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Nach Kritik an Intransparenz
Quorum erreicht: FSV Frankfurt ruft Mitglieder zusammen
Genügend Unterschriften sind gesammelt: Der FSV Frankfurt ruft seine Mitglieder zusammen. Sie sollen über Satzungsänderungen abstimmen, die den Verein demokratischer machen sollen.
Update, 10. September: Der Bornheimer Sportverein FSV Frankfurt wird eine außerordentliche Mitgliederversammlung abhalten, die für den 24. September vorgesehen ist. Das hat die Fan-Initiative „Bündnis für einen FSV Frankfurt aus eigener Kraft“ (BEK) am Dienstag (10. September) bekannt gegeben, das Unterschriften dafür gesammelt hat.
„Die Anzahl der Unterschriften, die wir für unser Anliegen eingereicht haben, ist so hoch, dass der Verein uns nicht ignorieren kann. Die angestrebten Satzungsänderungen müssen nun mit allen Mitgliedern auf einer Versammlung diskutiert werden“, sagt Constanze lange vom BEK.
Konkret sollen die Mitglieder über drei Änderungen abstimmen. Dazu gehört die Wahl eines Vereinspräsidenten auf Grundlage mehrerer Möglichkeiten. Einige Verwaltungsratsmitglieder sollen direkt durch die Mitgliederversammlung gewählt werden, wobei das Präsidium weiterhin Mitglieder des Verwaltungsrates ernennen soll. Und zuletzt sollen Mitglieder, die in einem Arbeitsverhältnis zum Verein oder der Fußball-GmbH stehen, ein Anwesenheits- und Rederecht, aber kein Stimmrecht in der Mitgliederversammlung haben.
125 Jahre FSV Frankfurt: „Wir sind alles Frankfurter Jungs“
Erstmeldung, 30. August: 16 Frankfurter Jungs gründeten am 20. August 1899 den „Fußball-Sportverein Frankfurt“. Jetzt, 125 Jahre später, kann der Verein aus Bornheim auf eine turbulente Geschichte zurückblicken. Davon wusste Axel Hellmann, Vorstandssprecher des Stadtrivalen Eintracht Frankfurt, am Donnerstag im Römer zu erzählen – er hielt auf Wunsch von FSV-Präsident Michael Görner die Laudatio.
Zwar gilt das Aufeinandertreffen der beiden Frankfurter Vereine als kleines Stadtderby, doch geht es dort normalerweise freundschaftlich zu, wie Hellmann erklärte: Kein Risikospiel, keine höheren Sicherheitsmaßnahmen und Fans, die gemeinsam „Wir sind alles Frankfurter Jungs“ anstimmen – das gab es etwa beim Derby 2011 in der 2. Bundesliga. Hellmann, dessen Sohn vom FSV zur Eintracht wechselte, lobte in seiner Rede das gesellschaftliche wie sportliche Engagement, besonders die Jugendarbeit und den erfolgreichen Frauenfußball. Er betonte zudem: „Wir brauchen Stadtteilvereine und nicht nur Monokultur von Eintracht Frankfurt und hochbezahlten Sport.“
Neben Hellmann waren zahlreiche Gäste aus Sport und Politik im Kaisersaal, auch Nachfahren von den ehemaligen FSV-Vorsitzenden David Rothschild und Alfred J. Meyers. Rothschild ging in die Vereinsgeschichte ein als Modernisierer ein, unter Meyers wurde trotz Weltwirtschaftskrise in drei Jahren das neue Stadion am Bornheimer Hang gebaut. In seiner Zeit gewann der FSV die Süddeutsche Meisterschaft im April 1933.
SGE-Vorstandssprecher Axel Hellmann und FSV-Präsident Michael Görner © Bernd Kammerer
FSV Frankfurt: Kritik an Investition und Intransparenz
Sportlich zeichnet sich gerade ein Bild der Hoffnung für den FSV ab, der nach fünf Spieltagen auf Platz vier der Tabelle steht. Doch hinter den Kulissen herrscht ein rauerer Wind: Das Fan-Bündnis „Bündnis für einen FSV Frankfurt aus eigener Kraft“ (BEK) beklagt die „intransparenten“ Zustände im Verein und wehrt sich gegen die Eigenkapitalerhöhung durch eine neu gegründete GmbH, die die Vereinsspitze im Februar 2024 beschlossen hatte.
