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Filmfestival

Mit Galgenhumor gegen Behördenwillkür

Mit Southern Lights und dem Iranischen Filmfestival in Frankfurt beschäftigen sich zwei Festivals zum Weltkino mit Themen wie patriarchale Machtstrukturen, Rassismus, aber auch mit Mut und Hoffnung auf Veränderung.
Das Festival zum Kino des globalen Südens „Southern Lights“ hatte damit zu kämpfen, dass es kurz vor der Pandemie vom Team des DFF/Deutsches Filminstitut Filmmuseum ins Leben gerufen wurde und zunächst nur unter Schwierigkeiten stattfinden konnte. Inzwischen gelang es dank entsprechender Fördermittel, das Programm im April und Mai auf andere Städte wie Dietzenbach (Main Kino D), Hanau (Kulturforum), Wiesbaden (Caligari Filmbühne) und Offenbach (Hafenkino) auszuweiten. Zunächst startet die vierte Auflage mit einer umfangreichen Reihe aus 15 Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilmen ab heute bis Dienstag, 19. März, im DFF-Kino.

Verantwortlich zeigen sich Andrea Hartmann und Valentine Jerke, die unter dem Motto „Mut“ Themen wie Diversität, Gender, Kolonialismus, Unterdrückung und Diskriminierung anschneiden wollen. Erstmal weitete man das Ergänzungsprogramm aus. Es erfolgen nicht nur Gespräche mit Filmemacherinnen und Regisseuren (teils per Zoom), sondern ebenso mit Künstlern, Aktivisten und Sozialarbeitern sowie Lesungen, Workshops oder eine Rap-Performance (heute um 22 Uhr mit Ali ATH aus Afghanistan).

Neben den ernsten Themen gibt es aber auch Platz für Humor

Humor soll aber ebenfalls nicht zu kurz kommen, wie man am US-Idependentfilm „Fremont“ (heute 18.30 Uhr) über eine junge, aus Afghanistan geflüchtete Frau sehen kann, die in Amerika ihre Telefonnummer in Glückskeksen versteckt. Als Vorfilm läuft der Trickfilm „Inside Kabul“. In der schrägen philippinischen Produktion „Leonor will never die“ (Samstag, 16. März, 14 Uhr) findet sich eine Drehbuchautorin in der Welt der Actionfilme wieder, nachdem ihr ein Fernsehgerät auf den Kopf fiel. „Under the Hanging Tree“ (Sonntag, 17. März, 20.15 Uhr) verbindet Rindermorde in Namibia und ein vermeintlicher Selbstmord mit dem Trauma des Genozids am Hetero-Stamm.

Einblicke in die dramatischen Entwicklungen in Iran: Die Arbeit von Filmschaffenden birgt große Risiken

Vor einem Jahr gründete sich der Verein „Cinema for Peace“, um auf die dramatischen Entwicklung in der islamischen Republik hinzuweisen. Aus dem Frauenfilmfestival wurde nun das Iranische Filmfestival, das vom 21.-27. März zum zweiten Mal sein Domizil im Filmforum Höchst finden wird. Wie im Vorjahr eröffnet es mit einem Kurzfilmprogramm aus fünf von Frauen gedrehten Werken (Donnerstag, 21. März, 18.30) aus den letzten vier Jahren. Mit „Cause of Death: Unknown“ und „No End“ finden sich zwei im Untergrund produzierte Werke, die ohne Drehgenehmigung entstanden und deren Regisseure ein Ausreiseverbot erhielten.

Ebenso musste Regisseurin und Produzentin Manijeh Hekmat das Verbot ihres Werks „19“ hinnehmen, mit dem sie die Zweifel ihrer Generation verdeutlichen will. Der Titel spielt auf die Covid-19-Erkrankung der Protagonistin an. Als sie aufgrund ihrer Erkrankung ins Koma fällt, blickt Malerin Mitra auf ihr Leben zurück.

In Rhein-Main-Gebiet gehört Regisseur Ali Asgari zu den vertrauten Filmemachern. Mit seinen Kurzfilmen war er mehrfach Gast beim Filmfest Weiterstadt und mit den Langfilmen beim Wiesbadener Exground. Mit Alireza Khatami als Co-Regisseur schildert er in „Irdische Verse“ in neun statischen, sarkastischen Szenen die Schikanen und herabwürdigenden Methoden, mit denen Bürokraten, Lehrer und Arbeitgeber den Iranern das Leben zur Hölle machen. Manchmal kann man auf diese Hürden nur mit bitterem Humor reagieren.
 
15. März 2024, 11.05 Uhr
Gregor Ries
 
 
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