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Felix Kultau bei Philipp Pflug
Schöne Öde
Bis Ende November sind Felix Kultaus Bilder bei Philipp Pflug Contemporary in der Berliner Straße zu sehen. Am heutigen Freitagabend wird zudem das zugehörige Künstlerbuch in der Frankfurter Freitagsküche präsentiert.
Zart gemalte Blümchen ranken sich auf den schnöden Türen eines ehemaligen Metallspinds, die Felix Kultau jetzt in der Galerie von Philipp Pflug umrahmt von weiteren Malgründen präsentiert. Eine mögliche Referenz an ein berühmtes florales Muster von Gucci, ein Aushängeschild des italienischen Luxusmodelabels, erklärt der Galerist. Aber auch eine Beschäftigung mit Charles Baudelaires „Die Blumen des Bösen“, jenem Gedichtband, mit dem der Autor das Gefühlsleben des gelangweilten Großstädters mit seinem permanenten Weltschmerz seinerzeit einfing.
Kultau ist bekannt für seine Arrangements aus gefundenen Gegenständen und Materialien, die er mit oft minimalen Mitteln neu bearbeitet. Nebenan zeigt Pflug, der seine Ausstellungsfläche dank eines leerstehenden Ladengeschäfts temporär erweitern konnte, weitere Arbeiten des Künstlers: Leuchtobjekte mit Leuchtstoffröhren, eingeklemmt in einen Paravent aus Sperrholz zum Beispiel. Auch Fahrradhalterungen, Eiweißpulver-Dosen, Plastikblumen, falsche chinesische Vasen und verbogene, ausgemusterte Gardinenstangen in schönstem BRD-Pseudogold kommen hier zum Einsatz.
Als „Pop-Nostalgie“ bezeichnet Kunsthistorikerin Hendrike Nagel im Ausstellungstext den Zustand, aus dem heraus Kultaus Bilder entstehen. Mit dem sie auch selbst operieren. Man kann ihnen sicherlich einen ordentlichen Überdruss am Überfluss bescheinigen – wie es auch der Ausstellungstitel nahelegt: „Ödland“. Alles schon da gewesen, alles mehr als reichlich vorhanden. Und doch schafft Kultau, der 2015 seinen Abschluss an der Städelschule machte und heute in Berlin lebt und arbeitet, aus den Überresten präzise Neu-Arrangements, an denen wenig zufällig und kaum ein Element zu viel erscheint. Sie schreiben sich ein in die schöne Warenwelt, die sie doch gleichzeitig ein bisschen aufs Korn nehmen wollen.
>> „Felix Kultau. Ödland“ ist bis 27. November bei Philipp Pflug Contemporary, Berliner Straße 32, Dienstag–Freitag 12–18 Uhr und Samstag 10–14 Uhr zu sehen. Am 19. November um 19 Uhr Buchvorstellung in der Frankfurter Freitagsküche, bei der der Künstler kocht und Leif Randt aus dem Katalog liest. (Reservierungen erbeten unter tisch@freitagskueche.de)
Kultau ist bekannt für seine Arrangements aus gefundenen Gegenständen und Materialien, die er mit oft minimalen Mitteln neu bearbeitet. Nebenan zeigt Pflug, der seine Ausstellungsfläche dank eines leerstehenden Ladengeschäfts temporär erweitern konnte, weitere Arbeiten des Künstlers: Leuchtobjekte mit Leuchtstoffröhren, eingeklemmt in einen Paravent aus Sperrholz zum Beispiel. Auch Fahrradhalterungen, Eiweißpulver-Dosen, Plastikblumen, falsche chinesische Vasen und verbogene, ausgemusterte Gardinenstangen in schönstem BRD-Pseudogold kommen hier zum Einsatz.
Als „Pop-Nostalgie“ bezeichnet Kunsthistorikerin Hendrike Nagel im Ausstellungstext den Zustand, aus dem heraus Kultaus Bilder entstehen. Mit dem sie auch selbst operieren. Man kann ihnen sicherlich einen ordentlichen Überdruss am Überfluss bescheinigen – wie es auch der Ausstellungstitel nahelegt: „Ödland“. Alles schon da gewesen, alles mehr als reichlich vorhanden. Und doch schafft Kultau, der 2015 seinen Abschluss an der Städelschule machte und heute in Berlin lebt und arbeitet, aus den Überresten präzise Neu-Arrangements, an denen wenig zufällig und kaum ein Element zu viel erscheint. Sie schreiben sich ein in die schöne Warenwelt, die sie doch gleichzeitig ein bisschen aufs Korn nehmen wollen.
>> „Felix Kultau. Ödland“ ist bis 27. November bei Philipp Pflug Contemporary, Berliner Straße 32, Dienstag–Freitag 12–18 Uhr und Samstag 10–14 Uhr zu sehen. Am 19. November um 19 Uhr Buchvorstellung in der Frankfurter Freitagsküche, bei der der Künstler kocht und Leif Randt aus dem Katalog liest. (Reservierungen erbeten unter tisch@freitagskueche.de)
19. November 2021, 13.06 Uhr
Katharina Cichosch
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