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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

FFC-Saisonstart

Ross trifft auf Fohlen

Mit einem 8:0 startete der 1. FFC Frankfurt gegen Aufsteiger Borussia Mönchengladbach furios in die neue Saison der Frauen-Fußball-Bundesliga. Was der Kantersieg wert ist werden aber erst die nächsten Wochen zeigen.
Für den Moment steht der 1. FFC Frankfurt nach dem ersten Spieltag auf Platz 1 der Frauen-Fußball-Bundesliga. Ganz sicher unerwartet, denn Vizemeister VfL Wolfsburg ließ beim 0:0 in Sand Punkte liegen wie auch – noch überraschender – Meister Bayern München beim Heimspiel gegen den SC Freiburg (1:1). Gut fürs Selbstbewusstsein und die Moral war der Sieg allemal für die Frankfurter Mannschaft im Umbruch, deren Verantwortliche vor der Saison mehrfach betont hatten, mit Meisterschaft und erneuter Champions League-Qualifikation erst mal nichts zu tun zu haben. Umso schöner war es zu beobachten, dass die Mannschaft, die wegen der Olympischen Spiele keine optimale Vorbereitung haben konnte, auf den Punkt fit war und vor allem (auch ohne Urlaub für die Goldmedaillengewinnerinnen) frisch wirkte. Vor dem Spiel ließ man Saskia Bartusiak, Kati Hendrich und Mandy Islacker und auch die Bronze-Gewinnerin Sophie Schmidt (Kanada) hoch leben, Islacker bekam zudem als Torschützenkönigin der letzten Saison die Torjägerkanone vom Kicker-Redakteur Rainer Franzke überreicht. Klar, dass Stadionsprecher Werner Damm sogleich kommentierte, sie könne genau da weitermachen wo sie letzte Saison aufgehört habe.

Wie schnell sich sein Wunsch erfüllte, konnte der Mann nicht ahnen. Nicht mal eine Minute brauchte die neue Nummer 11 der Mannschaft, um nach schöner Vorarbeit von Ana-Maria Crnogorcevic das 1:0 zu markieren. Überhaupt erwies sich die Schweizerin, die in den letzten Jahren fast alle Positionen zwischen Außenverteidigerin und falscher Neun gespielt hatte, als erfolgreiche Flankengeberin von rechts wie von links. Auch beim 2:0 von Sophie Schmidt in der 12. Minute legte Cronogorcevic auf. Von Schmidt wie auch von Yuki Nagasato (die Japanerin hat ihren Mädchennamen wieder angenommen) sah man nicht nur nach Wahrnehmung des FFC-Trainers Matt Ross das vielleicht bis dato beste Spiel im FFC-Dress, die eine auf der 6-er, die andere auf der 10-er Position. Ross unterstrich in der Pressekonferenz nach dem Match, dass er darauf bedacht gewesen sei, die Spielerinnen dahin zu stellen, wo sie am meisten Wirkung erzielen können. Für den Moment scheint das gut gelungen. Denn der Ball lief gut für die Reihen der längst noch nicht eingespielten Mannschaft, das Forechecking funktionierte bestens, das Spiel wurde breit, aber auch schnell gemacht. Wenn auch die letzte Genauigkeit beim direkten Spiel in die Spitze oft fehlte und so manch ein Ball verloren ging, erspielten sich die Frankfurterinnen eine Reihe bester Torchancen. Eine davon nutzte wiederum Mandy Islacker schon in der 17. Minute. Nicht nur in dieser Situation zeigte sich, wie uneigennützig die Spielerinnen vor dem gegnerischen Tor agierten, lieber einen Querpass spielten statt es aus spitzem Winkel selbst zu versuchen. Anders als früher wurde der Ball dabei aber nicht vertändelt. Nach zwei weiteren Toren durch Crnogorcevic und wiederum Islacker ging die Heimmannschaft mit 5:0 in die Pause.

Es dauerte zwar 20 Minuten bis ein weiteres Tor (noch mal Crnogorcevic) fiel, trotzdem war festzustellen, dass der FFC nicht nachließ und weiter Tempo machte. So konnten sich auch Marith Prießen (71. Minute) und Lise Munk (78. Minute) noch in die Torschützenliste eintragen und auf 8:0 erhöhen. Tatsächlich hatten die Mönchengladbacherinnen die Chance auf ein Anschlusstor, schon vor der Pause mit einem wunderbaren Freistoß von Jule Dallmann knapp am Lattenkreuz vorbei, wie gegen Ende des Spiels als FFC-Torfrau Anne-Katherine Kremer bravourös abwehrte. Dass der FFC bis zur letzten Spielminute konzentriert bei der Sache war und auch in seinem Offensivdrang nicht nachließ, mochte man der guten Moral und dem Teamspirit der Mannschaft zuschreiben, hatte aber ganz sicher auch damit zu tun, dass die Aufsteigerinnen vom Niederrhein ein vergleichsweise schwacher Gegner waren. Über weite Strecken verlangte Mönchengladbach dem FFC wenig bis nichts an, aber trotzdem konnte man sich an dem „lebendigen Spielchen“ (FFC-Manager Siggi Dietrich) erfreuen. Ganz sicher wissen Mannschaft und Trainerteam den hohen Sieg richtig einzuschätzen. Nach dem Auswärtsspiel beim alten Dauerrivalen Turbine Potsdam am nächsten Wochenende weiß man wohl eher wo man so früh in der Saison schon steht. „Ich war sehr zufrieden mit der Teamleistung“, sagte Trainer Matt Ross nach dem 8:0. „Wir haben guten Fußball gespielt, aggressiv gegen den Ball, alle Spielerinnen waren bereit, wollten immer den Ball und selbst die Olympiateilnehmerinnen waren fit und topmotiviert.“
 
5. September 2016, 10.31 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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