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Gedenken an Peter Härtling
Der gebildete Menschenfreund
Er war Autor, Lektor, Moderator und in der Friedensbewegung aktiv. Mit einer Veranstaltung erinnert das Kulturamt Frankfurt an den 2017 verstorbenen Schriftsteller Peter Härtling.
Peter Härtling, der in Mörfelden-Walldorf lebte und am 10. Juli 2017 in Rüsselsheim verstarb, war einer der produktivsten und vielseitigsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Und, das nur nebenbei, ein nicht nur vielseitig gebildeter, sondern darüber hinaus auch unglaublich freundlicher, netter Mensch.
Härtling, 1933 in Chemnitz geboren, siedelte nach dem Krieg mit seiner Familie ins Schwäbische über, bevor er in den 60er-Jahren ins Rhein-Main-Gebiet kam, um im S. Fischer Verlag zunächst als Cheflektor und später als Mitglied der Geschäftsleitung zu arbeiten. Nach seinem Ausscheiden im Jahr 1974 war er dann ausschließlich nur noch als Schriftsteller tätig. Seine vielfältige Begabung zeigt sich an den Genres, die Härtling bespielt hat: Seine Kinderbücher, allen voran das 1979 erschienene „Ben liebt Anna“, wurden von mehreren Generationen gelesen; darüber hinaus schrieb Härtling auch Gedichte.
Bekannt geworden ist er aber vor allem durch die Romanbiografien, in denen er in einer eleganten Mischung aus Fakten und Fiktion bestimmte Aspekte des Lebens berühmter Künstler herausgriff und neu erzählte: Schubert, Hölderlin und, in seinem letzten zu Lebzeiten publizierten Roman, Verdi. Darüber hinaus moderierte Härtling auf HR2 über viele Jahre hinweg die Sendung „Literatur im Kreuzverhör“. Er war ein Mann, der den Kontakt mit dem Publikum, auch mit den jungen Leserinnen und Lesern, suchte: Bis heute sind deutschlandweit 20 Schulen nach Peter Härtling benannt. Das hängt mit Sicherheit auch mit seinem gesellschaftlichen Engagement zusammen: Härtling war in der Friedensbewegung aktiv und war seinerzeit einer der prominenten Köpfe im Kampf gegen den Bau der Startbahn West am Frankfurter Flughafen.
In diesem Frühjahr ist posthum Härtlings letzter Roman „Der Gedankenspieler“ erschienen, an dem er bis kurz vor seinem Tod gearbeitet hat. Das Buch erzählt die Geschichte eines einsamen, gealterten Architekten, der von seinem Hausarzt zu einem Urlaub eingeladen wird und der zugleich in einem ständigen Austausch mit den Großmeistern der Architekturgeschichte steht. Ein selbstironisches, empathisches Buch über die Würde des Alters.
In der Villa Metzler werden mit dem Schweizer Schriftsteller Peter Bichsel und Adrienne Schneider, Leiterin des Literaturhauses Darmstadt, zwei langjährige Weggefährten Härtlings über dessen Leben und Wirken sprechen. Die Schauspielerin Birgitta Assheuer wird Passagen aus „Der Gedankenspieler“ vortragen.
>> Ein Abend für Peter Härtling, Historische Villa Metzler, Schaumainkai 15, Mittwoch, 16.5., 19.30 Uhr, Eintritt: 7,-, eine Anmeldung unter Tel. 069/21238818 ist erforderlich
Härtling, 1933 in Chemnitz geboren, siedelte nach dem Krieg mit seiner Familie ins Schwäbische über, bevor er in den 60er-Jahren ins Rhein-Main-Gebiet kam, um im S. Fischer Verlag zunächst als Cheflektor und später als Mitglied der Geschäftsleitung zu arbeiten. Nach seinem Ausscheiden im Jahr 1974 war er dann ausschließlich nur noch als Schriftsteller tätig. Seine vielfältige Begabung zeigt sich an den Genres, die Härtling bespielt hat: Seine Kinderbücher, allen voran das 1979 erschienene „Ben liebt Anna“, wurden von mehreren Generationen gelesen; darüber hinaus schrieb Härtling auch Gedichte.
Bekannt geworden ist er aber vor allem durch die Romanbiografien, in denen er in einer eleganten Mischung aus Fakten und Fiktion bestimmte Aspekte des Lebens berühmter Künstler herausgriff und neu erzählte: Schubert, Hölderlin und, in seinem letzten zu Lebzeiten publizierten Roman, Verdi. Darüber hinaus moderierte Härtling auf HR2 über viele Jahre hinweg die Sendung „Literatur im Kreuzverhör“. Er war ein Mann, der den Kontakt mit dem Publikum, auch mit den jungen Leserinnen und Lesern, suchte: Bis heute sind deutschlandweit 20 Schulen nach Peter Härtling benannt. Das hängt mit Sicherheit auch mit seinem gesellschaftlichen Engagement zusammen: Härtling war in der Friedensbewegung aktiv und war seinerzeit einer der prominenten Köpfe im Kampf gegen den Bau der Startbahn West am Frankfurter Flughafen.
In diesem Frühjahr ist posthum Härtlings letzter Roman „Der Gedankenspieler“ erschienen, an dem er bis kurz vor seinem Tod gearbeitet hat. Das Buch erzählt die Geschichte eines einsamen, gealterten Architekten, der von seinem Hausarzt zu einem Urlaub eingeladen wird und der zugleich in einem ständigen Austausch mit den Großmeistern der Architekturgeschichte steht. Ein selbstironisches, empathisches Buch über die Würde des Alters.
In der Villa Metzler werden mit dem Schweizer Schriftsteller Peter Bichsel und Adrienne Schneider, Leiterin des Literaturhauses Darmstadt, zwei langjährige Weggefährten Härtlings über dessen Leben und Wirken sprechen. Die Schauspielerin Birgitta Assheuer wird Passagen aus „Der Gedankenspieler“ vortragen.
>> Ein Abend für Peter Härtling, Historische Villa Metzler, Schaumainkai 15, Mittwoch, 16.5., 19.30 Uhr, Eintritt: 7,-, eine Anmeldung unter Tel. 069/21238818 ist erforderlich
15. Mai 2018, 11.02 Uhr
Christoph Schröder
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