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Foto: © Black Sorrows
Foto: © Black Sorrows

The Black Sorrows

Schlaflos in Melbourne

Der Rolling Stone erklärte sie in Australien zu lebenden Legenden. Die kann man nun ganz intim in Eppsteins Wunderbar Weite Welt erleben. Der S-Bahnhof wurde gerade in Berlin zum „Bahnhof des Jahres 2018“ gekürt.
Wer australischen Rock auf AC/DC, Crowded House und INXS reduziert, hat Hochkaräter wie Cold Chisel, Hunters & Collectors, Midnight Oil, Wolfmother und The Black Sorrows verschlafen. Seit 1983 hat die Band aus Melbourne um Mastermind Joe Camilleri 20 Alben eingespielt, rund drei Dutzend Musiker verschlissen und tourt längst wieder nach einer Auszeit Anfang der 2000-er Jahre exzessiv mit bis zu 150 Konzerten im Jahr.

Sänger, Songschreiber, Saxophonist und Gitarrist Camilleri, im Mai 70 geworden, hat 50 Jahre Karriere hinter sich und ist kein bisschen müde, nicht mal, wenn schon früh morgens die Nacht für ihn zu Ende ist. „Je älter du wirst, desto weniger Schlaf brauchst du. Morgens um 6 stört dich dann auch keiner beim Arbeiten, es sei denn deine Ex-Frau oder Vollstreckungsbeamte klingeln dich raus oder du wirst überfallen“, bewies der gebürtige Malteser im Interview mit Kollegen Down under Humor. Schließlich habe er noch Skizzen für etwa 500 Songs auf seinem Rechner. Da kann er täglich dran arbeiten, wenn er keine Konzerte (meist drei in der Woche) spielt. Ein laufender Prozess, der 2016 zu „Faithful Satellite“, einer Sammlung von 20 Stücken führte, die einmal mehr belegt, dass The Black Sorrows echte Eklektiker sind. Von „Cold Grey Moon“, einer orchestrierten Ballade, über den Rockabilly-Song „Raise Your Hands“, die Prohibition-Swing-Adaption „I Love You Anyhow“ und den Lovers Rock Reggae „Love Is On Its Way“ bis zum erdigen „Redemption Blues“ geht die Reise durch fast alle Stile der „20th Century Contemporary Music“.



© Black Sorrows

Als Experimentierfreude wie so oft unterstellt, begreift er die Diversität aber nicht. Für ihn kommt das alles eher „zwangsläufig“. Camilleri benutzt den Begriff „Stream of consciousness“. „Ich habe eine starke Verbindung zu all meinen Songs“, erklärt der Charismatiker. Die will er auf die Straße bringen und damit zu seinem Publikum kommunizieren. „Das ist doch das Beste am Musikersein, rausgehen und spielen.“ Für ihn der einzig wahre Grund seines Tuns. „Und dafür suche ich mir immer richtig gute Mitspieler, denen ich dann die Freiheit gebe, meine Songs zu interpretieren. Für mich macht es keinen Sinn, ihnen Fesseln aufzuerlegen, alles eins zu eins von den Studioversionen zu übernehmen.“

Gerade rechtzeitig zur Tournee, ließ das deutsche Blues Rose-Label wissen, dass mit „Citizen John“ einen Tag nach dem Konzert in der Wunderbar Weiten Welt ein weiteres Black Sorrows-Album erscheint. Da kann man drauf anstoßen wie auch auf eine Nachricht, die die Eppsteiner am 31. August erreichte. Denn da wurde in Berlin das aufwendig sanierte Haus, in dem das Café-Bar-Restaurant mit Livebühne seit 2007 eine attraktive Adresse weit in die Region hinein ist, zum „Bahnhof des Jahres 2018“ gekürt. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung“, heißt es beim WWW-Team. „Die Wunderbar Weite Welt hat einen erheblichen Anteil daran, konnten wir dem alten Gemäuer mit unserem Kulturprogramm als auch der familienfreundlichen Lokalität neues Leben einhauchen.“

>> The Black Sorrows, Eppstein: Wunderbar Weite Welt, Am Stadtbahnhof 1, 6.9., 20 Uhr, Eintritt: 22,– , www.wunderbar-weitewelt.de
 
3. September 2018, 11.08 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
Fotogalerie:
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