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Anderthalbmetermenschen

Mit zärtlicher Wucht

Anderthalbmetermenschen heißt ein spontanes Musikprojekt. Matthias Keller hat dafür den Song „Umarmen“ geschrieben und viele Kollegeninnen und Kollegen gewonnen, mit „zärtlicher Wucht“ aus der häuslichen Quarantäne heraus gegen das Virus anzugehen.
Der berühmt-berüchtigte Abstand von 1,5 Metern, der die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamen soll, hat dem Projekt seinen Namen gegeben. Als Matthias Keller, Musiker und Sprecher, seine Eltern mit Einkäufen versorgte und sie dabei nicht wie sonst in die Armen schließen konnte, kam ihm die Idee für seine Pianoballade „Umarmen“. Nähe und Berührungen als Bedrohung für das eigene und das Leben anderer – vor Covid-19 eine absurde Vorstellung. „Was wir so dringend brauchen, bringt Leiden und Schmerz“ heißt es im Text, der mit reichlich poetischen, liebevollen Zeilen, dass die Augen nun die Arbeit der Arme übernehmen müssen, aufwartet und dabei Überlegungen anstellt, was die Situation am Ende mit uns Menschen macht, denn „Wie sehr du mir fehlst, wird mir heute erst klar“ und – sogar über bestehende Freundschaften und Beziehungen hinaus: „Wie nah kommen sich Menschen, wenn man sie trennt?“ Vielleicht ja sogar näher als sonst.

Keller hat eine beachtliche Anzahl Kulturschaffende aus der Region zusammentrommeln können und sie gebeten, sich zuhause beim Einsingen oder bei ihren Instrumental-Soli zu filmen, darunter Katharina Bach („The Fe.Male Trail“), Sabine Fischmann, Tony Clark (mit seiner Shakuhachi), Kerstin Pfau, Ali Neander, Gregor Praml, das Duo Romie (räumlich getrennt), Alison Rippier, Marcus Testory (Die Kammer) oder Maja Wolff (Grüne Soße Festival). Ein Solistenensemble, das sonst so wohl nie zusammengekommen wäre. Die Herausforderung, aus den unterschiedlichen Bild- und Tonquellen einen Videoclip zu puzzeln, meisterte Video-Editor Thomas Klieber, Musikproduzent Markus Löhr kümmerte sich um die finale Mischung.

„,Umarmung‘ soll trösten, Mut machen und Hoffnung geben“, wünschen sich die gut dreißig beteiligten kleinen und großen Anderthalbmetermenschen, die hier – so die Idee – mit zärtlicher Wucht gegen das Virus angehen wollen. „Doch irgendwann ist alles vorüber und dann werden wir uns umarmen, so lange wie niemals zuvor – wieder und wieder und wieder ...“ singen sie zusammen als Chor im Refrain. Obwohl alle Beteiligten viel Zeit und Herzblut in das Projekt investiert haben und als frei schaffende Künstlerinnen und Künstler besonders in ihrer Existenz bedroht sind, haben sie all das unentgeltlich getan. Die Einnahmen, die durch den Song generiert werden, gehen als Spenden an Ärzte ohne Grenzen. Mehr zu dieser Aktion finden Sie auf der Website. Vom angegebenen Spendenziel von 5 000 Euro bis zum 6. Juni waren am Montag bereits 3.430 Euro gesammelt.
 
28. April 2020, 10.00 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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