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Editorial 5/2022
In Bewegung bleiben
Mit dem Radklassiker am 1. Mai startet auch in Frankfurt wieder die Radsaison. Ein Grund zur Freude für Chefredakteurin Jasmin Schülke: Denn Radfahren macht nicht nur den Kopf frei, sondern ist auch ein äußerst demokratischer Sport, schreibt sie in ihrem Editorial.
Kennen Sie das? Sie sitzen am Schreibtisch und es geht irgendwie nicht voran? Wenn der Kopf voll ist, nehme ich deshalb mein Fahrrad und drehe eine Runde. Schon nach kurzer Zeit verfliegen die Gedanken an Themenpläne, Termine oder Redaktionsschlüsse. Das Leben ist wie Fahrrad fahren, um die Balance zu halten, musst du in Bewegung bleiben, sagte Albert Einstein. Und deshalb ist es schön, dass die Radsaison wieder startet und sich nicht nur die Hartgesottenen auf den Sattel schwingen. Der 1. Mai ist in Frankfurt immer ein besonderer Tag gewesen. Schon als Kind stand ich beim Radrennen am Straßenrand, das damals noch „Rund um den Henninger-Turm“ hieß, und war fasziniert von der Eleganz und Windschnittigkeit der Radsportler, bewunderte die Rennmaschinen, die italienische oder französische Namen trugen. In ganz Sachsenhausen waren die Radteams untergebracht und manchmal sah man auch den einen oder anderen bekannten Fahrer über die Straße gehen. Die Vorschläge, die es gibt, den Radklassiker wieder zurück in die Stadt zu holen, kann ich nur begrüßen.
Ich selbst bin bei Wind und Wetter mit meinem Rad zur Schule gefahren und später auch in meinen Ausbildungsbetrieb. Als ich dort einmal im Schneegestöber eintraf, rief mein Abteilungsleiter: „Das sind echte Radfahrer, die bei diesem Wetter noch fahren!“ Das Radfahren ist ein demokratischer Sport. Es spielt keine Rolle, wer du bist, was du machst oder woher du kommst. Der absolute Underdog kann auf dem Podium ganz oben stehen. Es ist schön, dass das Fahrrad in jüngerer Zeit wieder eine größere Rolle spielt. Immer mehr Menschen fahren zum Beispiel in sogenannten Social Riding Clubs zusammen Rad, in dieser Ausgabe werden wir einige von ihnen vorstellen.
Außerdem starten wir eine neue Themenreihe mit dem Titel „Demokratie gestalten“, die von Paula Macedo Weiß und mir kuratiert wird. Im kommenden Jahr, am 18. Mai 2023, jährt sich zum 175. Mal der Gründungsakt der ersten Demokratie auf deutschem Boden. In der Frankfurter Paulskirche versammelten sich Mitglieder des ersten gesamtdeutschen Parlaments, um über eine freiheitliche Verfassung und die Bildung eines deutschen Nationalstaats zu beraten. Es ist in diesen Tagen mit Blick auf die Ukraine wichtiger denn je, für eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft zu streiten und aus diesem Grund werden Sie bis zum Jubiläumsmonat in jeder Ausgabe einen Essay ausgewählter Autorinnen und Autoren zum Thema „Demokratie gestalten“ lesen. Wir starten jetzt mit dem Bauwerk Paulskirche, das auch als „Wiege der Demokratie“ bezeichnet wird und freuen uns auf Ihr Feedback zu den Essays unserer Demokratie-Reihe.
Ich selbst bin bei Wind und Wetter mit meinem Rad zur Schule gefahren und später auch in meinen Ausbildungsbetrieb. Als ich dort einmal im Schneegestöber eintraf, rief mein Abteilungsleiter: „Das sind echte Radfahrer, die bei diesem Wetter noch fahren!“ Das Radfahren ist ein demokratischer Sport. Es spielt keine Rolle, wer du bist, was du machst oder woher du kommst. Der absolute Underdog kann auf dem Podium ganz oben stehen. Es ist schön, dass das Fahrrad in jüngerer Zeit wieder eine größere Rolle spielt. Immer mehr Menschen fahren zum Beispiel in sogenannten Social Riding Clubs zusammen Rad, in dieser Ausgabe werden wir einige von ihnen vorstellen.
Außerdem starten wir eine neue Themenreihe mit dem Titel „Demokratie gestalten“, die von Paula Macedo Weiß und mir kuratiert wird. Im kommenden Jahr, am 18. Mai 2023, jährt sich zum 175. Mal der Gründungsakt der ersten Demokratie auf deutschem Boden. In der Frankfurter Paulskirche versammelten sich Mitglieder des ersten gesamtdeutschen Parlaments, um über eine freiheitliche Verfassung und die Bildung eines deutschen Nationalstaats zu beraten. Es ist in diesen Tagen mit Blick auf die Ukraine wichtiger denn je, für eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft zu streiten und aus diesem Grund werden Sie bis zum Jubiläumsmonat in jeder Ausgabe einen Essay ausgewählter Autorinnen und Autoren zum Thema „Demokratie gestalten“ lesen. Wir starten jetzt mit dem Bauwerk Paulskirche, das auch als „Wiege der Demokratie“ bezeichnet wird und freuen uns auf Ihr Feedback zu den Essays unserer Demokratie-Reihe.
28. April 2022, 11.12 Uhr
Jasmin Schülke
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. Mehr von Jasmin
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