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Fantasy Filmfest in der Harmonie
Geistergeschichten aus der Dunkelheit
Zum 33. Mal findet in Deutschland das Fantasy Filmfest mit verstörenden Arbeiten zwischen Horror, Science Fiction und Thrillern statt. Die Rückkehr zur ersten Spielstätte, den Harmonie Kinos, hat sich längst bewährt.
Vom Donnerstag, 5. September, bis Sonntag, 15. September, wird sich beim Fantasy Filmfest in der Harmonie die Leinwand mehr als einmal rot färben. Mit dem Eröffnungsfilm „The Lodge“ von Veronika Franz und Severin Fiala ("Ich seh, ich seh") und "Little Joe" von Jessica Hausner („Amour Fou“) als Centerpiece nahm man gleich zwei englischsprachige Werke von österreichischen Filmemacherinnen und -machern mit Hang zu stilisierten Bildern und distanziertem Inszenierungsstil ins Programm. Der Abschluss „Scary Stories to Tell in the Dark“ nach Geschichten von Alvin Schwartz gibt schon einen schaurigen Vorgschmack auf Halloween.
Die Asiaten sind etwa mit dem 103. Film von Takashi Miike, der Gangsterromanze „Young Love“, stark vertreten, andere Länder dagegen etwas weniger. Aus Russland kommt die schwarzhumorige Farce "Why don't you just die!", in der ein junger Mann mit einem Hammer versucht, einen korrupten Cop in dessen Wohnung zu töten. Was als reiner Slapstick beginnt, schlägt zwischen Foltereinlagen und Rückblenden stetig neue Richtungen ein.
In „Porno“ entdecket eine Gruppe konservativer junger Kinoangestellter einen versteckten Satanistenfilm, bei dessen Abspielen ein Dämon freigesetzt wird. Was als Hommage an klassische Abspielstätten beginnt, mündet etwas einfallslos in Blut, Geschrei und Eingeweiden. Um die Pornoindustrie dreht sich dagegen der Sundance-Hit „Mope“ über einen schwarzen und einen asiatischen Nerd, die zusammen versuchen, in den Abgründen der Sexindustrie Fuß zu fassen. Ihre gemeinsame Jagd nach Ruhm und Anerkennung mündet in einem Albtraum aus Wahnsinn und Egoismus. Nicht nur durch den Spitznamen Driver fühlt man sich zunehmend an Martin Scorceses Klassiker "Taxi Driver" erinnert.
Mit „Shadow“ kann Zhang Yimou nach vielem Ausstattungspathos wieder an seine besseren Werke ankünpfen. Ein verwundeter General plant sich durch einen Doppelgänger an früheren Feinden zu rächen, doch der Ex-Diener verliebt sich ausgrechnet in dessen attraktive Frau. Das düstere, meisterlich gesponnene Werk um Intrigen, Eifersucht und Rache baut erst in der zweiten Hälfte auf furiose Schwerkampf-Action.
Sehenswert fiel ebenfalls "Hotel Mumbai" aus, das auf einem Massaker 2008 im Luxushotel Taj Mahal basiert. Trotz bewährter Klischees des Katastrophenfilms funktioniert der Actionthriller durch seine fesselnde Parallelinszenierung und die glaubwürdigen Darsteller wie Armie Hammer oder Dev Patel. Eine der wenigen reinen Science Fiction-Arbeiten baut einmal mehr auf außerirdische Eindringlinge. In „Dark Encounter“ tauchen die Aliens ein Jahr nach dem Verschwinden eines Kindes in der US-Provinz auf. Der nicht unspannende Thriller setzt im Finale zu stark auf Pathos. Doch insgesamt gilt es bei über 50 Langfilmen und einem Kurzfilmprogramm, reichlich Entdeckungen zu machen.
Die Asiaten sind etwa mit dem 103. Film von Takashi Miike, der Gangsterromanze „Young Love“, stark vertreten, andere Länder dagegen etwas weniger. Aus Russland kommt die schwarzhumorige Farce "Why don't you just die!", in der ein junger Mann mit einem Hammer versucht, einen korrupten Cop in dessen Wohnung zu töten. Was als reiner Slapstick beginnt, schlägt zwischen Foltereinlagen und Rückblenden stetig neue Richtungen ein.
In „Porno“ entdecket eine Gruppe konservativer junger Kinoangestellter einen versteckten Satanistenfilm, bei dessen Abspielen ein Dämon freigesetzt wird. Was als Hommage an klassische Abspielstätten beginnt, mündet etwas einfallslos in Blut, Geschrei und Eingeweiden. Um die Pornoindustrie dreht sich dagegen der Sundance-Hit „Mope“ über einen schwarzen und einen asiatischen Nerd, die zusammen versuchen, in den Abgründen der Sexindustrie Fuß zu fassen. Ihre gemeinsame Jagd nach Ruhm und Anerkennung mündet in einem Albtraum aus Wahnsinn und Egoismus. Nicht nur durch den Spitznamen Driver fühlt man sich zunehmend an Martin Scorceses Klassiker "Taxi Driver" erinnert.
Mit „Shadow“ kann Zhang Yimou nach vielem Ausstattungspathos wieder an seine besseren Werke ankünpfen. Ein verwundeter General plant sich durch einen Doppelgänger an früheren Feinden zu rächen, doch der Ex-Diener verliebt sich ausgrechnet in dessen attraktive Frau. Das düstere, meisterlich gesponnene Werk um Intrigen, Eifersucht und Rache baut erst in der zweiten Hälfte auf furiose Schwerkampf-Action.
Sehenswert fiel ebenfalls "Hotel Mumbai" aus, das auf einem Massaker 2008 im Luxushotel Taj Mahal basiert. Trotz bewährter Klischees des Katastrophenfilms funktioniert der Actionthriller durch seine fesselnde Parallelinszenierung und die glaubwürdigen Darsteller wie Armie Hammer oder Dev Patel. Eine der wenigen reinen Science Fiction-Arbeiten baut einmal mehr auf außerirdische Eindringlinge. In „Dark Encounter“ tauchen die Aliens ein Jahr nach dem Verschwinden eines Kindes in der US-Provinz auf. Der nicht unspannende Thriller setzt im Finale zu stark auf Pathos. Doch insgesamt gilt es bei über 50 Langfilmen und einem Kurzfilmprogramm, reichlich Entdeckungen zu machen.
3. September 2019, 10.25 Uhr
Gregor Ries
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