Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: Bernd Kammerer
Foto: Bernd Kammerer

Palmer-Eklat an der Goethe-Uni

Nach Eklat in Frankfurt: Palmer verlässt die Grünen

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer tritt nach den Ereignissen an der Frankfurter Uni aus der grünen Partei aus. Er kündigt eine Auszeit an.
+++ Update, 2. Mai, 7.30 Uhr: Nach dem Eklat um Boris Palmer ist der Bürgermeister von Tübingen aus der grünen Partei ausgetreten. Im Vorfeld hatte er angekündigt, sich eine Auszeit zu nehmen. Er wolle Veranstaltungen meiden, in denen es zu Eskalationen kommen könne. Er wolle sich professionelle Hilfe holen, heißt es.

Das bestätigte der Landesverband in einer Pressemitteilung: „Boris Palmer hat am heutigen Montag, 1. Mai 2023, seinen Austritt aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen erklärt. Seine Austrittserklärung ist beim baden-württembergischen Landesverband eingegangen, sein Austritt gilt unmittelbar.“

Am Montag entschuldigte er sich in seiner persönlichen Erklärung bei den Menschen, „die ich enttäuscht habe“, und betonte, er hätte als Oberbürgermeister „niemals so reden dürfen“. Dass der Eindruck entstanden sei, er würde den Holocaust relativieren, „tut mir unsagbar leid“.

AStA und Grüne Jugend: Konsequenzen für Schröter und Palmer gefordert


Grüne Jugend Frankfurt und der AStA distanzieren sich von der Veranstaltung „Migration steuern, Pluralität gestalten" des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam gemeinsam mit der Hertie-Stiftung. Ein Kritikpunkt sind die Äußerungen des Tübinger OBs Boris Palmer, der mehrfach das N*-Wort verwendet und sich mit jüdisch verfolgten Menschen im Nationalsozialismus verglichen hatte.

„Boris Palmer muss aus der Partei ausgeschlossen werden. Bündnis 90/Die Grünen muss ihrem Anspruch als antirassistische Partei gerecht werden und darf solche Aussagen nicht dulden. Palmers jüngste Aussagen sind nur die Spitze des Eisbergs“, heißt es von Lukas Hamm, Sprecher der Grünen Jugend Frankfurt, in der Pressemitteilung. Palmer sei ein „unerwünschter Gast“ in Frankfurt. „Die Kritik an rassistischer Sprache mit der Verfolgung von Jüd*innen in der NS-Diktatur gleichzusetzen, ist ein beispielloser Skandal.“

Migrations-Podium an der Goethe-Uni: Grüne Jugend und AStA reagieren


Der AStA äußert sich wie folgt: „Organisatorin der Konferenz war die Ethnologieprofessorin Susanne Schröter, die bereits mehrfach Personen aus dem rechtspopulistischen Spektrum in akademischen Kontexten eine Bühne geboten hat.“ Und weiter: „Dass Palmer den Holocaust relativiert, ist unerträglich. Noch unerträglicher ist, dass er dies auf dem IG-Farben Campus im Frankfurter Westend getan hat – dem ehemaligen Hauptsitz eines Unternehmens, das maßgeblich an der nationalsozialistischen Vernichtung von Jüdinnen und Juden beteiligt war. Die Weise, auf die Palmer seinen Antisemitismus im selben Atemzug durch die affirmative Verwendung des N-Wortes mit Rassismus kombinierte, ist skandalös.“

Palmer rechtfertigt sich auf Facebook

Er sei beschuldigt worden, „Nazipropaganda zu verbreiten“, und verweist auf seinen jüdischen Großvater. Sein Bezug ist die Stellungnahme der Goethe-Uni, die seine „rassistische und Holocaust-relativierende Wortwahl“ verurteilt. Er sei enttäuscht, dass die Studierenden nicht erwähnt wurden, die ihn attackiert hätten.

Susanne Schröter Ihrerseits äußert sich als „sauer“ bezüglich Palmers Verhalten. Er habe die Tagung „schwer beschädigt“. „Das Beschimpfen von Konferenzteilnehmern als ‚Nazis‘“ sei jedoch „ genauso zu verurteilen“.
 
2. Mai 2023, 07.50 Uhr
Katja Thorwarth
 
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Katja Thorwarth >>
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Politik
Unbekannte Täter haben in Frankfurt ein Graffiti in Gedenken an die Opfer des Anschlags von Hanau mit verfassungsfeindlichen Symbolen übersprüht. Die Polizei sucht nach Zeugen.
Text: Kevin Knöss / Foto: Kevin Knöss
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
1. Oktober 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Reezy
    myticket Jahrhunderthalle | 20.00 Uhr
  • Ski Aggu
    Stadthalle | 20.00 Uhr
  • Edo Saiya
    Zoom | 19.30 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Stegreif Orchester
    Casals Forum | 19.45 Uhr
  • Thomas Schwarz, Katrin Scheder und Heidi Heinrich
    Ev. Kirche Bierstadt | 19.00 Uhr
  • Diabolus in musica – Der Teufel in der Musik
    Staatstheater Mainz | 11.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Diedrich Diederichsen
    Romanfabrik | 19.30 Uhr
  • Elke Heidenreich
    Holzhausenschlösschen | 19.30 Uhr
  • Eldad Stobezki
    Historische Villa Metzler | 19.00 Uhr
Kunst
  • Deep Distance Tender Touch
    Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim | 10.00 Uhr
  • Betroffene zeigen Gesicht
    Haus am Dom | 09.00 Uhr
  • Bernd Pfarr
    caricatura museum frankfurt | 11.00 Uhr
Kinder
  • Opernkarussell
    Neue Kaiser | 09.30 Uhr
  • Im Glück
    Bürgerhaus Sprendlingen | 16.00 Uhr
  • Esels Geburtstag
    Theaterhaus | 10.00 Uhr
und sonst
  • Von Aye-Aye bis Fossa – Ein Labor der Evolution: Kann Madagaskars einzigartige Lebewelt noch gerettet werden?
    Zoo Frankfurt | 18.00 Uhr
  • Tuesday Night Skating
    Hafenpark | 20.30 Uhr
  • Löwen Frankfurt – Kölner Haie
    NIX Eissporthalle Frankfurt | 19.30 Uhr
Freie Stellen