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Tohuwabohu im Ortsbeirat
Unschöne Lärmdebatte
Der Süden Frankfurts ist seit der Eröffnung der Nordwest-Landebahn von Lärm geplagt. Logisch, dass sich die Bürger aufregen. Auch im zuständigen Ortsbeirat 5. Die Art und Weise des Protests ist allerdings fragwürdig.
Am Ende war es Christian Becker (CDU) genug. „So geht das einfach nicht!“, raunte der Ortsvorsteher des Ortsbeirats 5, zuständig für die südlichen Stadtteile Frankfurts, und schloss die Bürgerfragestunde. 60 Minuten dauert eine solche laut Geschäftsordnung maximal. 105 Minuten hatten sich die ehrenamtlichen Beiräte den Fragen und Unmutsbekundungen der Niederräder und Sachsenhäuser gestellt. Doch als die Zwischenrufe immer häufiger und aggressiver wurden, war Schluss.
Das selbsterklärte Ziel der Fluglärmgegner: Die Bahn muss weg! Um das zu erreichen demonstrieren sie nicht nur montags am Flughafen: Bereits am Donnerstag bekam der CDU-Oberbürgermeisterkandidat Boris Rhein bei einem Wahlkampfauftritt in Oberrad den Missmut der Lärmgeplagten zu spüren. „Lügner“ und „Kinderschänder“ schimpften ihn die Aufgebrachten, als es um das Nachtflugverbot ging. Im Ortsbeirat mussten sich die Stadtverordneten Ursula auf der Heide, Birgit Czerny (beide Grüne) und Eva-Maria Lang (CDU) „Zynismus“ vorwerfen lassen, weil sie sich nicht genügend engagierten. Noch-Umweltdezernentin Manuela Rottmann (Grüne), die als Gast geladen war, mühte sich redlich um einen Dialog. Sie wünsche sich auch, dass die Landebahn geschlossen wird, könne in ihrer Position aber nicht darüber entscheiden. „Wir brauchen Mehrheiten, um Druck auf die Landesregierung ausüben zu können“, so die Dezernentin. „Aber wir haben noch nicht einmal in Frankfurt eine Mehrheit und so, wie sie diskutieren, finden wir die auch nicht.“
Der Fairness halber sei gesagt: Einige Bürger hatten tatsächlich Fragen an den Ortsbeirat, diskutierten bereitwillig und zogen still ihre Schlüsse. Doch mit zunehmender Dauer nahmen die unschönen Zwischenrufe überhand. „Hier werden Leute mundtot gemacht“, beschwerte sich etwa eine besonders laute Frau, als sie gebeten wurde, die Ortsbeiräte doch bitte aussprechen zu lassen. Die dachte aber gar nicht daran. Die Flugzeuge lärmten ja schließlich ganztags im Süden der Stadt, da könnten die Politiker ruhig ihre Zwischenrufe ertragen. Kurz darauf beendete Becker das Tohuwabohu. Bis zur nächsten Sitzung im März – fünf Tage nach der Oberbürgermeisterwahl.
Das selbsterklärte Ziel der Fluglärmgegner: Die Bahn muss weg! Um das zu erreichen demonstrieren sie nicht nur montags am Flughafen: Bereits am Donnerstag bekam der CDU-Oberbürgermeisterkandidat Boris Rhein bei einem Wahlkampfauftritt in Oberrad den Missmut der Lärmgeplagten zu spüren. „Lügner“ und „Kinderschänder“ schimpften ihn die Aufgebrachten, als es um das Nachtflugverbot ging. Im Ortsbeirat mussten sich die Stadtverordneten Ursula auf der Heide, Birgit Czerny (beide Grüne) und Eva-Maria Lang (CDU) „Zynismus“ vorwerfen lassen, weil sie sich nicht genügend engagierten. Noch-Umweltdezernentin Manuela Rottmann (Grüne), die als Gast geladen war, mühte sich redlich um einen Dialog. Sie wünsche sich auch, dass die Landebahn geschlossen wird, könne in ihrer Position aber nicht darüber entscheiden. „Wir brauchen Mehrheiten, um Druck auf die Landesregierung ausüben zu können“, so die Dezernentin. „Aber wir haben noch nicht einmal in Frankfurt eine Mehrheit und so, wie sie diskutieren, finden wir die auch nicht.“
Der Fairness halber sei gesagt: Einige Bürger hatten tatsächlich Fragen an den Ortsbeirat, diskutierten bereitwillig und zogen still ihre Schlüsse. Doch mit zunehmender Dauer nahmen die unschönen Zwischenrufe überhand. „Hier werden Leute mundtot gemacht“, beschwerte sich etwa eine besonders laute Frau, als sie gebeten wurde, die Ortsbeiräte doch bitte aussprechen zu lassen. Die dachte aber gar nicht daran. Die Flugzeuge lärmten ja schließlich ganztags im Süden der Stadt, da könnten die Politiker ruhig ihre Zwischenrufe ertragen. Kurz darauf beendete Becker das Tohuwabohu. Bis zur nächsten Sitzung im März – fünf Tage nach der Oberbürgermeisterwahl.
20. Februar 2012, 11.49 Uhr
Gerald Schäfer
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