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Foto: red
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Fridays for Future

Bei Sonnenschein für Klimagerechtigkeit und Frieden

Tausende Aktivistinnen und Aktivisten der Fridays for Future-Bewegung demonstrierten am Freitag für eine klimagerechte Zukunft. Die Proteste richteten sich vor allem gegen die Finanzierung des Ukraine-Kriegs und die Nutzung fossiler Energien.
„Ob Krieg oder Klimakrise: Menschen über Profite” stand auf dem vordersten Banner des Protestzugs der Aktivistinnen und Aktivisten von Fridays for Future. Tausende Menschen mit bunten FFP2-Masken marschierten von der Alten Oper durch das Bankenviertel bis zum Campus Bockenheim. Das Hupen der wartenden Autos war durch laute Parolen kaum zu hören. „What do we want?” – „Climate justice!” – „When do we want it?” – „Now!” schallte es durch die Innenstadt. Die Sonne knallte auf den Asphalt, die Aktivistinnen und Aktivisten demonstrierten am Freitag für den Stopp des Klimawandels.

Doch nicht nur in Frankfurt, weltweit protestieren am vergangenen Freitag Hunderttausende unter dem Motto #PeopleNotProfit für Klimagerechtigkeit und Frieden. Allein in Deutschland folgten laut Fridays for Future 220 000 Menschen in mehr als 300 Städten dem Aufruf zum globalen Klimastreik. In Frankfurt nahmen laut der Bewegung 8000 Aktivistinnen und Aktivisten teil; die Polizei hingegen geht von etwa 2750 aus. Inzwischen fand die Aktion zum zehnten Mal statt. Erneut waren die wesentlichen Ziele der Demonstration der Kampf für Klimagerechtigkeit, Frieden und ein schneller Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas.

Begonnen wurde in Frankfurt bereits um 12 Uhr an der Bockenheimer Warte. Von dort aus wanderte der sogenannte Sternmarsch zur Alten Oper, um gegen 14 Uhr die große Demonstration zu beginnen. Der Opernplatz füllte sich und es gab laute, harsche Musik zur Einstimmung. „Unser erster Streik ist drei Jahre her und seitdem hat sich viel in der Politik geändert. Nur nicht die Dinge, die wir brauchen, um noch eine Zukunft zu haben”, kritisierte eine Fridays for Future-Sprecherin auf dem Lautsprecherwagen. Dass stattdessen 100 Milliarden Euro in die Aufrüstung der Bundeswehr investiert wurden, verurteilte ein Sprecher von Fridays for Future scharf und betitelte das Umweltministerium als „heuchlerisch”.

Auch die Aktivistinnen und Aktivisten um den Lautsprecherwagen herum forderten Veränderungen. „Vor allem während Corona habe ich Angst, dass das Thema Klimaschutz verloren geht. Es passiert viel auf der Welt, aber der Klimawandel muss bekämpft werden”, sagte Lena H. besorgt. Für sie und ihre Freundin Anna L. ist es die erste Fridays for Future-Demonstration. „Ich selbst komme vom Dorf, dort sind Klimastreiks kein Thema. Seit vergangenen Sommer wohne ich in Frankfurt, jetzt möchte ich mich dafür stark machen”, erklärte Anna L. „Es gibt bereits gute Ansätze wie den Ausbau von Fahrradwegen, aber die Klimapolitik muss sich ändern. Bis dahin gilt es, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen“, sagte die 20-Jährige weiter. Mit ihren Plakaten, die die Aufschriften „go vegan” und „system change not climate change” tragen, begaben sich die zwei Studentinnen mit den anderen Teilnehmenden gegen 14.50 Uhr auf den Weg Richtung Campus Bockenheim.





Bereits im Vorfeld machte Fridays for Future deutlich, dass die Bewegung mit der aktuellen Regierung unzufrieden ist. „Die Ampel ist bereits mit Wahlversprechen angetreten, die absolut nicht ausgereicht hätten und bereits 100 Tage, nachdem sich die Regierung stellt, werden sogar diese missachtet”, hieß es im Aufruf zur Demonstration. Zusätzlich werde der Krieg in der Ukraine als Vorwand genutzt, um notwendige Maßnahmen gegen den Klimawandel zurückzufahren. Dabei befeuere die Konkurrenz um fossile Energieträger und vor allem der Profit, der mit diesen gemacht werde, weltweit Konflikte, die sich im Zuge der Klimakrise verschärfen würden, heißt es in der Pressemitteilung von Fridays for Future Frankfurt. Deshalb fordert die Bewegung mehr erneuerbare Energien und vor allem eine Abkehr von profitorientiertem Wirtschaften.

Die Mainzer Landstraße entlang, rechts in die Friedrich-Ebert-Anlage rein, liefen Damian C. und Leo H. weit vorne im Zug mit. Die 12-jährigen Schüler der IGS Süd waren auch schon beim vergangenen globalen Klimastreik dabei. Dieses Mal mussten sie dafür allerdings nicht die Schule schwänzen. „Es gibt nur einen Planeten und diesen gilt es zu schützen”, sagte Damian C. Umgeben von anderen Teilnehmenden, die mit Plakaten mit der Aufschrift „Kurzflüge nur für Insekten” oder „save our planet, save our future” bewaffnet waren, ergänzte sein Freund: „Wenn man nichts macht, passiert auch nichts.” Die beiden sind sich der Probleme bewusst, geben aber auch zu, dass sie einfach gerne an den Demonstrationen teilnehmen, weil es ihnen Spaß mache und die Stimmung gut sei.

An der Bockenheimer Warte angekommen stand der Zug kurzzeitig still. Die Autos an Zeppelinallee und Senckenberganlage sammeln sich orthogonal zum Protestzug und es wurde gehupt. „Motor aus”, schallte es aus dem Zug heraus, bis sich dieser gegen 15.45 Uhr wieder in Bewegung setzte und auf den Campus Bockenheim vor das Café KOZ zog. Auf dem Uni-Gelände folgte ein Straßenfest, bei dem es Essen, aber auch Diskussionsrunden und Redebeiträge von Aktivistinnen und Aktivisten gab. Parallel zum Straßenfest fand um 17 Uhr die Vollversammlung im Dinosaal des Senckenbergmuseums statt. Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern tauschten sich die Teilnehmenden über mögliche Projektideen aus, wie für Klimagerechtigkeit und Veränderungen in der Politik gekämpft werden kann.
 
28. März 2022, 12.19 Uhr
Viviane Schmidt
 
 
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