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„Ich hab für beide nix übrig“

Oliver Maria Schmitt übergibt Stimmen

Am Freitagmorgen kam Oliver Maria Schmitt (Die Partei) mit einer kleinen Entourage auf dem Römer. Der Grund: Schmitt verkündete „seine“ Wahlempfehlung für den kommenden Sonntag.
Es war ein bunter Haufen, der sich am Freitagmorgen rund um Oliver Marie Schmitt – dem selbsternannten „Oberbürgermeister der Herzen“ – auf dem Römer versammelte. Das Prozedere für den Vormittag wurde nochmal kurz besprochen und so ging es nach kurzer Verzögerung und mit dem „Wahlumschlag“, sicher in einer Ben Sherman Einkaufstüte verpackt, los. Oliver Maria Schmitt verwies ganz zu Beginn auf das im Anschluss stattfindende „Beten für Rhein“ in der Liebfrauenkirche, was bei den Passanten heftige Reaktionen hervorrief: „Da hilft auch kein Beten mehr! Entweder einer aus dem schwarzen Sumpf oder die Pappnase“, war wohl noch eine der gewählteren Aussagen. Schmitt fuhr mit einer kurzen Ansprache fort, in der er erklärte, dass er seinen Wahlkampf immer sachlich geführt und viel Emotion hereingelegt hatte und deshalb stolz sei, heute seine Stimmen übergeben zu können, ganz im Gegensatz zu den anderen Parteien. „Die Grünen sind in sich zerrissen und die FDP – die keiner gefragt hat – hat sich für Rhein ausgesprochen“, so Schmitt.

Die Wahlempfehlung der Partei ist das Ergebnis einer E-Bay Auktion, bei der Schmitt seine insgesamt 3.019 Stimmen (oder waren es doch nur 3.009?) an den Höchstbietenden verkauft hatte. Dieser durfte entscheiden, wer die Stimmen bekommt. Nach Schmitts Ansicht, war das ein weitaus demokratischer Weg als der, den die anderen Parteien gehen. Er selbst, habe sich absichtlich zurückgehalten mit einer Empfehlung: „Ich hab für beide nix übrig“, gestand das Partei-Mitglied. Gleichzeitig betonte er, dass er durch diese Auktion und den damit verbundenen Erlös von 122 Euro doch noch eines seiner Wahlziele erreichen konnte: „Die 122 Euro befinden sich bereits auf dem Konto des Frankfurter Zoos und kommen den Erdmännchen zugute. Sie sind niedliche, kleine Tiere und genau das ist es, was die Frankfurter wollen und brauchen.“ Schmitt hatte bereits vor der Wahl Stimmung für kleine, süße Tiere im Zoo gemacht und sich gegen große Tiere, wie Nashörner, ausgesprochen.

Anschließend verlas er die Wahlempfehlung, die von Roy Reinelt aus Darmstadt, dem Käufer der Stimmen, kam. Dieser spricht sich für Peter Feldmann aus, ohne ihn aber als seinen persönlichen Wunschkandidaten zu sehen. „Ich selbst habe keine große Sympathie für Peter oder Boris Dings“, zitierte Schmitt. Reinelt ließ verkünden, dass er als SPD- und Partei-Mitglied die Ziele der Oberbürgermeisterwahl darin sehe, dass das politische Interesse der Wähler vertreten und die Erdmännchen das Leben der Menschen in Frankfurt erquicken würden. Nicht zuletzt sei es ihm wichtig, das Die Partei das Zünglein an der Wage bliebe.

Unter Applaus erschien dann „Peter Feldmann“ – wie der Mann hinter der Pappmaske wirklich heißt, ist unklar – und erhielt den Umschlag mit den Stimmen. Da er selbst etwas wortkarg war, übernahm Schmitt die Danksagung für ihn: „Einen herzlichen Dank an die Partei, die ihnen letztlich zu ihrem Amt verholfen hat“, sprach Schmitt und verabschiedete sich zusammen mit Swami Durchananda, dem geistlichen Oberhaupt der Chruch of Esoterrorism and the Laughter of Truth zum Pray-In – natürlich nicht ohne dass dieser „Peter Feldmann“ viel Glück wünschte und ihn darauf hinwies, er könne immer noch Mitglied seiner Sekte werden, falls es mit dem Sieg am Sonntag nichts werden sollte.
 
23. März 2012, 13.37 Uhr
jal
 
 
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