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Foto: © Four Guys Film Distribution
Foto: © Four Guys Film Distribution

Schamlos Harmlos

Steiniger Weg zur Bodybuilder-Spitze

Mit gleich zwei Vorstellungen trumpft diese Woche die Harmonie-Reihe „Schamlos Harmlos“ samt Gästen auf. Ebenso präsentiert der in Wiesbaden lebende Stummfilm-Vertoner Ralph Turnheim mit reichlich Wiener Schmäh erstmals einen Klassiker in Frankfurt.
Einen neuen Filmverleih zu lancieren, stellt im Augenblick eine Herausforderung dar. Das musste auch die Frankfurter Gruppe Four Guys Film Distribution erkennen, die kurz nach der Gründung von der Pandemie erwischt wurde. Ihr erster Film „La Palma“ erreichte im Sommer 2020 kaum die Leinwände. Die Dokumentation „I am the Tigress“ startete jetzt in einem Dutzend Kinos in Deutschland, wird in Frankfurt vorläufig aber nur zwei Mal zu sehen sein. Immerhin konnte man für die zweite Vorstellung innerhalb der Reihe „Schamlos Harmlos“ in der Harmonie erneut die inzwischen in Berlin lebende Bodybuilderin Tischa Thomas als Gast gewinnen. Regisseur Phillipp Fussenegger wird am Dienstag, 26. April, um 20.45 Uhr voraussichtlich nur virtuell zugegen sein. Im Moment bereitet der Dokumentarspezialist mehrere Projekte vor, darunter ein Porträt der schrillen Electroclash-Sängerin Peaches als weitere Wahlberlinerin.

Laut Fussenegger wurde in seinem ersten Langfilm nichts inszeniert. Mit Kameramann Dino Osmanovic folgt er der 47-jährigen Bodybuilderin Tischa Thomas sowie ihren Kumpel Ed als „Mädchen für alles“ zu Wettbewerben in Amerika und Rumänien. Beim Training, Social Media-Auftritten und ihrem Broterwerb als Domina (allerdings bei einer harmloseren Visite) ist das Team ebenso dabei. Die bestechenden Bilder beweisen, dass Dokumentarfilme ebenfalls hervorragend fotografiert sein können.

Dass das Werk in der „Schamlos Harmlos“-Reihe läuft, hängt mit der aufgeworfenen Genderfrage zusammen: „The Tigress“ wirkt auf den ersten Blick auch aufgrund ihrer dunklen Stimme wie ein Mann, bis man die Großmutter mit ihren Enkelkinder beobachten kann. Auf New Yorker Straßen wurde sie mitunter als Dragqueen beschimpft. In Berlin ging man mit der ambitionierten Körperkünstlerin weitaus offener um, sagte sie bei ihrem ersten Frankfurt-Besuch. „I am the Tigress“ erweist sich als erhellendes Werk zu Themen wie Selbstbestimmung, Körperkult und Akzeptanz.

Schon einen Tag später legt die Harmonie mit „Cinesex Vol. 3“ einen weiteren Beitrag innerhalb der „Schamlos Harmlos“-Reihe nach. Am Mittwoch, 27. April, um 20.45 Uhr dreht sich das Kurzfilmprogamm um (queer)feministische Pornografie samt Podiumsdiskussion mit Anwesenheit der Referentinnen Kira Kurz und Queen P. Eine weitere Neuerung gibt es in Sachen Stummfilm zu vermelden: Nachdem Leinwand-Lyriker Ralph Turnheim regelmäßig im Filmklubb Offenbach zu Gast war, tritt er mit seinen urkomischen Vertonungen erstmals am Freitag, 29. April, um 20 Uhr im Internationalen Theater auf. Im Gepäck hat er Buster Keatons großartigen Eisenbahn-Klassiker „Der General“. Turnheim hofft, dass er künftig häufiger in Frankfurt zu erleben sein wird.
 
25. April 2022, 14.34 Uhr
Gregor Ries
 
 
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