Verteidigungsminister zu Guttenberg hat seinen Kopf rechtzeitig aus der Schlinge gezogen: Gestern Abend gestand er gravierende Fehler ein und verkündete, dass er auf seinen Doktortitel verzichten wird.

Angesichts immer massiver werdender Vorwürfe gegen ihn, reagierte Karl-Theodor zu Guttenberg gestern Abend in der Kelkheimer Stadthalle auf die Plagiatsaffäre, die sowohl ihm als auch der CDU und dem Ansehen der Uni Bayreuth zu schaffen gemacht haben dürfte. Hatte zu Guttenberg noch in der vergangenen Woche die Anschuldigungen gegen ihn als „abstrus“ abgetan, so musste der Verteidigungsminister nach einer Lektüre seiner Doktorarbeit denn doch „gravierende handwerkliche Fehler eingestehen“. Das seien Fehler gewesen, die den wissenschaftlichen Kodex nicht erfüllten. Der Politiker bestritt jedoch in der Kelkheimer Stadthalle, bei der wissenschaftlichen Arbeit bewusst getäuscht zu haben und entschuldigte sich „von Herzen“ bei allen, die er mit der fehlerhaften Dissertation verletzt habe. Er habe die Arbeit selbst verfasst und schlicht und ergreifend „den Überblick über die Quellen verloren“. „Ich bin ein Mensch mit Fehlern und Schwächen und stehe auch öffentlich zu meinen Schwächen", sagte Guttenberg und bekannte, er habe die Uni gebeten, seinen Doktortitel zurückzunehmen. Mit seiner Rede hat der Verteidigungsminister seinen Kritikern den Wind aus den Segeln genommen. Zuletzt waren vor allem aus den Reihen der SPD Rufe nach einem Rücktritt laut geworden.