Seit dem 16. August hat das BEK nun Unterschriften für eine außerordentliche Mitgliederversammlung gesammelt, um „den FSV Frankfurt – unabhängig von personellen Konstellationen – künftig demokratischer zu gestalten“, wie es im Aufruf heißt. Nach eigenen Angaben wurde die Fan-Initiative „von einer Gruppe aus Unternehmern, ehemaligen Vereinsfunktionären, FSV-Fans, Mitgliedern und Ehrenamtlichen um Unterstützung gebeten.
„Die Anzahl der Unterschriften, die wir für unser Anliegen eingereicht haben, ist so hoch, dass der Verein uns nicht ignorieren kann. Die angestrebten Satzungsänderungen müssen nun mit allen Mitgliedern auf einer Versammlung diskutiert werden“, sagt Constanze lange vom BEK.
Konkret sollen die Mitglieder über drei Änderungen abstimmen. Dazu gehört die Wahl eines Vereinspräsidenten auf Grundlage mehrerer Möglichkeiten. Einige Verwaltungsratsmitglieder sollen direkt durch die Mitgliederversammlung gewählt werden, wobei das Präsidium weiterhin Mitglieder des Verwaltungsrates ernennen soll. Und zuletzt sollen Mitglieder, die in einem Arbeitsverhältnis zum Verein oder der Fußball-GmbH stehen, ein Anwesenheits- und Rederecht, aber kein Stimmrecht in der Mitgliederversammlung haben.
Erstmeldung, 30. August: 16 Frankfurter Jungs gründeten am 20. August 1899 den „Fußball-Sportverein Frankfurt“. Jetzt, 125 Jahre später, kann der Verein aus Bornheim auf eine turbulente Geschichte zurückblicken. Davon wusste Axel Hellmann, Vorstandssprecher des Stadtrivalen Eintracht Frankfurt, am Donnerstag im Römer zu erzählen – er hielt auf Wunsch von FSV-Präsident Michael Görner die Laudatio.
Zwar gilt das Aufeinandertreffen der beiden Frankfurter Vereine als kleines Stadtderby, doch geht es dort normalerweise freundschaftlich zu, wie Hellmann erklärte: Kein Risikospiel, keine höheren Sicherheitsmaßnahmen und Fans, die gemeinsam „Wir sind alles Frankfurter Jungs“ anstimmen – das gab es etwa beim Derby 2011 in der 2. Bundesliga. Hellmann, dessen Sohn vom FSV zur Eintracht wechselte, lobte in seiner Rede das gesellschaftliche wie sportliche Engagement, besonders die Jugendarbeit und den erfolgreichen Frauenfußball. Er betonte zudem: „Wir brauchen Stadtteilvereine und nicht nur Monokultur von Eintracht Frankfurt und hochbezahlten Sport.“
Neben Hellmann waren zahlreiche Gäste aus Sport und Politik im Kaisersaal, auch Nachfahren von den ehemaligen FSV-Vorsitzenden David Rothschild und Alfred J. Meyers. Rothschild ging in die Vereinsgeschichte ein als Modernisierer ein, unter Meyers wurde trotz Weltwirtschaftskrise in drei Jahren das neue Stadion am Bornheimer Hang gebaut. In seiner Zeit gewann der FSV die Süddeutsche Meisterschaft im April 1933.
SGE-Vorstandssprecher Axel Hellmann und FSV-Präsident Michael Görner © Bernd Kammerer
Sportlich zeichnet sich gerade ein Bild der Hoffnung für den FSV ab, der nach fünf Spieltagen auf Platz vier der Tabelle steht. Doch hinter den Kulissen herrscht ein rauerer Wind: Das Fan-Bündnis „Bündnis für einen FSV Frankfurt aus eigener Kraft“ (BEK) beklagt die „intransparenten“ Zustände im Verein und wehrt sich gegen die Eigenkapitalerhöhung durch eine neu gegründete GmbH, die die Vereinsspitze im Februar 2024 beschlossen hatte.
Seit dem 16. August hat das BEK nun Unterschriften für eine außerordentliche Mitgliederversammlung gesammelt, um „den FSV Frankfurt – unabhängig von personellen Konstellationen – künftig demokratischer zu gestalten“, wie es im Aufruf heißt. Nach eigenen Angaben wurde die Fan-Initiative „von einer Gruppe aus Unternehmern, ehemaligen Vereinsfunktionären, FSV-Fans, Mitgliedern und Ehrenamtlichen um Unterstützung gebeten.
10. September 2024, 15.29 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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