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Foto: Die kanadische Künstlerin Sabrine Ratté lässt ausgestorbene Pflanzen erblühen. © B3 Biennale
Foto: Die kanadische Künstlerin Sabrine Ratté lässt ausgestorbene Pflanzen erblühen. © B3 Biennale

B3 Biennale

Die Zukunft erfinden

Das Festival für das bewegte Bild feiert zehnjähriges Bestehen. Als neue Location öffnet das HOCI im Bethmannhof zum ersten Mal seine Türen für die Besucherinnen und Besucher. Neben den virtuellen Welten widmet sich die B3 auch der Kryptokunst.
„Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen.“ Bernd Kracke, künstlerischer Leiter der B3, zitiert bei der Programmvorstellung Joseph Beuys und schlägt damit den Bogen zum diesjährigen B3-Thema: Transformation. Diese findet momentan auf allen Ebenen statt, wir leben bekanntermaßen in Zeiten der großen Veränderungen. Aufgabe der Kunst war es schon immer, nicht nur auf diese Veränderungen zu reagieren, sondern auch Vorschläge für eine (bessere) Zukunft zu machen. Die B3 zeigt daher seit einer Dekade nicht nur Entwicklungen im Bereich des bewegten Bildes auf, sondern widmet sich auch der Förderung junger Talente. „Ohne Nachwuchs keine dynamische Kreativwirtschaft“, fasst Kracke zusammen.

Das bewegte Bild als treibende kulturelle Kraft des 21. Jahrhunderts: Mit einem Kick-off startete die B3 im Jahr 2012, um die Entwicklungen sichtbar zu machen. Veranstalter ist seit Beginn die Hochschule für Gestaltung Offenbach (HfG). Anfangs als Biennale gedacht, wechselte sie ab 2019 aufgrund der Kooperation mit der Buchmesse in einen jährlichen Rhythmus. Neben Filmarbeiten zeigt die B3 seitdem auch aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Virtual Reality und Künstliche Intelligenz. Der Fokus liegt dabei stets auf dem „Storytelling“ – dem Geschichtenerzählen. Renommierte Filmschaffende und Kreative kamen in der Vergangenheit nach Frankfurt und wurden für ihre Arbeit ausgezeichnet, wie etwa Laurie Anderson, Brian Eno, Steve McQueen oder Anne Imhof. Für ihr Lebenswerk werden in diesem Jahr die aus Belgien stammenden Filmemacher Luc und Jean-Pierre Dardenne prämiert.

Vom 15. bis zum 23. Oktober beleuchten Gäste in Wortbeiträgen, Kunstwerken und Filmen das diesjährige Thema Transformation. 93 nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler sind auf der B3 vertreten, 120 Kunstwerke sowie 40 Filme werden gezeigt. Auch regionale Kreative beteiligen sich, etwa Maria Courtial aus Darmstadt. Sie ist Mitgründerin, Geschäftsführerin und Produzentin bei Faber Courtial, einem Studio für digitale Welten, das sie 1998 zusammen mit Jörg Courtial gegründet hat. Unter ihrer Leitung entwickelte sich das Unternehmen zu einem der führenden VR- und VFX-Studios in Deutschland. Eine ihrer Arbeiten ist „Genesis“, eine emotionsgeladene Virtual-Reality-Reise zu den Meilensteinen der Evolution der Erde und der Menschheit. Niels Juul, einer der führenden Produzenten Hollywoods, wird eine Masterclass geben und darin einen Einblick in das Filmgeschäft und alternative Finanzierungsmöglichkeiten bieten.

Ein Panel der B3 widmet sich der Transformation von Demokratie: Hier wollen Emilia Roig, Mariana Bocesan sowie Stephan Brunnhuber den gesellschaftlichen Ist-Zustand und neue gestalterische Möglichkeiten beleuchten. Der Animationskünstler und Motion-Graphic-Designer Sebastian Pfeifer aus Hessen hat sich auf Krypto-Kunst spezialisiert. Zu sehen sind seine Cartoon-artigen Bewegtbilder, die farbenfroh und skurril anmuten. Im Palmengarten ist eine Videoarbeit der kanadischen Künstlerin Sabrina Ratté zu sehen. Sie simuliert mit „Floralia I-III“ eine Möglichkeit, in Zukunft ausgestorbene Pflanzen in einer Verschmelzung von Technologie und organischer Materie weiterhin erlebbar zu machen.

B3 Locations sind neben der Astor Film Lounge im MyZeil, der Buchmesse und dem Palmengarten das HOCI (House of Creativity and Innovation) im Bethmannhof. Damit wird die seit langem leerstehende Immobilie zum ersten Mal geöffnet. Hier zeigt zum Beispiel Felipe Lavin seine Arbeiten, in denen er das Verhalten von Menschen innerhalb anonymisierter Systeme – wie zum Beispiel in U-Bahnen – portraitiert, um sie dann wieder als Individuum in der Natur darzustellen. Der Bethmannhof, ehemaliger Sitz der Bethmann-Bank, unweit der Paulskirche gelegen, möchte in der Innenstadt zu einem Kreativhaus werden. Mit der B3 wird hiermit erneut der Kick-off gegeben.


>> B3 Biennale des bewegten Bildes, 15. bis 23. Oktober, detaillierte Informationen zum Programm unter: www.b3biennale.de
 
15. September 2022, 09.00 Uhr
Jasmin Schülke
 
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. – Mehr von Jasmin Schülke >>
 
 
Fotogalerie:
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