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Nach Skandal-Echo-Verleihung
Bildungsstätte Anne Frank sieht Farid Bang und Kollegah als Fall für die Bildungsarbeit
Echo-Auszeichnung am Holocaust-Gedenktag für zwei Rapper mit antisemitischen, menschenverachtenden Texten – die Bildungsstätte Anne Frank sieht den Eklat als Gesprächsanlass mit Jugendlichen.
Als Zentrum für politische Bildung und Beratung Hessen entwickelt die Bildungsstätte Anne Frank Methoden, "um Jugendliche und Erwachsene für die aktive Teilhabe an einer offenen und demokratischen Gesellschaft zu stärken", wie es in einer Selbstbeschreibung heißt. Dazu gehört auch in Workshops für Jugendliche und Fortbildungen für Erwachsene aktuelle Diskurse und Konflikte aufzugreifen – wie aktuell das Beispiel antisemitischer Texte im Rap und Hip-Hop.
Kollegah und Farid Bang erreichten mit ihrer Musik hunderttausende Jugendliche. Schulen müssten auf Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in Pop, Hiphop und Subkultur reagieren, meint Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank: „Die Texte von Kollegah und Farid Bang eignen sich hervorragend als Fallbeispiele in unseren Angeboten der Jugend- und Erwachsenenbildung.“
Auf ihrer Grundlage könne man gemeinsam mit Jugendlichen diskutieren, was an Zeilen wie "Mein Körper ist definierter als von Auschwitzinsassen" oder "Diese Syrer vergewaltigen dein Mädel, Bitch" auch aus Betroffenenperspektive problematisch sei.
In einer Zeit, in der menschenverachtende Schimpfwörter wie „Du Jude“, „Bitch“ oder „Schwuchtel“ zum Alltag auf Schulhöfen, in Klassenzimmern und Jugendclubs gehören, seien besonders Pädagogen und Sozialarbeiter gefordert, sofort einzuschreiten. „Wenn Jugendidole wie Kollegah und Farid Bang antisemitische Texte rappen, hat das selbstverständlich eine besondere Kraft und Wirkung auf Jugendliche“, so Herr Mendel weiter. Gleiches gelte für sexistische oder homosexuellenfeindliche Lyrics.
„Im Fall von Antisemitismus stellen wir bei Pädagogen immer wieder eine enorme Unsicherheit fest, antisemitische Äußerungen zu erkennen, zu benennen und einzuschreiten – und das natürlich nicht nur, wenn es um Popkultur geht.“ Nicht zuletzt die Fälle antisemitischen Mobbings an Schulen der vergangenen Monate hätten eine mangelnde Kompetenz bezüglich des Umgangs mit Antisemitismus im deutschen Bildungssystem unter Beweis gestellt.
Die Diskussion im Zusammenhang mit der 'Echo'-Verleihung biete außerdem die Möglichkeit, mit Jugendlichen über Meinungs- und Kunstfreiheit, Provokation und demokratische Gegenrede zu diskutieren, sagt Mendel: „Wir laden Jugendliche dazu ein auszuhandeln, wo Provokation und Kontroversen in der Kunst produktiv sind – und wo die Grenzen zu Antisemitismus, Rassismus und Homosexuellenfeindlichkeit überschritten werden.“
Die Musiker Farid Bang und Kollegah waren am Donnerstag beim Echo für ihr Album "Jung Brutal Gutaussehend 3" in der Kategorie Hip-Hop/Urban national" ausgezeichnet worden. Vorausgegangen war eine Protestwelle angesichts der oben genannten Textpassagen. Eine Echo-Ethikkommission hatte aber keine Einwände gegen einen Auftritt der beiden sehen können.
Kollegah und Farid Bang erreichten mit ihrer Musik hunderttausende Jugendliche. Schulen müssten auf Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in Pop, Hiphop und Subkultur reagieren, meint Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank: „Die Texte von Kollegah und Farid Bang eignen sich hervorragend als Fallbeispiele in unseren Angeboten der Jugend- und Erwachsenenbildung.“
Auf ihrer Grundlage könne man gemeinsam mit Jugendlichen diskutieren, was an Zeilen wie "Mein Körper ist definierter als von Auschwitzinsassen" oder "Diese Syrer vergewaltigen dein Mädel, Bitch" auch aus Betroffenenperspektive problematisch sei.
In einer Zeit, in der menschenverachtende Schimpfwörter wie „Du Jude“, „Bitch“ oder „Schwuchtel“ zum Alltag auf Schulhöfen, in Klassenzimmern und Jugendclubs gehören, seien besonders Pädagogen und Sozialarbeiter gefordert, sofort einzuschreiten. „Wenn Jugendidole wie Kollegah und Farid Bang antisemitische Texte rappen, hat das selbstverständlich eine besondere Kraft und Wirkung auf Jugendliche“, so Herr Mendel weiter. Gleiches gelte für sexistische oder homosexuellenfeindliche Lyrics.
„Im Fall von Antisemitismus stellen wir bei Pädagogen immer wieder eine enorme Unsicherheit fest, antisemitische Äußerungen zu erkennen, zu benennen und einzuschreiten – und das natürlich nicht nur, wenn es um Popkultur geht.“ Nicht zuletzt die Fälle antisemitischen Mobbings an Schulen der vergangenen Monate hätten eine mangelnde Kompetenz bezüglich des Umgangs mit Antisemitismus im deutschen Bildungssystem unter Beweis gestellt.
Die Diskussion im Zusammenhang mit der 'Echo'-Verleihung biete außerdem die Möglichkeit, mit Jugendlichen über Meinungs- und Kunstfreiheit, Provokation und demokratische Gegenrede zu diskutieren, sagt Mendel: „Wir laden Jugendliche dazu ein auszuhandeln, wo Provokation und Kontroversen in der Kunst produktiv sind – und wo die Grenzen zu Antisemitismus, Rassismus und Homosexuellenfeindlichkeit überschritten werden.“
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Web: www.bs-anne-frank.de
13. April 2018, 21.41 Uhr
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