomischen Road Movie „Der Übersetzer“ lässt er den rachsüchtigen 80-jährigen Sohn von NS-Opfern (Jiří Menzel) auf den Sohn eines SS-Offiziers (Peter Simonischek) treffen. Das ungleiche Duo begibt sich zu einer Spurensuche durch die Slowakei, bei der sie allmählich Differenzen und Gemeinsamkeiten erkennen. Seinen einst surrealen Tonfall gab Šulík für eine anfangs episodenhaft aufgebaute Geschichte auf, die erst allmählich ihre Fallstricke offen legt.
Neben einer Reihe zum Prager Aufstand 1968 bleibt noch der neue Virtual Reality-Wettbewerb „Open Frame Award“ im Museum Wiesbaden erwähnenswert.

„goEast“, zu dem rund 200 geladene Gäste erwartet werden, findet vom Mittwoch, den 18.4., bis Dienstag, 24.4., in Wiesbaden und in Frankfurter Filmmuseum vom 20.-25.4. statt.
 
13. April 2018, 12.32 Uhr
Gregor Ries
 
 
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