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Editorial 8/22
Vom Guten, das so nah liegt
Die Titelstory der August-Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT widmet sich dem Westen Frankfurts, genauer gesagt: Rödelheim. In ihrem Editorial gibt Chefredakteurin Jasmin Schülke einen Ausblick darauf, was Sie außerdem in der heute erscheinenden Ausgabe erwartet.
Meine Eltern hatten ihre erste gemeinsame Wohnung in Rödelheim. Sie erzählten mir manchmal von ihrer Zeit in diesem Stadtteil: vom Brentanobad, dem Park, der Torpedo-Fabrik. In den 50er-Jahren ist der Bäcker Huck noch mit einem Pferdefuhrwerk durch Rödelheim gefahren und hat Eierweck an die Kinder verteilt. Viele Menschen können sich noch daran erinnern, sagte mir sein Enkel Alexander, einer der Protagonisten unserer Titelstory.
Rödelheim kannte ich bislang wenig. Als ich vor einiger Zeit las, dass in der Torpedo-Fabrik – dort arbeitete meine Mutter – Wohnungen entstanden sind, beschloss ich, nach Rödelheim zu fahren und mich umzuschauen. An einem heißen Sommertag lief ich (fast) alle Straßen ab, war bei Possmann im Keller und draußen beim Schoppen im Garten, bestaunte das Petrihaus, von dessen Existenz ich nichts wusste, und auch dass hier Deutschlands ältester Gingkobaum steht, war mir neu. Es ist sogar denkbar, dass Goethe von diesem heute über 20 Meter hohen Naturdenkmal zu seinen Versen im „West-östlichen Divan“ inspiriert wurde. In seinen Gedichten bringt der Geheimrat zum Ausdruck, dass sich unterschiedliche Kulturen begegnen und verstehen können. Vor einiger Zeit hörte ich dazu einen Beitrag im Radio. Dort sprach der Islamwissenschaftler Stefan Weidner über den „West-östlichen Divan“ als „Referenz für ein freundliches Auskommen der Kulturen, für Kulturaustausch“.
Sie kennen das Petrihaus und den Gingkobaum auch noch nicht? Dann ab nach Rödelheim. Vielleicht haben Sie Lust, zu unserem ersten Stadtteilgespräch zu kommen. Gemeinsam mit der Montagsgesellschaft laden wir für den 8. August dazu ein, Rödelheim besser kennenzulernen und sich darüber auszutauschen. Auf dem Podium sitzen Menschen, die in Rödelheim leben oder gelebt haben und emotional mit dem Stadtteil verbunden sind. Mehr Infos dazu finden Sie in der Titelstory.
Um bei Emotionen zu bleiben – der Siegestaumel ist bei den Eintracht-Fans noch lange nicht abgeklungen. Zum Start in die 60. Bundesligasaison (Auftaktspiel am 5. August: Eintracht Frankfurt gegen Bayern München!) stellen wir Fans vor, die den Adler im Herzen tragen – und manche sogar auf der Haut. Helmut „Sonny“ Sonneberg wurde ein Jahr nach Kriegsende Mitglied der Eintracht. Er fuhr 1959 mit einem bemalten Käfer zum Meisterschaftsfinale nach Berlin, mit einem selbst geschneiderten Eintracht-Anzug. Fan-Artikel gab es damals noch nicht. Einen Wunsch hat der 91-Jährige: Er möchte miterleben, dass die Eintracht Deutscher Meister wird.
Nach der zähen Corona-Pause darf auch wieder am Main gefeiert werden – zum Beispiel beim Museumsuferfest. Auch das JOURNAL FRANKFURT ist dort vertreten. Wer sich also in diesem Sommer Flugausfälle und volle Autobahnen ersparen möchte, findet in unserer Stadt viele Möglichkeiten, die Ferien abwechslungsreich zu verbringen. Welches ist Ihr Frankfurter Lieblingsort, an dem Sie die freien Tage verbringen? Schreiben Sie mir!
Rödelheim kannte ich bislang wenig. Als ich vor einiger Zeit las, dass in der Torpedo-Fabrik – dort arbeitete meine Mutter – Wohnungen entstanden sind, beschloss ich, nach Rödelheim zu fahren und mich umzuschauen. An einem heißen Sommertag lief ich (fast) alle Straßen ab, war bei Possmann im Keller und draußen beim Schoppen im Garten, bestaunte das Petrihaus, von dessen Existenz ich nichts wusste, und auch dass hier Deutschlands ältester Gingkobaum steht, war mir neu. Es ist sogar denkbar, dass Goethe von diesem heute über 20 Meter hohen Naturdenkmal zu seinen Versen im „West-östlichen Divan“ inspiriert wurde. In seinen Gedichten bringt der Geheimrat zum Ausdruck, dass sich unterschiedliche Kulturen begegnen und verstehen können. Vor einiger Zeit hörte ich dazu einen Beitrag im Radio. Dort sprach der Islamwissenschaftler Stefan Weidner über den „West-östlichen Divan“ als „Referenz für ein freundliches Auskommen der Kulturen, für Kulturaustausch“.
Sie kennen das Petrihaus und den Gingkobaum auch noch nicht? Dann ab nach Rödelheim. Vielleicht haben Sie Lust, zu unserem ersten Stadtteilgespräch zu kommen. Gemeinsam mit der Montagsgesellschaft laden wir für den 8. August dazu ein, Rödelheim besser kennenzulernen und sich darüber auszutauschen. Auf dem Podium sitzen Menschen, die in Rödelheim leben oder gelebt haben und emotional mit dem Stadtteil verbunden sind. Mehr Infos dazu finden Sie in der Titelstory.
Um bei Emotionen zu bleiben – der Siegestaumel ist bei den Eintracht-Fans noch lange nicht abgeklungen. Zum Start in die 60. Bundesligasaison (Auftaktspiel am 5. August: Eintracht Frankfurt gegen Bayern München!) stellen wir Fans vor, die den Adler im Herzen tragen – und manche sogar auf der Haut. Helmut „Sonny“ Sonneberg wurde ein Jahr nach Kriegsende Mitglied der Eintracht. Er fuhr 1959 mit einem bemalten Käfer zum Meisterschaftsfinale nach Berlin, mit einem selbst geschneiderten Eintracht-Anzug. Fan-Artikel gab es damals noch nicht. Einen Wunsch hat der 91-Jährige: Er möchte miterleben, dass die Eintracht Deutscher Meister wird.
Nach der zähen Corona-Pause darf auch wieder am Main gefeiert werden – zum Beispiel beim Museumsuferfest. Auch das JOURNAL FRANKFURT ist dort vertreten. Wer sich also in diesem Sommer Flugausfälle und volle Autobahnen ersparen möchte, findet in unserer Stadt viele Möglichkeiten, die Ferien abwechslungsreich zu verbringen. Welches ist Ihr Frankfurter Lieblingsort, an dem Sie die freien Tage verbringen? Schreiben Sie mir!
28. Juli 2022, 11.02 Uhr
Jasmin Schülke
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. Mehr von Jasmin
Schülke >>
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