Am Samstag fand der SPD-Parteitag in Bad Hersfeld statt. Dort wurde Thorsten Schäfer-Gümbel zum Spitzenkandidat für den hessischen Wahlkampf gewählt. Sein Ziel ist der Politikwechsel in Hessen.

Am Samstag wurde der Landesparteitag in Bad Hersfeld von Generalsekretär Michael Roth eröffnet. Dabei äußerte dieser Kritik an der schwarz-gelben Landesregierung. Sie verfolge seiner Meinung nach nur noch ein Projekt: die Machterhaltung. Malu Dreyer, die Ministerpräsidentin aus Rheinland-Pfalz, wurde noch deutlicher: „Ich wünsche mir einen Ministerpräsidenten Thorsten Schäfer-Gümbel in meinem Nachbarland“. Danach folgte die Rede von Dreyers Traumkandidaten. Sie dauerte etwa anderthalb Stunden. Schäfer-Gümbel motivierte seine Partei und kritisierte im starken Maße die jetzige Regierung. „Unsere größte Herausforderung ist der Vertrauensverlust von Menschen gegenüber der Politik“, erklärte er. „Hessen ist gut. Schlecht ist die Regierung. Das Land kann es besser.“ Eine SPD-geführte Landesregierung werde ein 100-Tage-Programm umsetzen. Darunter sind unter anderem die Rückkehr zu G9 sowie die Rücknahme des umstrittenen Kinderförderungsgesetzes (KiFöG). Anschließend wurde er mit Standing-Ovations und "TSG"-Sprechchören verabschiedet. Der ehemalige Ministerpräsident Hans Eichel sieht einen möglichen Wechsel, aber auch die dahintersteckende Arbeit. Allerdings lobte er die Arbeit des Kandidaten. Um 14.15 Uhr war es amtlich: Thorsten Schäfer-Gümbel ist mit 97,8 Prozent der Stimmen (311 Ja-Stimmen von 319 gültigen Stimmen) als Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 22. September gewählt worden. Er selbst sagte zu diesem Ergebnis: „Das ist ein Super-Vertrauensvorschuss.“