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Corona-Hilfe für Kulturschaffende
Stiftungen und Vereine unterstützen Kultur-Notfallfonds
Mehrere Vereine, Stiftungen sowie Bürgerinnen und Bürger stocken den vom Kulturdezernat eingeführten Notfallfonds zusätzlich auf. Auch die Frankfurter Theaterallianz ist dankbar für den Fonds, er sei jedoch nur eine „Minihilfe“ für die Kulturschaffenden.
Ende März hatte das Kulturdezernat einen ergänzenden Notfallfonds für Kulturschaffende eingerichtet, deren Existenz durch die Corona-Pandemie bedroht ist und die „bei den Maßnahmen von Bund und Land durchs Raster fallen“, so Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD). Aktuell erfährt der Notfallfonds einen zusätzlichen Zuwachs durch die Spenden von Vereinen, Stiftungen sowie Bürgerinnen und Bürgern. Durch die finanzielle Unterstützung aus Frankfurt sei der Notfallfonds um insgesamt 110 000 Euro angewachsen, sodass ein Gesamtvolumen von 310 000 Euro zur Verfügung stehe, gab Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) am Montag bekannt. Die gemeinnützige Stiftung Giersch stellt dabei zusätzliche 20 000 Euro zur Verfügung. Ebenfalls 20 000 Euro spendet der Frankfurter Patronatsverein für die Städtischen Bühnen, 5000 Euro kommen vom Frankfurter Rechtsanwalt Nikolaus Hensel. Anfang April hatten bereits die Crespo Foundation 50 000 Euro und die Stiftung Polytechnische Gesellschaft 15 000 Euro für den Notfallfonds bereitgestellt.
Frankfurter Theaterallianz: „Ein Zustand, der die nächsten Monate so bleibt.“
Seitens der Frankfurter Theaterallianz erhält der Notfallfonds Zuspruch. In einer Stellungnahme äußerte sich der Verband zu der aktuellen Situation der Theater sowie der Künstlerinnen und Künstler. „Wir begrüßen es, dass das Kulturdezernat sich dafür einsetzen will, die Vielfalt der Frankfurter Theaterlandschaft zu erhalten und Insolvenzen von Theatern zu vermeiden.“ Doch diese Finanzhilfen allein könnten auf Dauer nicht helfen, teilte Vorsitzender Richard Hinzpeter mit. „Das sind in erster Linie Minihilfen. Diese Finanzspritzen können zwar die absolute Not lindern, jedoch niemals die Grundversorgung sichern. Wir müssen uns auf einen Zustand einstellen, der die nächsten vier, fünf Monate so bleibt.“
In einer Videokonferenz tauschten sich vergangene Woche 27 Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Frankfurter Theater und Ensembles, des Kulturamts sowie freie Kulturschaffende über die gegenwärtige Lage der Theater sowie der Künstlerinnen und Künstler aus. Sie kritisieren vor allem die fehlende Planungssicherheit für Kulturschaffende. „Niemand weiß, wie sich die Pandemie entwickelt, welche Maßnahmen getroffen werden und wie die Lage der Theater im Herbst aussehen wird“, so Reinhard Hinzpeter. Das Hauptproblem sei dabei, dass viele Künstlerinnen und Künstler auf Honorarbasis arbeiteten und demensprechend momentan keinerlei Einnahmen hätten. Vielen bliebe aktuell nur, Arbeitslosengeld zu beantragen, was jedoch nicht für jeden realisierbar sei, da es trotz vereinfachtem Verfahren bei der Beantragung, viele Ausschlusskriterien gebe, so die Theaterallianz.
Die Vertreterinnen und Vertreter fordern ein dauerhaftes Maßnahmenprogramm: „Was die vielen Honorarbeschäftigten und Freiberufler betrifft, so sollte ein durch Landes und Bundesmittel abgedecktes Soforthilfeprogramm aufgelegt werden, in welches ein monatlicher Bedarf zur Lebenshaltung in Höhe von rund 1200 Euro integrierbar ist.“ Dies werde bereits bundesweit von verschiedenen Initiativen freier Kulturschaffender gefordert wird. Reinhard Hinzpeter: „Wir hören in den Nachrichten immer von Milliardenhilfen für die Industrie. Doch wo bleibt die Kultur? Es muss investiert werden, sonst wird im Herbst vieles nicht mehr stattfinden können.“
Frankfurter Theaterallianz: „Ein Zustand, der die nächsten Monate so bleibt.“
Seitens der Frankfurter Theaterallianz erhält der Notfallfonds Zuspruch. In einer Stellungnahme äußerte sich der Verband zu der aktuellen Situation der Theater sowie der Künstlerinnen und Künstler. „Wir begrüßen es, dass das Kulturdezernat sich dafür einsetzen will, die Vielfalt der Frankfurter Theaterlandschaft zu erhalten und Insolvenzen von Theatern zu vermeiden.“ Doch diese Finanzhilfen allein könnten auf Dauer nicht helfen, teilte Vorsitzender Richard Hinzpeter mit. „Das sind in erster Linie Minihilfen. Diese Finanzspritzen können zwar die absolute Not lindern, jedoch niemals die Grundversorgung sichern. Wir müssen uns auf einen Zustand einstellen, der die nächsten vier, fünf Monate so bleibt.“
In einer Videokonferenz tauschten sich vergangene Woche 27 Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Frankfurter Theater und Ensembles, des Kulturamts sowie freie Kulturschaffende über die gegenwärtige Lage der Theater sowie der Künstlerinnen und Künstler aus. Sie kritisieren vor allem die fehlende Planungssicherheit für Kulturschaffende. „Niemand weiß, wie sich die Pandemie entwickelt, welche Maßnahmen getroffen werden und wie die Lage der Theater im Herbst aussehen wird“, so Reinhard Hinzpeter. Das Hauptproblem sei dabei, dass viele Künstlerinnen und Künstler auf Honorarbasis arbeiteten und demensprechend momentan keinerlei Einnahmen hätten. Vielen bliebe aktuell nur, Arbeitslosengeld zu beantragen, was jedoch nicht für jeden realisierbar sei, da es trotz vereinfachtem Verfahren bei der Beantragung, viele Ausschlusskriterien gebe, so die Theaterallianz.
Die Vertreterinnen und Vertreter fordern ein dauerhaftes Maßnahmenprogramm: „Was die vielen Honorarbeschäftigten und Freiberufler betrifft, so sollte ein durch Landes und Bundesmittel abgedecktes Soforthilfeprogramm aufgelegt werden, in welches ein monatlicher Bedarf zur Lebenshaltung in Höhe von rund 1200 Euro integrierbar ist.“ Dies werde bereits bundesweit von verschiedenen Initiativen freier Kulturschaffender gefordert wird. Reinhard Hinzpeter: „Wir hören in den Nachrichten immer von Milliardenhilfen für die Industrie. Doch wo bleibt die Kultur? Es muss investiert werden, sonst wird im Herbst vieles nicht mehr stattfinden können.“
28. April 2020, 13.36 Uhr
sie/jwe
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