Fast hätte man meinen können, die Zeiten der Hausbesetzer sei vorbei. Das Gegenteil bewiesen gestern die Linken. Sie besetzten symbolisch ein leerstehendes Gebäude in der Sandhofstraße – aus Protest.

Es sollte ein symbolischer Akt des Protests sein gegen Luxussanierungen und Immobilienleerstand: Daher besetzte der Frankfurter Kreisverband der Linken ein leer stehendes Gebäude in der Sandhofstraße 3-5, das der Wohnheim GmbH, einer Tochter der ABG Holding, gehört. "Mit dieser Aktion wollen wir darauf aufmerksam machen, dass ehemals durch Steuern finanzierter Wohnraum unter der AGB-Holding luxussaniert und sozialschwache Mieter vertrieben werden!", sagt Annette Ludwig, Sprecherin des Kreisverbandes Frankfurt. Auch der Fraktionsvorsitzende der Linken im Römer, Lothar Reininger, mahnte an, dass es derzeit rund 7.000 Menschen gebe, die über das Wohnungsamt eine Sozialwohnung suchten. Für ausreichende Wohnungen zu sorgen sei letztlich Aufgabe der Stadt. Die Fraktion habe in den vergangenen fünf Jahren wieder und wieder darauf hingewiesen, dass pro Jahr im Schnitt 1.200 Wohnungen aus der Mietbindung herausfallen würden und der Neubau von 1.200 Sozialwohnungen nötig sei, um den Bedarf zu decken. "Stattdessen," so Reininger weiter, "stattdessen werden Gebäude luxussaniert und finanziell schwache Mieterinnen und Mieter aus ihrer Wohnumgebung vertrieben". Auf der Internetseite www.leerstand-frankfurt.de sollen nun an leer stehende Objekte zusammengetragen werden.