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Crack-Tagung
Majer: „Wir müssen neue Wege gehen“
Der Crack-Konsum hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Nicht nur im Frankfurter Bahnhofsviertel wird dies immer mehr zum Problem. Bei einer Internationalen Fachtagung wurden nun Lösungen diskutiert.
Seit Monaten ist die Situation im Frankfurter Bahnhofsviertel verstärkt wieder Thema. Nicht zuletzt durch die Schließung des Stanley, das unter anderem wegen der schwierigen Situation im Stadtteil im September das Aus bekannt gab. Und vor allem eines habe entschieden zur Verschlimmerung der Zustände beigetragen, sagen Politik, Anwohner und Gastronomen in dem Viertel – der gestiegene Crack-Konsum. Doch nicht nur in Frankfurt verfallen immer mehr Menschen der Droge. Die Städte Frankfurt, Hamburg und Hannover haben daher am Dienstag in Kooperation mit der Frankfurt University of Applied Sciences die erste Internationale Fachtagung zu Crack veranstaltet. Neben der Frage, wie die Droge die Szene und den Alltag der Drogenhilfe verändert, wurde auch erörtert, welche medikamentösen und sozialpsychiatrischen Behandlungsansätze denkbar wären.
Das Phänomen ist nicht neu: In Frankfurt spielt Crack seit 25 Jahren eine „wichtige Rolle“, seit einigen Jahren aber so dominant wie nie zuvor, sagt Suchtforscher Bernd Werse am Dienstag. Eine Substitutionsmöglichkeit wie bei Heroin gibt es für Crack nicht, laut Werse könnte jedoch ein legaler Zugang zu Cannabis eine Hilfe sein, wie die von ihm durchgeführte Studie aus dem Jahr 2021 zeigt. Rund ein Drittel der Befragten habe demnach angegeben, dass Cannabis ihnen hilft. Ein Punkt dabei sei gewesen, dass das Bedürfnis einen sogenannten Kick zu haben durch die ähnliche Konsumform, das Rauchen, gestillt werde.
Die Lage im Bahnhofsviertel werde von vielen als „unerträglich“ empfunden, sagte Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Bündnis 90/Die Grüne). Vor allem durch den Kontaktabbruch in der Hochphase der Pandemie habe sich die Lage verschlimmert; Konflikte im öffentlichen Raum eskalierten und die Konsumierenden seien nicht mehr in der Lage, Hilfe anzunehmen. „Wir stehen vor neuen Herausforderungen und müssen neue Wege gehen“, sagte Majer. Häufig werde eine Handlungsweise gefordert, die nur darauf hinausläuft „Aus den Augen, aus dem Sinn“, dies wäre aber „entschieden zu kurz gedacht“. „Wir brauchen dringend praktikable Handlungsoptionen, um den Crack-Konsum und seine Folgen wirksam eindämmen und die Belastungen lindern zu können – für die Konsumierenden und für die Allgemeinheit“, betonte Majer.
Auch der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, war bei der Tagung anwesend. Er geht davon aus, dass die geplante Neuorientierung und Neujustierung der deutschen Drogen- und Suchtpolitik auch dazu führt, mehr Verantwortung und mehr Unterstützung für die Kommunen zu erreichen. Man wolle den Städten die Möglichkeit geben, neue Wege zu erproben und Modellprojekte in manchen Bereichen durchzuführen.
Das Phänomen ist nicht neu: In Frankfurt spielt Crack seit 25 Jahren eine „wichtige Rolle“, seit einigen Jahren aber so dominant wie nie zuvor, sagt Suchtforscher Bernd Werse am Dienstag. Eine Substitutionsmöglichkeit wie bei Heroin gibt es für Crack nicht, laut Werse könnte jedoch ein legaler Zugang zu Cannabis eine Hilfe sein, wie die von ihm durchgeführte Studie aus dem Jahr 2021 zeigt. Rund ein Drittel der Befragten habe demnach angegeben, dass Cannabis ihnen hilft. Ein Punkt dabei sei gewesen, dass das Bedürfnis einen sogenannten Kick zu haben durch die ähnliche Konsumform, das Rauchen, gestillt werde.
Die Lage im Bahnhofsviertel werde von vielen als „unerträglich“ empfunden, sagte Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Bündnis 90/Die Grüne). Vor allem durch den Kontaktabbruch in der Hochphase der Pandemie habe sich die Lage verschlimmert; Konflikte im öffentlichen Raum eskalierten und die Konsumierenden seien nicht mehr in der Lage, Hilfe anzunehmen. „Wir stehen vor neuen Herausforderungen und müssen neue Wege gehen“, sagte Majer. Häufig werde eine Handlungsweise gefordert, die nur darauf hinausläuft „Aus den Augen, aus dem Sinn“, dies wäre aber „entschieden zu kurz gedacht“. „Wir brauchen dringend praktikable Handlungsoptionen, um den Crack-Konsum und seine Folgen wirksam eindämmen und die Belastungen lindern zu können – für die Konsumierenden und für die Allgemeinheit“, betonte Majer.
Auch der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, war bei der Tagung anwesend. Er geht davon aus, dass die geplante Neuorientierung und Neujustierung der deutschen Drogen- und Suchtpolitik auch dazu führt, mehr Verantwortung und mehr Unterstützung für die Kommunen zu erreichen. Man wolle den Städten die Möglichkeit geben, neue Wege zu erproben und Modellprojekte in manchen Bereichen durchzuführen.
5. Oktober 2022, 13.07 Uhr
ez
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