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Foto: Maria Lucia Klöcker von der Buchhandlung Weltenleser (l.) und Petra Noack und Übersetzer Michael Kegler vom TFM. Fotos: Harald Schröder,  Antje Braga
Foto: Maria Lucia Klöcker von der Buchhandlung Weltenleser (l.) und Petra Noack und Übersetzer Michael Kegler vom TFM. Fotos: Harald Schröder, Antje Braga

Deutscher Buchhandlungspreis

Per Buch nach Portugal und in die ganze Welt

Ende Oktober wurden die besten Buchhändler und Buchhändlerinnen mit dem Deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnet. Mit den Buchhandlungen Weltenleser und TFM kommen zwei Preisträgerinnen auch aus Frankfurt.
Die Frankfurter Buchhandlungen Weltenleser und TFM – Centro do Livro e do Disco de Língua Portuguesa (TFM) wurden Ende Oktober von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) mit dem Deutschen Buchhandlungspreis in der Kategorie „Hervorragende Buchhandlungen“ gewürdigt. Sie beide vereint ein einzigartiges kulturelles Konzept und besondere Gründungsgeschichten.

Das TFM in der Großen Seestraße, nahe der Bockenheimer Warte, ist nach seinem Gründer, dem Portugiesen Teo Ferrer de Mesquita, benannt. Die Buchhandlung ist untrennbar mit der Identität seines Gründers verbunden. Und das merkt man nicht nur am Namen. Neben portugiesischsprachiger Literatur gibt es dort auch lusophone Filme, Hörbücher und CDs zu kaufen. Für die kulinarisch Interessierten findet sich im Laden außerdem eine kleine Auswahl an portugiesischen Weinen. „Er wollte die portugiesischen Kulturen und Literaturen in Deutschland bekannt machen“, erzählt die Inhaberin des TFM, Petra Noack, über den Gründer.

Nachdem sich de Mesquita 2014 zur Ruhe gesetzt hatte, übernahm sie die Leitung des Geschäfts. Auch sie interessiert sich für die portugiesische Kultur, absolvierte ein Portugiesisch-Studium in Leipzig und begann ihre Karriere im TFM 1998 mit einem Praktikum. Sie weiß um die Bedeutung der lusophonen Buchhandlung: „Wir sind, neben einer Buchhandlung in Berlin, in ganz Deutschland die einzigen, die diese Spezialisierung haben, und haben gerade deshalb viel Versand nach außerhalb“, sagt Noack.

Das Sortiment, das bis zu 80 Prozent in Originalsprache ist, beziehen Privatpersonen vor allem im Onlineshop. Ebenfalls zur Kundschaft gehören Institutionen wie Schulen, Bibliotheken und Universitäten. Ein großer Teil der Kundinnen und Kunden sucht nach Büchern und Lehrmaterialien, um die portugiesische Sprache zu lernen. Ein wichtiger Eckpunkt des TFM sind auch Veranstaltungen wie Lesungen, Vorträge und Weinproben sowie ein eigener kleiner Verlag, der sich auf zweisprachige Titel und wissenschaftliche Fachbücher konzentriert.

Einmal um die Welt lesen

Ein weiterer Gewinner des Deutschen Buchhandlungspreises ist der Buchladen Weltenleser im Oeder Weg. Auch dort spielt die Gründungsgeschichte eine große Rolle. Inhaberin ist Maria Lucia Klöcker, eine promovierte Juristin, die aber nie als solche gearbeitet hat, weil sie familiär zu sehr eingespannt war. Sie wuchs in einem rumänischen Dorf auf und war sehr eingeschränkt, was Reisen anging. In Büchern konnte sie diese Reiselust jedoch ausleben. „Wenn ich etwas gelesen habe, ich gereist bin via Buch , dann habe ich mir meine Länder vorgestellt. Und diese Sehnsucht, dieser Wunsch, zu reisen, ist geblieben“, berichtet sie. Aus diesem Wunsch heraus erfüllte sie sich dann mit 60 Jahren ihren Traum und eröffnete 2014 die Buchhandlung Weltenleser.

Auch dort ist der Name Programm. Die Bücher werden in den Regalen nach Kontinenten und innerhalb dieser nach Ländern geordnet: „Das Besondere ist, dass der Ort der Handlung bestimmt, in welchem Land ein Buch steht, nicht die Herkunft des Autors“, stellt Klöcker klar. Das sorgte bei den Kunden anfangs für Verwirrung, werde inzwischen aber gut angenommen. Die Kunden würden irgendwo hinreisen wollen, suchten dann aber keinen Reiseführer, sondern einen Roman, der ihnen etwas über Land und Leute erzählt.

Neben ihren vier Mitarbeiterinnen, sind überdies auch die Kundinnen und Kunden involviert. Ob Blumen schneiden oder aufräumen: Es wird oft mitgeholfen. „Schöner kann es gar nicht sein“, gibt Klöcker zu. Ein ganz besonderes Angebot im Weltenleser ist der Lesekreis „Buchgenuss nach Ladenschluss“. Von 19 Uhr bis 22 Uhr kann man sich, nach Termin, im Laden von innen einschließen und in aller Ruhe stöbern und lesen, was nachmittags sonst manchmal nicht möglich ist.
 
9. November 2022, 12.09 Uhr
Till Geginat
 
 
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