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Cinema Filmtheater
Rose - Eine unvergessliche Reise: Gefühlvoll, herzergreifend und entzückend
In der Tragikomödie „Rose“ verarbeitet der dänische Drehbuchautor und Regisseur Niels Arden Oplev die Geschichte seiner Schwestern. Der JOURNAL-Film-Tipp im Cinema Filmtheater am Rossmarkt in Frankfurt.
Die Äußerung „Ich will dich erwürgen“ ist gemeinhin eine Drohung, welche in ihrer Deutlichkeit keiner weiteren Hinterfragung bedarf. Anders stellt sich die Sachlage dar, wenn jemand sie benutzt, der oder die unter Schizophrenie leidet. Dann nämlich wird gerne mal das genaue Gegenteil von dem gemeint, was gerade gesagt wurde.
So läuft das auch bei Inger (Sofie Gråbøl), Mitte vierzig, deren labiler Geisteszustand durch eine prägende Erfahrung in der Vergangenheit ausgelöst wurde. Gemeinsam mit ihrer fürsorglichen Schwester Ellen (Lene Maria Christensen) und Vagn (Anders W. Berthelsen), dem dazugehörigen, sehr verständnisvollen Ehemann, treten alle 1997 eine Busreise von Aalborg nach Paris an, wo Inger in jungen Jahren eine glückliche, ereignisreiche Zeit verbrachte.
Figur Inger ist Mitte 40, schizophren und geht anderen gerne an die Gurgel
Den Mitreisenden ist anfänglich eher unwohl, als sich diese seltsame Frau sogleich als psychisch krank outet und keinen Hehl daraus macht, dem einen oder anderen gerne mal an die Gurgel gehen zu wollen. Dank ihrer fließenden Französischkenntnisse und zwischenmenschlichen Gesten kommen aber allmähliche Sympathien auf – wenn da nicht diese dramatischen Aussetzer wären, mit denen Inger das Nervenkostüm aller Beteiligten – vor allem ihrer Schwester – aufs Äußerste strapaziert.
Das Drehbuch, welches der erfolgreiche Däne Niels Arden Oplev („Verblendung“) für seine neueste Regiearbeit schrieb, ist persönlicher Natur: Es basiert auf seinen beiden Schwestern und einer legendären Paris-Fahrt, die noch heute im Familienkreis zum Besten gegeben wird. Diesen Bezug merkt man der anrührenden Tragikomödie in jeder Szene an, wenn es Oplev mühelos gelingt, die emotionale Balance auf durchweg glaubwürdigem Niveau zu halten und den Figuren ihre Würde zu lassen, selbst wenn sie sich des Öfteren daneben benehmen.
Sofie Gråbøls in „Rose“ – Potenzial zur Unvergesslichkeit
Ein Glücksfall: die Besetzung Sofie Gråbøls als geschundene zarte Seele im Psychostrudel, ihr Spiel haut einen um. „Rose“ (der Titel erklärt sich aus dem Jahr der Handlung) ist mal wieder so ein steinerweichend gefühlvoller, das Herz im Nu erobernder, ganz entzückender Film. Potenzial zur Unvergesslichkeit? Durchaus vorhanden.
So läuft das auch bei Inger (Sofie Gråbøl), Mitte vierzig, deren labiler Geisteszustand durch eine prägende Erfahrung in der Vergangenheit ausgelöst wurde. Gemeinsam mit ihrer fürsorglichen Schwester Ellen (Lene Maria Christensen) und Vagn (Anders W. Berthelsen), dem dazugehörigen, sehr verständnisvollen Ehemann, treten alle 1997 eine Busreise von Aalborg nach Paris an, wo Inger in jungen Jahren eine glückliche, ereignisreiche Zeit verbrachte.
Den Mitreisenden ist anfänglich eher unwohl, als sich diese seltsame Frau sogleich als psychisch krank outet und keinen Hehl daraus macht, dem einen oder anderen gerne mal an die Gurgel gehen zu wollen. Dank ihrer fließenden Französischkenntnisse und zwischenmenschlichen Gesten kommen aber allmähliche Sympathien auf – wenn da nicht diese dramatischen Aussetzer wären, mit denen Inger das Nervenkostüm aller Beteiligten – vor allem ihrer Schwester – aufs Äußerste strapaziert.
Das Drehbuch, welches der erfolgreiche Däne Niels Arden Oplev („Verblendung“) für seine neueste Regiearbeit schrieb, ist persönlicher Natur: Es basiert auf seinen beiden Schwestern und einer legendären Paris-Fahrt, die noch heute im Familienkreis zum Besten gegeben wird. Diesen Bezug merkt man der anrührenden Tragikomödie in jeder Szene an, wenn es Oplev mühelos gelingt, die emotionale Balance auf durchweg glaubwürdigem Niveau zu halten und den Figuren ihre Würde zu lassen, selbst wenn sie sich des Öfteren daneben benehmen.
Ein Glücksfall: die Besetzung Sofie Gråbøls als geschundene zarte Seele im Psychostrudel, ihr Spiel haut einen um. „Rose“ (der Titel erklärt sich aus dem Jahr der Handlung) ist mal wieder so ein steinerweichend gefühlvoller, das Herz im Nu erobernder, ganz entzückender Film. Potenzial zur Unvergesslichkeit? Durchaus vorhanden.
4. Oktober 2023, 16.00 Uhr
Andreas Dosch
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