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Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2022
Wie kann die Legalisierung von Cannabis gelingen?
In Deutschland wird aktuell die anstehende Legalisierung von Cannabis diskutiert. Empfehlungen dazu liefern nun Frankfurter Experten im neunten Alternativen Drogen- und Suchtbericht des Vereins akzept e.V. Darin fordern sie unter anderem eine Zeitenwende in der Drogenpolitik.
„Eine Zeitenwende muss auch in der Drogenpolitik erfolgen“, heißt es im Vorwort des neunten Alternativen Drogen- und Suchtberichts, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Herausgegeben vom Verein akzept werden dort verschiedene, international anerkannte Expertinnen und Experten der Cannabislegalisierung zusammengeführt, die gemeinsam Anstöße für den Umgang mit der Droge in Deutschland geben. Darunter sind auch die beiden Frankfurter Heino Stöver, Vorstandsvorsitzender von akzept und seit 2009 Direktor des Instituts für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS) sowie Bernd Werse, der das Centre for Drug Research an der Goethe-Universität mitgegründet hat.
In ihrem Bericht plädieren sie für den „längst überfälligen“ Paradigmenwechsel, der einen Wandel von einer repressiven Drogenpolitik zu einer an öffentlicher Gesundheit orientierten Vorgehensweise bedeute. Konkret profitieren würden von diesem Wandel vor allem jene, „die besonders unter der Prohibition gelitten haben“, wie es in dem Bericht heißt. Dies seien Betroffene, die sich jahre- oder gar jahrzehntelang, illegal mit Cannabis als Medizin versorgt hätten und dies teilweise immer noch tun würden, wenn beispielsweise die Hürden, um ein Rezept zu erhalten hoch seien. „Viele dieser Patient*innen leiden dabei unter der ständigen Sorge vor polizeilicher Auffälligkeit, psychischen und physischen Symptomatiken, die sich nicht selten gegenseitig verstärken“, so die Experten.
Laut dem Bericht fehlt es im Koalitionsvertrag der Bundesregierung dementsprechend noch an konkreten Ausarbeitungen; es brauche etwa parallel zu einer Legalisierung auch ein funktionierendes, bundesweit abgestimmtes Maßnahmenpaket, wie man effektiv Prävention betreiben könne. Dies dürfe sich nicht an den, „aus suchtfachlicher Sicht, laxen Regelungen bei Alkohol, Tabak und Glückspiel orientieren“. Generell sollten im Zuge der Legalisierung auch andere Drogen wie Alkohol und Tabak wieder
verstärkt in den Fokus geraten, denn von diesen beiden gehe, mit jährlich zehntausenden Todesfällen, eine weitaus größere Gefahr aus.
Des Weiteren müsse laut den Expertinnen und Experten auch über eine sinngemäße Altersgrenze im Zuge der Legalisierung nachgedacht werden. Die angedachte Grenze ab 25 Jahren gehe an der Realität vieler Konsumierender ab 16 Jahren vorbei. Der Deutsche Hanfverband (DHV) spricht sich neben einer Altersgrenze ab 18 Jahren für ein weitgehendes Werbeverbot für Cannabisprodukte und den ausschließlichen Verkauf von Cannabisprodukten in lizenzierten Fachgeschäften aus.
Der gesamte Alternative Drogen- und Suchtbericht 2022 kann über www.alternativer-drogenbericht.de eingesehen werden.
In ihrem Bericht plädieren sie für den „längst überfälligen“ Paradigmenwechsel, der einen Wandel von einer repressiven Drogenpolitik zu einer an öffentlicher Gesundheit orientierten Vorgehensweise bedeute. Konkret profitieren würden von diesem Wandel vor allem jene, „die besonders unter der Prohibition gelitten haben“, wie es in dem Bericht heißt. Dies seien Betroffene, die sich jahre- oder gar jahrzehntelang, illegal mit Cannabis als Medizin versorgt hätten und dies teilweise immer noch tun würden, wenn beispielsweise die Hürden, um ein Rezept zu erhalten hoch seien. „Viele dieser Patient*innen leiden dabei unter der ständigen Sorge vor polizeilicher Auffälligkeit, psychischen und physischen Symptomatiken, die sich nicht selten gegenseitig verstärken“, so die Experten.
Laut dem Bericht fehlt es im Koalitionsvertrag der Bundesregierung dementsprechend noch an konkreten Ausarbeitungen; es brauche etwa parallel zu einer Legalisierung auch ein funktionierendes, bundesweit abgestimmtes Maßnahmenpaket, wie man effektiv Prävention betreiben könne. Dies dürfe sich nicht an den, „aus suchtfachlicher Sicht, laxen Regelungen bei Alkohol, Tabak und Glückspiel orientieren“. Generell sollten im Zuge der Legalisierung auch andere Drogen wie Alkohol und Tabak wieder
verstärkt in den Fokus geraten, denn von diesen beiden gehe, mit jährlich zehntausenden Todesfällen, eine weitaus größere Gefahr aus.
Des Weiteren müsse laut den Expertinnen und Experten auch über eine sinngemäße Altersgrenze im Zuge der Legalisierung nachgedacht werden. Die angedachte Grenze ab 25 Jahren gehe an der Realität vieler Konsumierender ab 16 Jahren vorbei. Der Deutsche Hanfverband (DHV) spricht sich neben einer Altersgrenze ab 18 Jahren für ein weitgehendes Werbeverbot für Cannabisprodukte und den ausschließlichen Verkauf von Cannabisprodukten in lizenzierten Fachgeschäften aus.
Der gesamte Alternative Drogen- und Suchtbericht 2022 kann über www.alternativer-drogenbericht.de eingesehen werden.
30. November 2022, 12.00 Uhr
sie
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