Partner
Theater-Tipp
Der Club der Toten Dichter
Kleingeistigkeit gegen Freigeistigkeit: Die Burgfestspiele Bad Vilbel zeigen Peter Weirs preisgekrönten Spielfilm als Theaterstück.
Ein Ort für Freigeister ist das Welton-Internat nicht. Wer seine Kinder dort zur Schule schickt, möchte ihnen einen Weg zu den amerikanischen Elite-Universitäten ebnen. Anzugtragende Lehrer stehen also in holzvertäfelten Klassenzimmern und lassen ihre Schüler die Beugungen lateinischer Substantive aufsagen. Bildung wird als eine Dienstleistung verstanden, das Lernen als eine Pflicht. Doch das ändert sich, als ein neuer Lehrer an die Schule kommt: John Keating.
Keating möchte seine Schüler zum selbstständigen Denken anregen, Interessen wecken und diese fördern. Gleich in seiner ersten Unterrichtsstunde fordert er die Schüler dazu auf, die Einführung in die Lyrik-Interpretation aus ihrem Englischbuch herauszureißen. Statt Lyrik nach erlernten Schemata zu bewerten, sollen sie eigene Gedichte schreiben. Diese unkonventionellen Lehrmethoden wecken bei Keatings Lehrerkollegen bald jedoch Neugier, Argwohn und Kritik. Bei seinen Schülern wiederum wird Keating zu einem bewunderten Vorbild.
Burgfestspiele in Bad Vilbel: ein Club für die Literatur zur Steigerung des Lebens
In einem alten Schul-Jahrbuch finden sie heraus, dass auch Keating einstmals das Welton-Internat besuchte, damals die Redaktion der Schülerzeitung leitete und ein Mitglied in dem mysteriösen „Club der toten Dichter“ war, einem Club für die Literatur zur Steigerung des Lebens. Seine Schüler lassen diesen Club von neuem aufleben. Sie schleichen sich nachts aus dem Internat, veranstalten geheime Treffen – und geraten so in einen Konflikt mit der Schulleitung.
Bald stehen sich die Gegensätze dabei offen gegenüber: Kleingeistigkeit gegen Freigeistigkeit, Regeleinhaltung gegen Regelbruch, persönliche Entfaltung gegen bürgerliche Konvention. Auf der Burg Vilbel entsteht Peter Weirs Spielfilm mit einigen kleinen Modernisierungen neu als ein Theaterstück. Wie alle Aufführungen der Burgfestspiele ist auch dieser Stoff schwungvoll inszeniert und bietet für den Rest des Sommers beste Unterhaltung.
Info
Der Club der Toten Dichter, Schauspiel, Bad Vilbel, Burgfestspiele, Burg Vilbel, Klaus-Havenstein- Weg 2, 1./2., 21./22. August, 20.15 Uhr
Keating möchte seine Schüler zum selbstständigen Denken anregen, Interessen wecken und diese fördern. Gleich in seiner ersten Unterrichtsstunde fordert er die Schüler dazu auf, die Einführung in die Lyrik-Interpretation aus ihrem Englischbuch herauszureißen. Statt Lyrik nach erlernten Schemata zu bewerten, sollen sie eigene Gedichte schreiben. Diese unkonventionellen Lehrmethoden wecken bei Keatings Lehrerkollegen bald jedoch Neugier, Argwohn und Kritik. Bei seinen Schülern wiederum wird Keating zu einem bewunderten Vorbild.
In einem alten Schul-Jahrbuch finden sie heraus, dass auch Keating einstmals das Welton-Internat besuchte, damals die Redaktion der Schülerzeitung leitete und ein Mitglied in dem mysteriösen „Club der toten Dichter“ war, einem Club für die Literatur zur Steigerung des Lebens. Seine Schüler lassen diesen Club von neuem aufleben. Sie schleichen sich nachts aus dem Internat, veranstalten geheime Treffen – und geraten so in einen Konflikt mit der Schulleitung.
Bald stehen sich die Gegensätze dabei offen gegenüber: Kleingeistigkeit gegen Freigeistigkeit, Regeleinhaltung gegen Regelbruch, persönliche Entfaltung gegen bürgerliche Konvention. Auf der Burg Vilbel entsteht Peter Weirs Spielfilm mit einigen kleinen Modernisierungen neu als ein Theaterstück. Wie alle Aufführungen der Burgfestspiele ist auch dieser Stoff schwungvoll inszeniert und bietet für den Rest des Sommers beste Unterhaltung.
Der Club der Toten Dichter, Schauspiel, Bad Vilbel, Burgfestspiele, Burg Vilbel, Klaus-Havenstein- Weg 2, 1./2., 21./22. August, 20.15 Uhr
29. Juli 2024, 11.04 Uhr
Julian Mackenthun
Julian Mackenthun
Julian Mackenthun, geboren 1993, studierte Englisch und Geschichte an der Goethe-Universität. Seit 2020 leitet er das Theater-Ressort des Journal Frankfurt. Mehr von Julian
Mackenthun >>
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
documenta 16 in Kassel
Naomi Beckwith übernimmt Künstlerische Leitung
Nach dem Antisemitismus-Skandal rund um die documenta 15 steht nun die Künstlerische Leiterin für die kommende Ausgabe der Weltkunstschau im Jahr 2027 fest: die amerikanische Kuratorin Naomi Beckwith.
Text: Sina Claßen / Foto: Naomi Beckwith wird Künstlerische Leiterin der documenta 16 © Nicolas Wefers
KulturMeistgelesen
- Autobiografie „Freiheit"Angela Merkel liest in Frankfurt
- Nonstop ChristmasWeihnachtskonzerte in Frankfurt und Umgebung
- Streaming-Tipp im Dezember„Say Nothing“: Miniserie über die Troubles in Nordirland
- Cinestar MetropolisIMAX-Kinosaal in Frankfurt eröffnet
- Theater Willy PramlWie Jesus in die Naxoshalle kam
23. Dezember 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen