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Foto: Alexander Paul Englert
Foto: Alexander Paul Englert

LiteraTurm

Zeit der Risse

Die elfte Ausgabe des Literaturfestivals „LiteraTurm“ bringt in diesem Jahr prominente Gäste zu Debatten über die zerklüftete Gegenwart zusammen. Eine Woche lang, in Frankfurt und der Rhein-Main-Region.
„Als Rheinländerin“, sagt Sonja Vandenrath gut gelaunt, „freue ich mich natürlich über diese Zahl.“ Zum elften Mal findet vom 27. Juni bis zum 3. Juli das Frankfurter Literaturfestival „LiteraTurm“ statt, und die Frankfurter Literaturbeauftragte hat in jeder Hinsicht Grund zur Freude: Zum einen, weil die Veranstaltung vor zwei Jahren pandemiebedingt unmittelbar vor dem Startschuss abgesagt werden musste. Zum anderen, weil Festivalleiterin Vandenrath gemeinsam mit ihrem Team ein Thema gewählt hat, das direkt in die unruhige Gestimmtheit der Gegenwart passt: „Risse“, mehr nicht, aber das genügt: Ein omnipräsenter Begriff, der sich durch alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens buchstäblich zieht: Es ist eine Zeit des Streits, des Kriegs. Es ist auch eine Epoche, in der alte Gewissheiten zerbrechen und neue noch nicht geschaffen wurden.

Auf der Pressekonferenz zur Vorstellung des Programms nannte Vandenrath als Beispiele den Riss zwischen Ost- und Westdeutschland, die Debatte über erstarrte Rollenbilder, aber auch den neuen Historikerstreit, in dessen Zug die Singularität des Holocaust erneut in Frage gestellt wird, und selbstverständlich und vor allem den völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine. All diese brisanten Themen werden in insgesamt 38 Veranstaltungen mit 88 beteiligten Autoren, Musikern und Moderatoren erörtert werden.

Die Frankfurter Veranstaltungen finden, der Name des Festivals sagt es, überwiegend in sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Etagen der Frankfurter Hochhäuser statt. Mit acht Veranstaltungen geht „LiteraTurm“, unterstützt vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain, ins Umland, nach Hanau, Oberursel und Hochheim beispielsweise, aber stets an sorgfältig ausgewählte Orte, wie Julia Cloot vom Kulturfonds hervorhob. Das Feld der eingeladenen Autorinnen und Autoren ist interdisziplinär und prominent besetzt, wobei ein Schwerpunkt der internationalen Teilnehmer tatsächlich auf dem osteuropäischen Raum liegt, aus gutem Grund: Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) formulierte in ihrer Begrüßung den Eindruck, „dass wir in einer neuen Zeitordnung angekommen sind.“ Die Epoche des Aufbruchs nach 1989 habe Hoffnungen geweckt, der Krieg in der Ukraine sei nun eine Zäsur, die darzustellen Sache der Schriftstellerinnen und Schriftsteller sei: „Literaten sind Seismografen.“ Demnächst in den Frankfurter Türmen.

LiteraTurm, 27.6. – 3.7., Programm und Tickets unter www.literaturm.de
 
9. Juni 2022, 10.54 Uhr
cs
 
 
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