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Foto: Dirk Ostermeier
Foto: Dirk Ostermeier

30 Jahre CSD

Maxima Love: Die Politische

Der Christopher Street Day in Frankfurt feiert am kommenden Wochenende 30-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass stellen wir in einer vierteiligen Reihe Frankfurter Dragqueens vor. Teil 3 mit Maxima Love.
„Ich bin HIV-positiv und kämpfe gegen die Stigmatisierung“, sagt Maximilian Grosse-Beck alias Maxima Love. Neben seinen Auftritten als Dragqueen arbeitet Grosse-Beck als Flugbegleiter: „Ich kann aber nicht in alle Länder der Welt fliegen, weil ich als queerer Mensch nicht überall sicher bin. Außerdem nehme ich HIV-Medikamente ein. Auf die Einfuhr dieser Medikamente steht in einigen dieser Länder die Todesstrafe“, erklärt er. Aber auch hier sei das Stigma immens hoch. „Es fehlt an Aufklärung und Bildung zu dem Thema, denn das Schlimme für viele Betroffene ist meist nicht die Erkrankung selbst, sondern die Ausgrenzung“, sagt der 33-Jährige.

Er habe angefangen, als Dragqueen aufzutreten, um für mehr Sichtbarkeit der queeren Community zu sorgen: „Gewalt gegen queere Menschen ist ein weiteres immenses Problem. Wenn wir anfangen, uns zu verstecken, haben die Aggressoren gewonnen. Es sind aber nicht die wenigen Lauten, die den Ton angeben“, sagt Grosse-Beck. Bei der Polizei müssten patriarchale Strukturen aufgelöst und ein größeres Problembewusstsein für diese Gewaltverbrechen geschaffen werden: Er habe schon öfters versucht, Vorfälle anzuzeigen, sei aber von der Polizei nie ernst genommen worden.

„Ich hinterfrage das binäre Gender-Konstrukt von männlich und weiblich und möchte zeigen, dass die Welt eben nicht schwarz-weiß ist, sondern dass es ganz viele Graustufen gibt“. Ein Statement dafür setzt die Dragqueen mit ihrem Bart. Üppiges Afro-Haar, schrill geschminktes Gesicht, ausladende Oberweite, bunte Flower-Power-Outfits mit ausgestellten Schlaghosen – so präsentiert sich Maxima Love ihrem Publikum. Ihr Look ist inspiriert von den 1960er und -70er-Jahren. „Ich bin ein Riesen-Fan des Eurovision Song Contests und diese Zeit war eine ganz schillernde, in der Ikonen wie Katja Eppstein, Céline Dion und Abba aus dem Contest hervorgegangen sind. Seit meinem sechsten Lebensjahr ist es mein großer Traum, einmal selbst dort aufzutreten“, schwärmt die Dragqueen. Ihr Bühnentalent liege in der Familie: „Meine Mama hat eine Standard-Latein-Tanzschule und meine Oma hat Theater gespielt“. Grosse-Beck ist ausgebildeter Tanzlehrer und trat vor seiner Drag-Karriere am Saarbrückener Staatstheater in einem Musical-Ensemble auf. Viel zu verdanken habe der Künstler aktuell auch seinem Manager Alexander Kruska von Delusion Entertainment.

Als Maxima Love übersetzt er seine Themen in einen komödiantischem Rahmen: „Maxima ist definitiv eine Comedy-Queen“. Der Fokus liegt auf Sketch-ähnlichen Nummern – mit einer gehörigen Portion politischer Satire. Das kommt nicht von ungefähr, denn privat ist Grosse-Beck Parteimitglied bei VOLT.

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Dieser Text ist zuerst in der Titelstory in der aktuellen JOURNAL FRANKFURT-Ausgabe (7/22) erschienen.
 
13. Juli 2022, 09.24 Uhr
Katrin Börsch
 
 
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