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Mahnwache im Dornbusch

Die Rechte schlägt zurück

Rund 40 Menschen kamen zur zweiten Mahnwache gegen Rechts. Überschattet wurde die Aktion von einem Brief, den Turgut Yüksel (SPD) erhalten hat: Er solle gefälligst in der Türkei demonstrieren.
Der Wind fegte nur so durch die Straßen. Es schüttete in Strömen. Aber die Stimmung unter den rund 40 Frankfurtern war gut, als sie am Mittwochmittag demonstrierten. Sie trafen sich im Stadtteil Dornbusch nun bereits zum zweiten Mal gemeinsam mit Frankfurter Politikern, um eine Mahnwache gegen Rassismus und Diskriminierung zu halten. Im Beisein von Stadtrat Munoz del Rio wurde das Straßenschild Marbachweg zum Otto-Frank-Weg umbenannt. Symbolisch soll es ein Zeichen gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit setzen. Und das scheint die Stadt auch bitter nötig zu haben.

Schon vor der Aktion hatte der NPD-Stadtverordnete Jörg Krebs im Internet gegen die Mahnwache gehetzt: „Der Haß auf Deutschland hat also jetzt auch die Mainmetropole erreicht und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die von Politik und Medien tagtäglich geschürte Pogromstimmung gegen die nationale Opposition - und ihr voran die NPD - erste Todesopfer fordert.“ Eine Wortwahl, die an Dreistigkeit ihresgleichen sucht. Die Nationalisten seien daran erinnert, wer Pogrome in diesen Gefilden zu verantworten hat.

Der SPD-Stadtverordnete Turgut Yüksel schockte bei der Mahnwache mit der Aussage, er habe einen Brief erhalten, in dem er aufgefordert werde, doch gefälligst in die Türkei zu gehen, wenn er schon demonstrieren wolle. Einen Absender des Schriebs nannte er hingegen nicht. In seiner Ansprache betonte Yüksel, dass es „nicht sein darf, dass in Frankfurt rechtsextreme Hetzparolen verbreitet werden.“ Auch seine Kollegin Renate Wolter-Brandecker, Kulturpolitische Sprecherin der SPD, betonte, wie wichtig es sei, die Demokratie zu erhalten. „Es ist nicht in Ordnung, wenn Turgut Yüksel in einem Brief dazu aufgefordert wird, zum demonstrieren in die Türkei zu gehen. Er ist mein deutscher Kollege und solche Anfeindungen nur auf Grund seiner ausländischen Wurzeln dulden wir nicht.“ Die rund 40 Anwesenden reagierten erschrocken als sie von dem Brief erfuhren. Eine Teilnehmerin erzählte, dass ihre Eltern vor vielen Jahren in Deutschland verfolgt wurden. Ihre Kindheit sei durch diese Zeit sehr geprägt. Sie wolle nicht sehen, dass es ein weiteres Mal zu so etwas kommt. Es sei „unfassbar“, dass Herr Yüksel einen solchen Brief erhalten habe.

Vom Druck der Rechten unbeeindruckt, führten die Demonstranten ihre friedliche Mahnwache fort. Ein vorbeifahrender Lkw-Fahrer kurbelte kurzerhand sein Fenster runter und hielt beim Vorbeifahren sichtbar seinen Daumen hoch. Ein erfreuliches Zeichen, nicht nur für die Demonstranten.
 
8. Dezember 2011, 11.40 Uhr
ch/ges
 
 
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