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Frankfurter Kunstverein
Eine Reise bis zu drei Millionen Jahre zurück in die Zeit
Was bleibt über, wenn etwas längst vergangen ist? Dieser Frage widmet sich die neue Ausstellung des Kunstvereins am Römer. Gegenwärtig können dort nun die Spuren des Vergangenen bestaunt werden.
Der Titel der Ausstellung „Das Anwesende des Abwesenden“ mag zunächst paradox klingen, wie die Direktorin des Kunstvereins Franziska Nori sagt, doch sei er einer, „der auch neue Denkräume öffnet“. Was vergangen ist, ist oft eins: nicht mehr da. Und doch hinterlässt es manchmal etwas.
Gebundene Geschichten im Frankfurter Kunstverein
Blitze, die in Gestein einschlagen und sich auch nach ihrer Anwesenheit durch Verformung im Gestein zeigen und einen Beweis für ihr Dasein hinterlassen. Es gibt viele Formen und Methoden, wie etwas, das nicht mehr in seiner natürlichen Präsenz ist und den Moment überdauern kann.
„Der Zugang zur Natur ist heute wichtiger denn je“, betont Andreas Mulch, Mitglied des Direktoriums der Senckenberg-Gesellschaft, eine der Einrichtungen, mit welcher der Frankfurter Kunstverein im Zuge dieser Ausstellung kooperiert. Und es gibt „viele Zugänge“, welche „immer wieder Zeugnis einer Kraft oder einer Spur“ dieser Natur geben, erklärt die Direktorin des Kunstvereins weiter.
Prähistorische Fußspuren und Abbilder der Vergangenheit
Dabei ist es eine gespürte Anwesenheit von dem, was nicht mehr ist. Ob das nun ein Abdruck alter Hospitäler in vergilbten Kautschuk der Künstlerin Heidi Bucher ist oder durch Ruß gemalte Silhouetten verschiedener Körper vom italienischen Künstler Claudio Parmiggiani, es entsteht ein Beweis der vergangenen Präsenz. Das Abwesende ist nicht mehr da und ist doch anwesend.
Das wohl älteste Ausstellungsstück sind die 3,6 Millionen Jahre alten Laetoli-Fußabdrücke eines Kindes und mehrerer Erwachsener. Es sind Abdrücke aus prähistorischer Zeit, die in Tuffstein eingedrückt sind, welcher entsteht, wenn Regen auf frische Vulkanasche fällt. Bei Betrachtung des Werks entsteht gegenwärtig eine Verbindung mit den Urhebern der Abdrücke.
Schwarze Löcher, Pompei und eine abwesende Stadt
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Theoretische Physik der Goethe-Universität wird der wissenschaftliche Blick auf das Thema des Vergangenen erweitert. Das erste Bild von einem schwarzen Loch lässt fragen, wie solche kosmischen Phänomene gedacht werden können, wenn es sich doch dabei um die absolute Abwesenheit von Anwesenheit handelt.
Absolut abwesend ist auch die Stadt Gibellina auf Sizilien, nachdem sie im Jahre 1968 von einem Erdbeben zerstört wurde. Hier wurde mit riesigen Zementblöcken ein Labyrinth in der Größe der zerstörten Stadt errichtet, welches die Erinnerung an die Vergangenheit symbolisiert. Insgesamt widmet sich die Ausstellung höchstspannenden überzeitlichen Fragen: vom Anwesenden und vom Vergangenen.
Info
Die Ausstellung startet am Samstag, den 12. Oktober und ist bis zum 2. März im Kunstverein Frankfurt zu sehen. Mehr Informationen finden Sie hier.
Blitze, die in Gestein einschlagen und sich auch nach ihrer Anwesenheit durch Verformung im Gestein zeigen und einen Beweis für ihr Dasein hinterlassen. Es gibt viele Formen und Methoden, wie etwas, das nicht mehr in seiner natürlichen Präsenz ist und den Moment überdauern kann.
„Der Zugang zur Natur ist heute wichtiger denn je“, betont Andreas Mulch, Mitglied des Direktoriums der Senckenberg-Gesellschaft, eine der Einrichtungen, mit welcher der Frankfurter Kunstverein im Zuge dieser Ausstellung kooperiert. Und es gibt „viele Zugänge“, welche „immer wieder Zeugnis einer Kraft oder einer Spur“ dieser Natur geben, erklärt die Direktorin des Kunstvereins weiter.
Dabei ist es eine gespürte Anwesenheit von dem, was nicht mehr ist. Ob das nun ein Abdruck alter Hospitäler in vergilbten Kautschuk der Künstlerin Heidi Bucher ist oder durch Ruß gemalte Silhouetten verschiedener Körper vom italienischen Künstler Claudio Parmiggiani, es entsteht ein Beweis der vergangenen Präsenz. Das Abwesende ist nicht mehr da und ist doch anwesend.
Das wohl älteste Ausstellungsstück sind die 3,6 Millionen Jahre alten Laetoli-Fußabdrücke eines Kindes und mehrerer Erwachsener. Es sind Abdrücke aus prähistorischer Zeit, die in Tuffstein eingedrückt sind, welcher entsteht, wenn Regen auf frische Vulkanasche fällt. Bei Betrachtung des Werks entsteht gegenwärtig eine Verbindung mit den Urhebern der Abdrücke.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Theoretische Physik der Goethe-Universität wird der wissenschaftliche Blick auf das Thema des Vergangenen erweitert. Das erste Bild von einem schwarzen Loch lässt fragen, wie solche kosmischen Phänomene gedacht werden können, wenn es sich doch dabei um die absolute Abwesenheit von Anwesenheit handelt.
Absolut abwesend ist auch die Stadt Gibellina auf Sizilien, nachdem sie im Jahre 1968 von einem Erdbeben zerstört wurde. Hier wurde mit riesigen Zementblöcken ein Labyrinth in der Größe der zerstörten Stadt errichtet, welches die Erinnerung an die Vergangenheit symbolisiert. Insgesamt widmet sich die Ausstellung höchstspannenden überzeitlichen Fragen: vom Anwesenden und vom Vergangenen.
Die Ausstellung startet am Samstag, den 12. Oktober und ist bis zum 2. März im Kunstverein Frankfurt zu sehen. Mehr Informationen finden Sie hier.
12. Oktober 2024, 11.50 Uhr
Kevin Knöss
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