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Leihgabe aus Georgien
Senckenberg zeigt Schädel des Ur-Europäers
Georgien hat nicht nur stapelweise Bücher nach Frankfurt gebracht, sondern auch ein wissenschaftliches Unikat der Menschheitsgeschichte. Im Senckenberg Naturmuseum ist für wenige Wochen ein besonders gut erhaltener Schädel zu sehen. Die Leihgabe aus Georgien ist etwa 1,8 Millionen Jahre alt.
Als Wissenschaftler im Jahr 2005 bei Ausgrabungen in der Nähe des Dorfes Dmanisi im Süden Georgiens einen fossilen Schädel fanden, war die Freude über den Fund groß. Nie zuvor hatte das Team um Grabungsleiter David Lordkipanize einen so kompletten Schädel gefunden. Seit dem Ausgrabungsbeginn 1991 hatten die Wissenschaftler bereits Skelettelemente, einfache Steinwerkzeuge und Überreste von menschlichen Schädeln entdeckt, die etwa 1,8 Millionen Jahre alt sind. Doch „Schädel 5“, wie der spätere Fund genannt wird, war etwas Besonderes: Er ist der weltweit vollständigste fossile Menschenschädel, bei dem auch der Unterkiefer erhalten ist. Bis zum 18. November wird das Exponat nun im Senckenberg Museum ausgestellt und ist zum ersten Mal außerhalb Georgiens zu sehen.
„Ich freue mich sehr, dass in unserem Haus, mit seiner bereits 1968 von Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald gegründeten paläoanthropologischen Abteilung, nun ein für die Forschung so bedeutendes Originalfossil gezeigt werden kann“, erzählte Andreas Mulch , Direktor des Senckenberg Forschungsinstituts. Die Fossilien aus Dmanisi sind die ältesten Frühmenschenfunde außerhalb Europas. Sie gelten daher als Vorfahren der ersten Europäer. Die insgesamt fünf Schädelüberreste gehen auf drei Männer und zwei Frauen zurück, die vor etwa 1,8 Millionen Jahre gelebt haben sollen.
"Schädel 5" © Guram Bumbiashvili, Nationalmuseum Georgien
Dass sie teilweise so gut erhalten sind, erklären sich die Wissenschaftler damit, dass Hyänen die Schädel in unterirdische Höhlen schleppten und sie so vor Zerfall bewahrten. „Hätte man die einzelnen Schädel an voneinander weiter entfernten Fundorten entdeckt, wären sie aufgrund ihrer großen anatomischen Verschiedenheit wahrscheinlich unterschiedlichen Arten zugeordnet worden“, sagte Senckenberg-Forscher Friedemann Schrenk. Stattdessen sei man zu dem Schluss gekommen, dass alle Menschen zur gleichen Population gehörten. Der Fund half auch dabei, neu über den Ursprung der Europäer nachzudenken. Durch die Funde aus Dmanisi wissen wir heute, dass die ersten Frühmenschen spätestens vor 2 Millionen Jahren zum ersten Mal den afrikanischen Kontinent verließen“, sagte Schrenk.
Der besonders gut erhaltene „Schädel 5“ soll zu einem etwa 40 Jahre alten Mann gehört haben, der etwa 1,60 Meter groß war. Das Exponat liegt nun in einer Vitrine in der Schatzkammer des Museums und kann in Verbindung mit der regulären Dauerausstellung besichtigt werden. Die Leihgabe ist dank einer Kooperation mit dem Georgischen Nationalmuseum und dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport Georgiens in Frankfurt und wird bis zum 18. November im Senckenberg Museum zu sehen sein.
Foto: Mikheil Giorgadze, stellvertretender Minister für Bildung, Wissenschaft,
Kultur und Sport in Georgien bei der Einweihung des „Schädel 5“.
„Ich freue mich sehr, dass in unserem Haus, mit seiner bereits 1968 von Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald gegründeten paläoanthropologischen Abteilung, nun ein für die Forschung so bedeutendes Originalfossil gezeigt werden kann“, erzählte Andreas Mulch , Direktor des Senckenberg Forschungsinstituts. Die Fossilien aus Dmanisi sind die ältesten Frühmenschenfunde außerhalb Europas. Sie gelten daher als Vorfahren der ersten Europäer. Die insgesamt fünf Schädelüberreste gehen auf drei Männer und zwei Frauen zurück, die vor etwa 1,8 Millionen Jahre gelebt haben sollen.
"Schädel 5" © Guram Bumbiashvili, Nationalmuseum Georgien
Dass sie teilweise so gut erhalten sind, erklären sich die Wissenschaftler damit, dass Hyänen die Schädel in unterirdische Höhlen schleppten und sie so vor Zerfall bewahrten. „Hätte man die einzelnen Schädel an voneinander weiter entfernten Fundorten entdeckt, wären sie aufgrund ihrer großen anatomischen Verschiedenheit wahrscheinlich unterschiedlichen Arten zugeordnet worden“, sagte Senckenberg-Forscher Friedemann Schrenk. Stattdessen sei man zu dem Schluss gekommen, dass alle Menschen zur gleichen Population gehörten. Der Fund half auch dabei, neu über den Ursprung der Europäer nachzudenken. Durch die Funde aus Dmanisi wissen wir heute, dass die ersten Frühmenschen spätestens vor 2 Millionen Jahren zum ersten Mal den afrikanischen Kontinent verließen“, sagte Schrenk.
Der besonders gut erhaltene „Schädel 5“ soll zu einem etwa 40 Jahre alten Mann gehört haben, der etwa 1,60 Meter groß war. Das Exponat liegt nun in einer Vitrine in der Schatzkammer des Museums und kann in Verbindung mit der regulären Dauerausstellung besichtigt werden. Die Leihgabe ist dank einer Kooperation mit dem Georgischen Nationalmuseum und dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport Georgiens in Frankfurt und wird bis zum 18. November im Senckenberg Museum zu sehen sein.
Foto: Mikheil Giorgadze, stellvertretender Minister für Bildung, Wissenschaft,
Kultur und Sport in Georgien bei der Einweihung des „Schädel 5“.
12. Oktober 2018, 11.57 Uhr
Nicole Nadine Seliger
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