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Leonore Poth stellt „Landmarken“ aus
Verknappung auf das Wesentliche
Schon lange terminiert, findet die Ausstellung der Frankfurter Künstlerin Leonore Poth wie geplant ab 19. Mai beim Deutschen Werkbund am Weckmarkt statt. Es wird aber keine Eröffnung geben, Einlass wird den Besucherinnen und Besuchern nur einzeln gewährt.
JOURNAL FRANKFURT: Warum haben Sie den Titel „Landmarken", einen Begriff aus der Luft- und Schifffahrt (so klärt uns Wikipedia auf) für Ihre Ausstellung gewählt?
Leonore Poth: Landmarken helfen bei der Orientierung, und wenn ich den Messeturm oder den Ginnheimer Spargel am Horizont sehe, weiß ich, wo ich ungefähr bin. Bei meinen Stadtansichten, Stadtlandschaften habe ich sehr oft ganz nebensächliche Dinge, wie Stromkästen, Haltestellen, Altglasbehälter, Kaimauern, oder Zebrastreifen im Nebel zum Thema. Hier mitten in der Stadt neben dem Dom hatte ich Lust die Zeichnungen, die typische Frankfurter Gebäude darstellen, zu zeigen.
Markante Gebäude und Objekte in einer zusehends unübersichtlichen urbanen Landschaft – braucht es diese Orientierung, um fokussiert zu bleiben?
Ja, egal in welcher Stadt, ich orientiere mich immer noch nicht übers Handy, sondern übers U-Bahn-Netz oder diese Landmarken.
Welche Techniken haben Sie gewählt um Ihre „Botschaften" adäquat umzusetzen?
Pastellkreide habe ich für die großen Zeichnungen gewählt, weil es zwischen Malerei und Zeichnung changieren lässt. Der weiche, fast nur aus Pigmentstaub bestehende Pastellstift erlaubt sowohl eine Linie als auch ein Verreiben des Pigments auf der Fläche, so das Farbflächen entstehen. In diesen Zeichnungen arbeite ich mit Verknappung um das Wesentliche der Situation einzufangen. Bei den kleinen Tuschezeichnungen handelt es sich dagegen um sehr kleinteilige Stadtübersichten, in denen sich die Landmarken aber mindestens hinten am Horizont finden.
Warum war Ihnen eine aufs Notwendigste reduzierte Darstellung, aber auch eine Lebendigkeit besonders wichtig?
Die Pastellkreiden wirken wie vor Ort, ganz spontan gezeichnet, was sie aber niemals sind. Für mich ist so eine Zeichnung erst dann spannend, wenn ich erreiche, dass sie lebendig und spontan wirkt, wie zum ersten Mal gesehen. Mit vermeintlich wenig Aufwand große Wirkung.
Sie benutzen zudem einen für viele eher negativ konnotierten Begriff wie krakelig zur Beschreibung der Zeichnungen. Für Sie scheint er eine andere Qualität zu haben?
Ein Orientierungspunkt sind für mich Kinderzeichnungen und zum Beispiel die Prinzhornsammlung.
Die Ausstellung im Werkbund Forum ist nur unter Auflagen möglich. Nicht ganz einfach, trotzdem der Mühe wert. Was bedeutet Ihnen diese Ausstellung?
Die Ausstellung war ja schon letztes Jahr geplant und alle Häuser machen eine langfristige Planung, die zwar von Corona gestört wird, aber dennoch weitere Anschlusstermine hat. Ich hatte auch Lust nach dieser Zeit des Stillstandes, wieder rauszugehen, auch wenn es reduziert ist. Es tut sich wieder was, wir versuchen das Beste draus zu machen.
>> Die Ausstellung „Landmarken“ mit Zeichnungen von Leonore Poth findet vom 19. Mai bis zum 11. Juni im Forum des Deutschen Werkbund statt. Die Öffnungszeiten sind: Dienstag, Mittwoch und Donnerstag 15.30 bis 18.30 Uhr. Die Künstlerin ist zu den Öffnungszeiten anwesend.
Leonore Poth: Landmarken helfen bei der Orientierung, und wenn ich den Messeturm oder den Ginnheimer Spargel am Horizont sehe, weiß ich, wo ich ungefähr bin. Bei meinen Stadtansichten, Stadtlandschaften habe ich sehr oft ganz nebensächliche Dinge, wie Stromkästen, Haltestellen, Altglasbehälter, Kaimauern, oder Zebrastreifen im Nebel zum Thema. Hier mitten in der Stadt neben dem Dom hatte ich Lust die Zeichnungen, die typische Frankfurter Gebäude darstellen, zu zeigen.
Markante Gebäude und Objekte in einer zusehends unübersichtlichen urbanen Landschaft – braucht es diese Orientierung, um fokussiert zu bleiben?
Ja, egal in welcher Stadt, ich orientiere mich immer noch nicht übers Handy, sondern übers U-Bahn-Netz oder diese Landmarken.
Welche Techniken haben Sie gewählt um Ihre „Botschaften" adäquat umzusetzen?
Pastellkreide habe ich für die großen Zeichnungen gewählt, weil es zwischen Malerei und Zeichnung changieren lässt. Der weiche, fast nur aus Pigmentstaub bestehende Pastellstift erlaubt sowohl eine Linie als auch ein Verreiben des Pigments auf der Fläche, so das Farbflächen entstehen. In diesen Zeichnungen arbeite ich mit Verknappung um das Wesentliche der Situation einzufangen. Bei den kleinen Tuschezeichnungen handelt es sich dagegen um sehr kleinteilige Stadtübersichten, in denen sich die Landmarken aber mindestens hinten am Horizont finden.
Warum war Ihnen eine aufs Notwendigste reduzierte Darstellung, aber auch eine Lebendigkeit besonders wichtig?
Die Pastellkreiden wirken wie vor Ort, ganz spontan gezeichnet, was sie aber niemals sind. Für mich ist so eine Zeichnung erst dann spannend, wenn ich erreiche, dass sie lebendig und spontan wirkt, wie zum ersten Mal gesehen. Mit vermeintlich wenig Aufwand große Wirkung.
Sie benutzen zudem einen für viele eher negativ konnotierten Begriff wie krakelig zur Beschreibung der Zeichnungen. Für Sie scheint er eine andere Qualität zu haben?
Ein Orientierungspunkt sind für mich Kinderzeichnungen und zum Beispiel die Prinzhornsammlung.
Die Ausstellung im Werkbund Forum ist nur unter Auflagen möglich. Nicht ganz einfach, trotzdem der Mühe wert. Was bedeutet Ihnen diese Ausstellung?
Die Ausstellung war ja schon letztes Jahr geplant und alle Häuser machen eine langfristige Planung, die zwar von Corona gestört wird, aber dennoch weitere Anschlusstermine hat. Ich hatte auch Lust nach dieser Zeit des Stillstandes, wieder rauszugehen, auch wenn es reduziert ist. Es tut sich wieder was, wir versuchen das Beste draus zu machen.
>> Die Ausstellung „Landmarken“ mit Zeichnungen von Leonore Poth findet vom 19. Mai bis zum 11. Juni im Forum des Deutschen Werkbund statt. Die Öffnungszeiten sind: Dienstag, Mittwoch und Donnerstag 15.30 bis 18.30 Uhr. Die Künstlerin ist zu den Öffnungszeiten anwesend.
14. Mai 2020, 12.15 Uhr
Detlef Kinsler
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