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Foto: © Federica Mameli/Sea Watch
Foto: © Federica Mameli/Sea Watch

Ausstellung im Weltkulturen Museum

Fünf Jahre zivile Seenotrettung

In einer gemeinsamen Ausstellung mit der Initiative Sea-Watch e.V. bietet das Weltkulturen Museum ab dem 5. Juni Einblicke und Eindrücke aus fünf Jahren ziviler Seenotrettung. Die Ausstellung „SW5Y – Fünf Jahre zivile Seenotrettung“ läuft bis zum 30. August.
Das Mittelmeer – für viele ein Urlaubsidyll, ein Ferienziel im Sommer. Doch für andere steht das Gewässer, das die beiden Kontinente Europa und Afrika trennt, auch als ein Symbol der Hoffnung und gleichzeitig für eine tödliche Grenze. In einer gemeinsamen Sonderausstellung mit Sea-Watch e.V. zeigt das Weltkulturen Museum bis 30. August anhand von Zeichnungen sowie Foto- und Videomaterialien Eindrücke aus fünf Jahren ziviler Seenotrettung im Mittelmeer.

Die Thematik der Ausstellung habe zunächst für große Verwunderung gesorgt, erklärte Eva Raabe, Leiterin des Weltkulturen Museums. Sie erweitere jedoch die bereits laufende Ausstellung „Weltenbewegend – Migration macht Geschichte“, die das Thema Migrationsbewegung aufgreift, um ein aktuelles Beispiel und verbinde so vergangenes mit aktuellem Zeitgeschehen und stelle die moralische Frage, was ein Menschenleben wert sei. In „SW5Y“ werde anhand der Initiative Sea-Watch exemplarisch gezeigt, welche Bedeutung zivile Seenotrettung habe.

In dem ersten Raum erhalten Besucherinnen und Besucher einen Eindruck in die Organisation des Vereins und die Aktivistinnen und Aktivisten dahinter. Anhand zahlreicher Fotos wird verdeutlicht, wie sich seit der Gründung 2015 die Strukturen professionalisiert und sich die Zustände schließlich dramatisiert haben. Fotos aus dem Jahr 2015, die den ersten Segelkutter samt achtköpfiger Crew zeigen, gehen über in Bilder, die überfüllte Schiffe mit 400 Menschen an Bord zeigen. Andere zeigen Verletzte, die im Schiffshospital versorgt werden; Luftaufnahmen verdeutlichen, wie schwer erkennbar Menschen auf offener See sind.

Die politische Zuspitzung der Lage wird vor allem im Treppenhaus des Museums deutlich. In der „Chronik der Schande“ werden Fakten rund um die Seenotrettung und deren Kriminalisierung gezeigt: Menschen, die durch Ausbleiben staatlicher Hilfe gestorben sind, politische Handlungen, die mit der Thematik im Zusammenhang stehen, dazwischen prangen Jahresrückblicke in roten Kästen, die die Zahlen der Angekommenen und die Zahl der Toten zeigen.

„The last thing you see of a drowning person is a hand“, heißt es in dem Zitat einer Aktivistin, das an der Wand in der zweiten Etage geschrieben steht. Individuelle Eindrücke prägen die Ausstellungsräume auf dieser Ebene: Gezeigt werden die Illustrationen Adrian Pourvisehs, der seine Eindrücke an Bord in Tagebüchern festhielt, als das Schiff am Hafen von Licata festsaß. Filigrane Zeichnungen, sowohl von einzelnen Passagieren an Bord als auch von Schiffsegmenten und Hilfsanleitungen prägen diese Arbeit. Eine weitere Wandinstallation widmet sich den Verstorbenen eines der größten Bootsunglücke im Mittelmeer, dem sogenannten „Il Barcone“, von dem nur die Zahl der Opfer bekannt ist. Für diese 750 Menschen stehen fiktive Todesanzeigen an der Wand.

Kuratiert wird die Ausstellung von Jelka Kretzschmar, Vollzeitaktivistin bei Sea-Watch und fester Bestandteil des Medienteams, gemeinsam mit Leonie Neumann vom Weltkulturen Museum. Die Ausstellung kann vom noch bis zum 30. August im Labor des Museums besucht werden.
 
5. Juni 2020, 13.13 Uhr
Sina Eichhorn
 
Sina Eichhorn
Geboren 1994 in Gelnhausen. Nach einem Studium der Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen seit Oktober 2018 beim Journal Frankfurt. Zunächst als Redakteurin, seit 2021 Chefin vom Dienst. – Mehr von Sina Eichhorn >>
 
 
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