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Hessen-Derby: Darmstadt gegen Frankfurt

Eine Stadt im Ausnahmezustand

Darmstadt gegen Frankfurt: Das sorgte deutschlandweit für Schlagzeigen. Doch weniger wegen der sportlichen Leistung. Gesperrter Gästeblock, Stadtverbot für Eintracht Fans und massive Polizeipräsenz: Eine Bilanz.
Das erste Derby in Darmstadt seit 31 Jahren: Eintracht- und Darmstadt-Anhänger fieberten dem seit dem Aufstieg der Lilien entgegen. Das Ergebnis von 2:1 für die Eintracht dürfte am Ende die wenigsten interessiert haben. Der DFB machte den Frankfurtern einen Strich durch die Rechnung und verhängte eine Sperrung des Gästeblocks. Auslöser war das Fanverhalten der SGE-Fans im Hinspiel. Aus Angst vor einer Anreise der ausgesperrten Frankfurter verhängte die Stadt Darmstadt daraufhin ein Stadtverbot, welches per Gericht wieder aufgehoben wurde. Jetzt ziehen Polizei und Sicherheitskräfte eine Bilanz.

Noch nie gab es einen größeren Polizeieinsatz im Rahmen eines Fußballspiels in Darmstadt. Rund 1700 Polizisten waren am 30. April im Einsatz. Die Befürchtungen waren groß, hatte man aufgrund der Berichte und des Stadtverbots mit Massenschlägereien in der Stadt gerechnet. Als erste Polizeimaßnahme wurden am Samstagmorgen gegen 9 Uhr, zwei Eintracht Fans in Gewahrsam genommen. Sie sollen versucht haben in den Gästeblock einzubrechen. Knapp eine Stunde später soll es laut Polizei zu der ersten größeren Auseinandersetzung zwischen Heim- und Gästefans gekommen sein.

Zur Mittagszeit versammelten sich Frankfurter und Darmstädter auf dem Luisenplatz zu angekündigten Kundgebungen, welche in Gesangsduellen und gegenseitigen Provokationen mündeten. Trotz der Sperrung des Gästeblocks fanden etwa 300 Anhänger der Eintracht den Weg ins Stadion um ihre Mannschaft anzufeuern. Die Teils neutral gekleideten Fans gaben sich spätestens nach dem 2:1 Siegtreffer durch Stefan Aigner zu erkennen. Ein paar wenige Anhänger des SVD empfanden den Jubel als Provokation, was zu einer kleineren Auseinandersetzung führte. Die Polizei und Sicherheitsdienste konnten die beiden Lager auseinanderhalten. Den Derbysieg feierten die Eintracht-Spieler vor dem leeren Gästeblock, was der ein oder andere als Provokation verstand.

Nach dem Spiel kam es am Luisenplatz erneut zu Handgreiflichkeiten zwischen den Fanlagern, als Eintracht-Fans eine Polizeikette durchbrachen um auf Lilienfans zu treffen. Über den ganzen Tag hinweg musste die Polizei gegen Fußballfans vorgehen. Die zwei größten Einsätze wurden gegen Eintracht-Fans geführt. Eine knapp hundertköpfige Gruppe wurde um 16:45 Uhr von der Polizei gestoppt. Mit mehreren Einsatzkräften konnte sie unter Kontrolle gebracht werden. Bei den Fans fanden die Beamten unter anderem Baseballschläger, Eisenstangen und Vermummungsgegenstände. Die ganze Gruppe musste sich ausweisen und wurde in Gewahrsam genommen. Aufgrund von Sachbeschädigung, Pöbeleien und dem Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen erhielt eine andere Gruppe gegen 16:30 Uhr einen Platzverweis oder wurde in Gewahrsam genommen.

Gegen 22:30 Uhr hatten sich, laut Polizei, die Fanbewegungen aufgelöst. Während des gesamten Derbytages wurden rund 530 Personen vorläufig festgenommen, um die Personen identifizieren zu können und um Straftaten zu verhindern. Von den rund 530 Personen, wurden 159 in Polizeigewahrsam gebracht, die anderen erhielten einen Platzverweis. Gegen 12 Personen wurde eine Anzeige gestellt, unter anderem wegen Körperverletzung, Verdacht auf Landfriedensbruch und dem Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Auf Seiten der Polizei wurden vier Beamten leicht verletzt, aber sie konnten ihren Dienst fortsetzen. Außerdem musste ein Fan aufgrund von Pfefferspray ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Einsatzleiter und Leitendende Polizeidirektor Bernd Denninger zeigte sich zufrieden, "Obwohl sich sehr viele Personen mit Gewaltpotenzial in Darmstadt aufgehalten haben, ist aus Sicht der Polizei relativ wenig passiert."
 
2. Mai 2016, 11.42 Uhr
rcng
 
 
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