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Moderator kritisiert Ermittlungen
„NSU 2.0“: Böhmermann vermutet Netzwerk hinter Drohschreiben
Am heutigen Montag sagte Moderator Jan Böhmermann im „NSU 2.0“-Prozess als Zeuge aus. Der Angeklagte sei „keiner der ganz großen Fische“, hinter den Drohungen stehe seiner Einschätzung nach ein Netzwerk.
Moderator und Satiriker Jan Böhmermann hat am Montag im „NSU 2.0“-Prozess als Zeuge ausgesagt. Seit 2017 bekomme er verstärkt ähnliche Drohnachrichten, erzählte Böhmermann. Dass er 2020 auch Adressat der „NSU 2.0“-Drohserie wurde, sei „ärgerlich“ für ihn gewesen, aber nicht besorgniserregend, da er nachverfolgen habe könne, woher die von ihm genannten, vermeintlich privaten Daten in den Mails stammen. Böhmermann und sein Team hätten vor einigen Jahren diese Fake-Daten im Internet gestreut.
Wie bereits andere Zeugen in dem Verfahren zuvor berichtete Böhmermann von Drohnachrichten, die zwar von anderen Absendern stammen, aber den „NSU 2.0“-Mails in ihrer Ausdrucksweise ähnelten. Zudem seien sie auch an einen großen Adressatenkreis verschickt worden. Solche Nachrichten stammten nicht von einzelnen Personen, sondern von Gruppen, die sich temporär zusammenschlössen und Daten aus diesem Zwecke austauschten, erklärte der 41-jährige Böhmermann. Der Moderator verwies auf eine eigene Recherche im Bezug zur rechtsextremen Chatgruppe „Reconquista Germanica“, mit der er sich 2018 intensiv auseinandergesetzt habe. Es sei zwar positiv, dass ein Täter ermittelt wurde, produktiver sei jedoch, gegen die Strukturen im Hintergrund anzugehen. Eine Aussage bei der Polizei habe er bisher nicht machen müssen; dass eine Person als Täter ermittelt wurde, sei ausreichend für die Behörden gewesen. „Aus meiner Sicht enttäuschend, aber das muss die Polizei selbst wissen“, so Böhmermann. Der Angeklagte sei seiner Einschätzung nach keiner der ganz großen Fische, „sonst säße er nicht hier“, sagte Böhmermann und ergänzte: „mutmaßlich natürlich“.
Nach der Zeugenaussage des Moderators äußerte sich auch der Angeklagte: „So wie Herr Böhmermann die Chatgruppe beschrieben hat, so war es auch.“ Alexander M. hatte bereits am zweiten Verhandlungstag alle Vorwürfe abgestritten und behauptet, Mitglied einer Chatgruppe im Darknet gewesen zu sein, von der aus die Drohnachrichten koordiniert worden waren. Teilweise seien in der Chatgruppe die Texte der Drohschreiben veröffentlicht und zur Nachahmung aufgerufen worden. Bereits seit Sommer 2020 sei Alexander M. nicht mehr Teil der Chatgruppe. Er glaubt, dass andere Teilnehmer dafür verantwortlich sind, dass er als Urheber der Drohschreiben gilt.
Wie bereits andere Zeugen in dem Verfahren zuvor berichtete Böhmermann von Drohnachrichten, die zwar von anderen Absendern stammen, aber den „NSU 2.0“-Mails in ihrer Ausdrucksweise ähnelten. Zudem seien sie auch an einen großen Adressatenkreis verschickt worden. Solche Nachrichten stammten nicht von einzelnen Personen, sondern von Gruppen, die sich temporär zusammenschlössen und Daten aus diesem Zwecke austauschten, erklärte der 41-jährige Böhmermann. Der Moderator verwies auf eine eigene Recherche im Bezug zur rechtsextremen Chatgruppe „Reconquista Germanica“, mit der er sich 2018 intensiv auseinandergesetzt habe. Es sei zwar positiv, dass ein Täter ermittelt wurde, produktiver sei jedoch, gegen die Strukturen im Hintergrund anzugehen. Eine Aussage bei der Polizei habe er bisher nicht machen müssen; dass eine Person als Täter ermittelt wurde, sei ausreichend für die Behörden gewesen. „Aus meiner Sicht enttäuschend, aber das muss die Polizei selbst wissen“, so Böhmermann. Der Angeklagte sei seiner Einschätzung nach keiner der ganz großen Fische, „sonst säße er nicht hier“, sagte Böhmermann und ergänzte: „mutmaßlich natürlich“.
Nach der Zeugenaussage des Moderators äußerte sich auch der Angeklagte: „So wie Herr Böhmermann die Chatgruppe beschrieben hat, so war es auch.“ Alexander M. hatte bereits am zweiten Verhandlungstag alle Vorwürfe abgestritten und behauptet, Mitglied einer Chatgruppe im Darknet gewesen zu sein, von der aus die Drohnachrichten koordiniert worden waren. Teilweise seien in der Chatgruppe die Texte der Drohschreiben veröffentlicht und zur Nachahmung aufgerufen worden. Bereits seit Sommer 2020 sei Alexander M. nicht mehr Teil der Chatgruppe. Er glaubt, dass andere Teilnehmer dafür verantwortlich sind, dass er als Urheber der Drohschreiben gilt.
28. März 2022, 16.39 Uhr
Elena Zompi
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